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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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richtete sich auf und schwang die dünnen Beine über die Bettkante. Dann stand er auf und reckte sich steif. »Ich bin ziemlich verspannt«, sagte er. »Das kommt davon, wenn man so lange lebendig begraben liegt.«
    »Bitte entschuldigen Sie die Frage«, sagte Philippa. »Aber wie sind Sie aus Ihrem Grab herausgekommen?«
    »Du hast sicher schon einmal einen Maulwurf gesehen«, sagte Mr   Swaraswati.
    »Ja.«
    »Nun, es ist genau das Gleiche. Du gräbst dich einfach durch die Erde. Am schwierigsten ist der Schluss, wenn man den Kopf und die Arme durch die Erdkruste schieben muss.«
    »Wie ein Zombie«, sagte Philippa.
    »Ich weiß nicht, was das ist«, gestand Mr   Swaraswati. Er humpelte zur Tür und öffnete sie.
    Philippa glitt vor ihm in den Korridor und durch die Tür in ihr eigenes Zimmer, wo sie ihren Körper so auf dem Bett wiederfand, wie sie ihn verlassen hatte, und My im Sessel schlief. Philippa legte sich in ihren Körper, glitt in die Zehen und Finger, wie jemand, der sich Gummihandschuhe anzieht, und atmete aus.
    My gähnte und hob den Kopf, als sie ein Klopfen an der Tür vernahm, die Philippa bereits öffnete.
    Als er sie sah, legte Mr   Swaraswati die Handflächen aneinander, verbeugte sich und sagte: »Bist du vielleicht Philippa?«
    »Ja. Kommen Sie herein, Mr   Swaraswati.«
    »Das ist meine Freundin, Lady Silvia Stone«, sagte Philippa. »Die aber lieber My genannt wird.«
    »Wie geht es Ihnen?«, sagte die alte Dame und streckte Mr   Swaraswati die behandschuhte Hand entgegen.
    »Nicht so gut, danke der Nachfrage«, antwortete Mr   Swaraswati.
    My fand, dass der alte Fakir ein bisschen Ähnlichkeit mit Mahatma Gandhi hatte.
    »Die vielen Jahrhunderte im Grab haben mir eine ganze Reihe von Beschwerden eingebracht«, sagte er. »Die Erde ist in diesem Land ziemlich feucht. Wenn ich irgendwo in Indien begraben worden wäre, sähe die Sache vielleicht anders aus. Dort ist die Erde sehr trocken und wesentlich angenehmer für den menschlichen Körper. Aber es ist nutzlos, sich jetzt darüber zu beklagen. Ich bin hier und muss das Beste daraus machen.«
    »Ich habe selbst auch mit einigen Wehwehchen zu kämpfen«, gestand My. »Vielleicht kann ich für Sie ein paar Salben und Medikamente besorgen, die Ihre Unannehmlichkeiten lindern.«
    »Das wäre sehr freundlich von Ihnen.«
    Mr   Swaraswati sah Philippa fragend an. »Du hast nicht viel Ähnlichkeit mit einem Dschinn, mein Kind, das muss ich sagen.«
    »Ich weiß«, sagte Philippa, »alle erwarten einen riesigen Mann mit kahlem Kopf, wildem Blick und Pluderhosen.«
    »Und einem Schnurrbart«, ergänzte My.
    Philippa zuckte die Schultern. »Tut mir leid, Sie zu enttäuschen«, sagte sie.
    »Ehrlich gesagt«, meinte Mr   Swaraswati, »finde ich es höchst beruhigend, dass du nicht so aussiehst. Es wäre mir schwergefallen,jemandem zu vertrauen, der so teuflisch aussieht, wie du ihn gerade beschrieben hast.«
    »Ich habe mir überlegt«, sagte Philippa, »dass ich Ihnen vielleicht am besten helfen kann, wenn ich Ihnen drei Wünsche gewähre. Dann wüssten Sie mit Sicherheit, dass wir es gut mit Ihnen meinen.«
    »Und du vermagst solche Wunder zu vollbringen?«, staunte Mr   Swaraswati.
    »Natürlich«, sagte Philippa. »Ich wäre ein schlechter Dschinn, wenn ich nicht ein paar Wünsche erfüllen könnte.«
    »Nun«, seufzte der alte Fakir, »das wäre großartig. Ich wäre dir auf ewig dankbar, Philippa.« Er zögerte. »Wie funktioniert dieser Zauber?«
    Philippa lächelte. »Wünschen Sie sich einfach etwas.«
    »Nun gut. Oje, es ist mir wirklich äußerst peinlich. Ihr werdet mich für einen Narren halten. Aber ich habe so lange in der Erde gelegen – länger, als ich es je für möglich gehalten hätte   –, dass ich ausgerechnet das vergessen habe, woran ich mich erinnern sollte.«
    »Sie meinen Ihr großes Geheimnis?«, fragte My. »Das Ihnen vom Tirthankar in Faizabad anvertraut wurde?«
    »Genau das. Ich wünschte, ich könnte mich an das große Geheimnis des Universums erinnern, das mir anvertraut wurde. Ja, das ist mein aufrichtiger Wunsch.«
    »Das ist leicht«, sagte Philippa und sagte ihr Fokuswort: FABELHAFTIGANTISCHWUNDERLICHERICH!
    Sobald sie den letzten Konsonanten ausgesprochen hatte, seufzte der alte Fakir erleichtert auf und setzte sich mit einem Lächeln auf den Boden. »Ah, jetzt erinnere ich mich wieder«, sagte er. »Das tut gut. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr esmich erleichtert, es wieder zu wissen. Seit

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