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Die Kinder vom Teufelsmoor

Die Kinder vom Teufelsmoor

Titel: Die Kinder vom Teufelsmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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mal, wo dein Haus steht!« rief Bodo. »Ich bin erst zweimal dagewesen«, erklärte Oskar, »und hier sehen die Wege alle gleich aus.«
    Er blinkte und fuhr in den Weg hinein. Aber schon nach wenigen Metern versank das schwerbeladene Fahrzeug bis zu den Achsen im aufgeweichten Moorboden. Oskar fluchte und gab Gas. Da ruckte der Wagen zwar, die Räder drehten jedoch durch und schleuderten den Morast gegen die Karosserie.
    »Was habe ich gesagt«, rief Bodo, »das Versaufen fängt schon an!« »Los, alle aussteigen und schieben!« befahl Oskar. Die Kinder kletterten aus dem Auto und lehnten sich hinten gegen den Kofferraum. Nur Ingelore nicht. Die stand mit Willy auf dem Arm daneben.
    »Jetzt«, rief Oskar durch das offene Wagenfenster, »feste!« Er legte den ersten Gang ein und gab Gas. Der Schmutz klatschte den Kindern an die Beine, aber das Auto bewegte sich keinen Meter vorwärts, es sank nur noch tiefer ein.
    »Prima, was?« spottete Bodo. »Jetzt haben wir den ganzen Mist am Zeug, aber die Karre sitzt immer noch fest!«
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Oskar, indem er ausstieg. »Ich muß mich von einem Traktor rausziehen lassen.«
    »Klasse«, sagte Rolf. »Das kann ja bis Mitternacht dauern. Kommt, Leute, wir hauen uns hier aufs Gras und fangen Heuschrecken!«
    »Unsinn«, rief Oskar, »ihr geht allein los! Es ist ja gar nicht mehr weit. Hier ist der Hausschlüssel. Den nimm du man, Rolf. Euer Gepäck laden wir in den Handwagen, dafür habt ihr ihn ja schließlich mitgenommen, und das Fahrrad muß einer schieben. Haut ab und macht es euch gemütlich in euerm Ferienheim. Wenn es mit meinem Auto nicht so lange dauert, komme ich bald nach. Sonst sehen wir uns auf alle Fälle heute nachmittag, wenn ich die Studentin bringe.«
    »Du bist gut«, sagte Rolf. »Meinst du denn, daß wir deine Moorkate finden?«
    »Natürlich! Ihr könnt sie gar nicht verfehlen. Ihr müßt nur immer auf dem Weg hier bleiben. Erst nach etwa achthundert Metern biegt ihr nach rechts… nein, wartet mal, biegt ihr nach links, glaub' ich, ab. Da steht eine Birke mit doppeltem Stamm, wenn ich mich recht erinnere. Von dort sind es noch mal dreihundert Meter, und ihr seid da. Das Haus ist unbewohnt, daran könnt ihr es erkennen.«
    »Wir werden es schon finden«, sagte Ingelore, »wir sind ja nicht doof.«
    Sie holten den Handwagen vom Dach des Autos herunter, legten Decken, Hausrat und Proviant hinein und setzten Willy obenauf.
    Bodo nahm wieder das Fahrrad.
    Dann zogen sie los.

Oskars Traumbungalow

    Als sie etwa einen halben Kilometer gegangen waren, gabelte sich der Weg.
    »Was nun?« fragte Bodo und blieb stehen. »Gehen wir links weiter oder rechts? Was hat Oskar gesagt?«
    »Von einer Weggabelung überhaupt nichts«, rief Ingelore. »Er hat nur gesagt, daß wir nach rechts abbiegen sollen.« »Nach links, Mensch!« rief Berti dazwischen. »Du bist ja verrückt! Rechts hat er gesagt, das hab' ich genau gehört.«
    »Wenn ihr Weiber schon mal was hört!« knurrte Bodo. »Er hat gesagt, wir sollen da abbiegen, wo so eine komische doppelte Birke steht«, sagte Rolf. »Sieht hier jemand von euch vielleicht eine Birke? Ich sehe keine, keine doppelte und keine einfache.«
    »Die haben sie wohl inzwischen umgesägt«, vermutete Ingelore. »Guck doch, da ist so ein Stubben.«
    »Also schön, gehen wir ein Stück in den linken Weg hinein«, sagte Rolf. »Wenn wir die dusselige Kate nicht finden, kommen wir zurück und probieren's mit dem andern Weg.«
    Der Handwagen sank mit seinen schmalen Rädern oft tief ein, so daß das Ziehen ihre ganze Kraft verlangte.
    »Kannst du deine doofe Katze nicht mal vor den Wagen spannen?« fragte Bodo seine Schwester. »Wenn du sie immer nur herumschleppst, faulen ihr ja die Füße ab.«
    Rena tippte sich an die Stirn und blieb ein paar Schritte zurück, um ihrer Katze einige zärtliche Worte ins Ohr zu flüstern, die Bodo nicht hören sollte. »Du bist mein kleines Muschilein«, sagte sie leise. »Bodo ist doof, mußt gar nicht auf ihn hören. Wenn wir in Onkel Oskars Haus sind, kommst du in mein Bett.« Aber sie fanden das Haus nicht!
    Nach dreihundert Metern nicht und auch nicht nach sechshundert. »Bleibt mal stehen«, sagte Rolf, »wir sind bestimmt falsch gegangen! Hier ist doch weit und breit kein Haus.«
    »Also hätten wir doch nach rechts abbiegen sollen!« rief Ingelore. »Das hab' ich ja gleich gesagt. Aber du weißt ja immer alles besser! Jetzt müssen wir den ganzen Weg noch mal zurück!« »Ich kann

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