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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Swaraswati.
    »Wie bitte?« Philippa runzelte die Stirn.
    »Nimrod hat recht«, sagte Mr   Swaraswati. »Mr   Burton hat mich vorhin genau das Gleiche gefragt, als ihr beide in Atyrau wart.«
    »Potztausend! Hat er das?«, sagte Nimrod.
    »Und ich habe über seine Worte nachgedacht«, fuhr Mr   Swaraswati fort. »Sie müssen wissen, dass mir, seit ich diesen fliegenden Teppich betreten habe, ununterbrochen durch den Kopf geht, wie leicht ich ums Leben kommen könnte. Deshalb war ich so beklommen. Der Gedanke, dass ich von diesem Ding hinunterfallen könnte, ohne das große Geheimnis des Tirthankars weitergegeben zu haben, beunruhigt mich zutiefst. Und wie Nimrod schon sagte, wenn ich euch nicht vertrauen kann, wem dann?«
    Nimrod lächelte seine Nichte triumphierend an. »Siehst du«, sagte er. »Habe ich nun recht oder nicht?«
    »Daher werde ich es euch sagen.«
    »Ohren auf, alle miteinander!«, sagte Nimrod. »Das könnte wichtig sein.«
    »Vor Hunderten von Jahren«, sagte Mr   Swaraswati, »traf ich eine Verabredung mit dem Schicksal. Allerdings war mir in Wirklichkeit kaum bewusst, zu was ich mich verpflichtete und dass ich für so lange Zeit in der dunklen lehmigen Erde von Yorkshire würde ausharren müssen, wie es schließlich der Fallwar. Doch nun ist die Zeit gekommen, das Versprechen einzulösen. Nicht gänzlich oder in vollem Umfang, aber doch in wesentlichen Teilen, denn der Tirthankar kann nicht persönlich hier sein, um die wahre Dimension seiner Erleuchtung zu entfalten. Und ich selbst vermag das, was ich so lange in meinem Kopf aufbewahrt habe, nicht wirklich zu verstehen. Doch bevor ich es preisgebe, dieses große Geheimnis des Universums, trug er mir auf, Folgendes zu sagen: Es geschieht in der Geschichte nur selten, dass wir das Alte hinter uns lassen und zu etwas Neuem übergehen, dass ein Zeitalter endet und ein neues beginnt und all das, was lange versteckt oder unterdrückt wurde, ans Licht kommt. Daher ist es nur recht und billig, in diesem feierlichen Moment den Eid abzulegen, dieses Wissen zum Wohl der Menschheit einzusetzen und dem, was darüber hinausgeht, der Welt, in der wir leben.«
    Nimrod zuckte die Schultern. »Na klar«, sagte er leichthin. »Warum nicht? Das geht doch, Leute, oder? Wir schwören, dass keiner von uns versuchen wird, aus diesem Geheimnis Profit zu schlagen. Zum Wohl der Menschheit. Ich zähle bis drei und alle sagen: ›Das schwören wir‹, ja? Eins, zwei, drei   …«
    »Das schwören wir«, sagten alle.
    Es folgte ein Moment der Stille, in dem Mr   Swaraswati nervös über den Rand des fliegenden Teppichs sah.
    Nimrod nickte ihm zu. »Lassen Sie sich Zeit«, sagte er. »Wir sind ganz Ohr.«
    »Hat jemand einen Stift?«, fragte Mr   Swaraswati.
    »Hier«, sagte Nimrod. »Sie können meinen nehmen. Aber ich will ihn zurückhaben. Der ist aus echtem Gold.«
    Mr   Swaraswati nahm den Stift. »Und etwas, worauf ich schreiben kann?«
    My öffnete ihre Handtasche. »Sie können meinen Geheimdienstkalender benutzen«, sagte sie.
    Mr   Swaraswati bedankte sich und kritzelte etwas auf ein Blatt Papier. Er betrachtete es einen Moment lang, nickte und reichte es dann Nimrod mit den Worten: »Wobei e für ›Erfahrung‹ steht.«
    Nimrod las es, riss das Blatt heraus, las es noch einmal und nickte. »Ja«, sagte er wie zu sich selbst. »Das könnte stimmen. Wenn die Signumfunktion das Derivat der Absolutbetragsfunktion ist   … hm. Dann ist die daraus resultierende Potenz von e null, was der normalen Potenz von e entspricht. Die Zahlen heben sich gegenseitig auf und zurück bleibt nur
e
. Du meine Güte. Das stimmt. Genau so ist es!«
    Nimrod war so vertieft, dass der fliegende Teppich kurzzeitig absackte, woraufhin Nimrod Mr   Swaraswatis Blatt zusammenfaltete und wieder in die Tasche steckte.
    »Was ist?«, fragte Mr   Burton. »Machen Sie schon. Wollen Sie es uns nicht vorlesen?«
    Nimrod schüttelte den Kopf. »Sie würden es doch nicht verstehen«, sagte er.
    »Also wirklich«, sagte My. »Sie sollten wissen, dass ich in Cambridge studiert habe.«
    »Natürlich haben Sie das«, erwiderte Nimrod. »Deshalb sind Sie ja auch Spionin. Aber das hier ist kompliziertes Zeug über das Universum. Genauso kompliziert wie E = mc². Vielleicht sogar noch komplizierter. Um ehrlich zu sein, weiß ich selbst nicht genau, ob ich es verstehe. Noch nicht.«
    »Einerlei«, sagte My. »Philippa und ich wollen es hören. Schließlich haben wir Mr   Swaraswati gefunden und

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