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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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würden diese sicher auch ihr bedrängendes Verhalten abstellen.
    Und sie hatte die Möglichkeit in absehbarer Zeit hoffentlich unbemerkt ihre Anwesenheit bei dem Fest zu negieren.
    Mitten im Zentrum einer hockenden Schar Kinder jeder Altersklasse, bot die an ihrem Stab aufrecht stehende Sternwächterin eine fremdartige Sehenswürdigkeit und geriet damit noch stärker in den Fokus allgemeiner Aufmerksamkeit. Gespräche im gesamten näheren Ebenenbereich verstummten, um das weitere Geschehen verfolgen zu können.
    Erbost darüber, entschloss Saya sich, dieses unangemessene Verhalten zu ignorieren, senkte aber die Lautstärke ihrer Stimme, um lediglich von den Kindern verstanden zu werden. Die instrumentale Geräuschkulisse erwies sich dabei, im Übertönen ihrer Worte, als äußerst nützlich.
    Am Ende ihrer knappen, etwas unbeholfenen aber weitestgehend kindgerechten Rede, waren alle Aktivitäten des Ebenensaals scheinbar wieder im Rahmen der Normalität.
    Priya erbarmte sich dann auch ihrer und lockte die bis dahin atemlos lauschenden Kinder mit der Aussicht auf ein Abenteuerspiel in eine höhere Ebene des Saals, die weniger von Feiernden frequentiert wurde.
    Sich erfolgreich einer weiteren Tortur entledigt, musterte sie den bei ihr gebliebenen Diplomaten finster.
    „Eure Veranstaltung ist eine Folter keine Feier.“
    Unbekümmert ihres brodelnden Ärgers, schmunzelte Iain. Mit lässig verschränkten Armen lehnte er sich gegen die Glasscheibe.
    Vor dem Hintergrund der Nachtschwärze wirkte er mehr denn je wie eine strahlende Lichtgestalt.
    „Ich dagegen entdecke heute wieder einen neuen Zug an dir: Nachgiebigkeit gegenüber Schwächeren.
    Eine sehr anziehende Charaktereigenschaft, wie ich finde.“
    Diskussionen über ihr Wesen fand Saya schwierig und aufreibend überflüssig, ebenso wie die Meinung anderer zu diesem Thema. In schweigendem Protest wandte sie sich von dem Diplomaten ab und richtete ihr Augenmerk auf die unterste Saalebene.
    Der heiter beschwingte Rhythmus der Musik, wie Lianna ihr vorhin das melodische Zusammenspiel verschiedenster Töne bezeichnet hatte, war einer ruhigen, harmonischen Klangfolge gewichen. Und die Paare auf dieser weitläufigen Fläche nutzten diese, um ihre Körper einander nahe zu bringen. Die Bewegungen, bei denen vor allem betont schwingende Hüften immer wieder in Berührungsreichweite gerieten und nicht selten mit einem leichten Stoß aneinander rieben, wirkten bewusst lasziv. Ein Eindruck, der durch unaufhörlich wandernde Hände über Arme, Rücken und den weich gerundeten Bereich darunter intensiviert wurde. Jeder tastenden Verbindung folgte ein dunkler aufgeheizter Augenkontakt, der beredt zukünftige Vergnügungen prophezeite.
    Sayas analysierende Beobachtungen waren Iain, der unverwandt seinen Blick auf ihr ruhen ließ, nicht entgangen. Ein Schmunzeln erschien auf seinen Zügen, während er leise neben sie trat.
    „Für einen solchen Tanz mit dir würde ich jedes Opfer bringen. Leider fürchte ich, dass deine Verletzung dir solche Aktivitäten nicht gerne verzeiht, wenn du auch bisher kaum Beeinträchtigungen in deiner Bewegungsfreiheit demonstriert hast.
    Vielleicht kann ich dich ja doch zu einer Zustimmung überreden? Du siehst, die Beine werden kaum beansprucht bei dieser Form des Tanzes.“
    Saya machte sich nicht die Mühe, ihre Konzentration von der Ebenenfläche weg auf den wenig hoffnungsvollen Diplomaten zu lenken, oder auf die absolut unerfüllbare Essenz seiner Worte einzugehen. Ihr einziger Kommentar war von erstaunlicher Nüchternheit – wenn auch etwas ungläubig.
    „Tanzen nennt ihr das? Es wirkt wie ein Balzritual im Endstadium.“
    Iain hielt einen Augenblick verdutzt inne, bis ein amüsiertes Funkeln über ihre treffende Reaktion seiner Miene das unterschwellige Verlangen nahm.
    „Das ist es auch – im Grunde genommen.“
    Sein verblüffend offenes Eingeständnis brachte sie nun doch dazu, ihm ihre volle Aufmerksamkeit zuzuwenden. Eindringlich forschend musterte sie den breit grienenden Mann – nicht genau wissend, wie sie sein seltsames Verhalten deuten sollte. Im ehrlichen Bekenntnis mit sich selbst, wollte sie momentan auch keine konkrete Antwort auf die entstehende Frage, die sich langsam in ihr Bewusstsein schlich.
    Iain wurde unter ihrer anhaltenden Analyse steigend unruhig zu Mute, das aktuell keimende Thema vertrug eindeutig keine weitere Erörterung.
    Er beschloss ablenkend einzugreifen, wobei er seine hart erarbeitete Disziplin

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