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Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Rätsel der neunten Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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das gefällt mir.«
    »Unsere Zähne sind zu Hause in New York«, sagte Philippa. »Sie werden mit Dschinnkraft bewacht.«
    »Das stimmt«, bestätigte John. »An die kommt niemand ran. Also was wollen Sie von uns?«
    »Ich will eure Zähne nicht, junger Dschinn«, sagte der Guru. »Jetzt, wo ich euch habe, will ich etwas ganz anderes.
Ich will euer Blut

     
    »Weil sie mächtiger sind, muss man voll ausgewachsene Dschinn tiefgefrieren, um zu verhindern, dass sie ihre Kräfte einsetzen«, erklärte Guru Masamjhasara. »Aber was nützt mir das? Ich bin zwar selbst durch meinen Talisman geschützt, aber er kann einen Dschinn nicht daran hindern, von hier zu fliehen. Was mich vor gewisse Probleme gestellt hat. Es ist nämlich unmöglich, dem Körper eines tiefgefrorenen Dschinn Blut zu entnehmen. Es geht einfach nicht. Das Blut ist viel zu langsam, kommt fast nicht von der Stelle, wie fest gewordener Sirup. Deshalb brauchte ich den Kobrakönig. Dachte ich jedenfalls.
    Denn so, wie es aussieht, verlieren Dschinnkinder wie ihr ihre Kräfte schon bei wesentlich höheren Temperaturen. Was bedeutet, dass man euch Blut entnehmen kann, obwohl ihr noch bei vollem Bewusstsein seid.« Er grinste. »Oh, macht nicht solche Gesichter. Ich will ja nicht alles. Nur hin und wieder einen halben Liter oder auch mal zwei.«
    »Was wollen Sie damit anfangen?«, erkundigte sich Philippa höflich.
    »Das ist eine sehr gute Frage«, sagte der Guru. »Abervielleicht sollte ich der Reihe nach erzählen und euch erklären, wie alles anfing.« Er führte sie zu drei leeren Betten. »Bitte, macht es euch bequem, dann fange ich an.«
    Als die Kinder stehen blieben, fügte er hinzu: »Wirklich, ich bestehe darauf«, woraufhin seine bulligen Handlanger zupackten und sie nacheinander auf den Betten festschnallten. Die grobe Behandlung der Kinder mit anzusehen war mehr, als Groanin ertragen konnte. Er versuchte den Männern dazwischenzufunken, bis ihm einer der
Sadhaks
ein Gewehr in die Magengrube drückte.
    »Sperrt ihn ein«, sagte der Guru und Groanin wurde unter Stößen fortgebracht.
    Der Guru sah eine Weile zu, wie die Kinder auf den Betten gegen ihre Gurte ankämpften, und setzte sich dann mit einem überheblichen Lächeln zwischen John und Philippa. »Fluchtversuche sind zwecklos«, sagte er, wobei er sich wie in Gedanken mit dem kleinen Finger ein Ohr ausputzte und das Ohrenschmalz an den Brusthaaren abwischte. »Es ist viel bequemer, wenn ihr einfach stillhaltet. Also, was ging mir gerade durch den Kopf?«
    »Ihr schmalziger kleiner Finger«, sagte Dybbuk. »Einfach widerlich. Es ist mir absolut schleierhaft, warum jemand einem Kult angehören will, den Sie anführen.«
    »Sei still, Dybbuk«, sagte Philippa. »Ich will die Geschichte hören. Er wollte uns gerade erzählen, wie die ganze Sache anfing.«
    »Buck«, murmelte Dybbuk mit zusammengebissenen Zähnen. »Nur Buck, okay?«
    »Dann ist es also wahr«, stellte der Guru fest. »WeiblicheDschinn sind tatsächlich intelligenter als männliche. Ich habe mich immer gefragt, ob das stimmt.
    Nun, dann wollen wir mal. Vor zwölf Jahren war ich ein junger Arzt in London, mit einer gut gehenden Praxis in der Harley Street. Neben der gewöhnlichen Schulmedizin bot ich auch eine Reihe zusätzlicher, alternativer Heilmethoden an. Homöopathie zum Beispiel, Electronic-gem, Gedankenfeldtherapie und Vortex-Energie-Therapie. Ich war sehr erfolgreich und verdiente eine Menge Geld. Eine dieser Behandlungsmethoden hatte das Interesse der Frau des Premierministers geweckt, die meine Patientin wurde und mich zu ihrem Vertrauten machte.
    An einem Apriltag rief sie mich frühmorgens voller Panik an und bat mich eindringlich, in der Downing Street nach ihrem Mann zu sehen. Bei meiner Ankunft fand ich einen Premier vor, der sich überaus merkwürdig verhielt und mit der Stimme eines jungen Mädchens sprach. Seine eigenen Ärzte waren fest überzeugt, dass der Premierminister an einer Art Nervenzusammenbruch litt, weil er für seine Wiederwahl hart hatte arbeiten müssen; und sie plädierten dafür, ihn in die nächste Irrenanstalt zu schaffen, bis er sich wieder erholt hätte. Doch nachdem ich ihn untersucht hatte, gewann ich alsbald den Eindruck, dass der arme Mann besessen war. Nicht von einem Dämon oder einem bösen Geist, sondern von einem Dschinn. Einem aufsässigen, jungen Dschinn, der euch vielleicht gar nicht so unähnlich war.« Er zuckte die Achseln. »Bis heute habe ich keine Ahnung, um wen es

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