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Die Kinder vom Teufelsmoor

Die Kinder vom Teufelsmoor

Titel: Die Kinder vom Teufelsmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Zehn fette Spinnen geben soviel Fleisch wie eine Maus.«
    »Du bist verrückt!« rief Rena empört. »Katzen mögen gar keine Spinnen!«
    »Wartet mal«, sagte Ingelore, »ich weiß was Besseres!« Sie zog eine Latte aus dem Gerumpel und zerriß damit das Spinnennetz in der Mitte der Diele.
    »Los«, ermunterte sie die andern, »da liegen noch mehr Latten! Helft mit!«
    Nun bewaffneten sich die Größeren ebenfalls mit Stöcken und Stangen und fegten damit durch die Luft. Berti führte einen so gewaltigen Streich nach einem hohen Netz, daß er den Holzstab loslassen mußte. Er krachte unmittelbar neben Willy auf den Boden. »Mensch, paß doch auf!« schrie Ingelore. »Beinah hättest du Willy getroffen. Los, Rena, nimm den Kleinen, und geh mit ihm nach draußen! Und Walter und Birgit verschwinden hier auch!« Willy zeterte zwar, als Rena ihn auf den Arm nahm und hinaustrug, aber draußen beruhigte er sich schnell wieder. Und Birgit und Walter waren ganz froh, daß sie nicht auch gegen die gräßlichen Spinnen kämpfen mußten.
    Bodo, Rolf, Ingelore und Berti konnten nun dem Ungeziefer zuleibe rücken und taten es mit großem Erfolg. Zwar verschwanden die meisten Spinnen in irgendwelchen Ritzen und Ecken, aber ihre Netze wurden völlig zerstört.
    »Das könnte ich stundenlang machen«, sagte Bodo. »Zack, da saß noch eine! Ich möchte sowieso gern wissen, warum es überhaupt Spinnen und Raupen und Würmer und all dies andere ekelhafte Zeugs gibt. Essen kann man es doch nicht.« »Hast du 'ne Ahnung!« sagte Rolf. »In Australien, da gibt es so 'n ganz kleines Negervolk, Buschmänner heißen die, für die sind Ameisen ein Leckerbissen. Wenn die Ameisen haben, dann ist für die Sonntag. Die braten sie sich und schlürfen sie dann so richtig mit Genuß runter.«
    »Du spinnst ja«, sagte Bodo. »Von einer Ameise wird doch niemand satt!«
    »Von einer natürlich nicht, du Dussel, aber von zwei-, dreitausend! Die hauen immer gleich so 'n ganzen Ameisenhaufen in die Pfanne, und dann sitzen sie alle rundherum und grapschen sich mit den Händen die fettesten Burschen raus.«
    »Ameisen gehen ja noch«, sagte Berti, »aber Spinnen und Würmer? Nee, da würde ich lieber verhungern!«
    »Sag das nicht«, rief Rolf. »Wenn du so 'n dicken Regenwurm richtig zubereitest, dann schmeckt der wie 'n Räucheraal. Gib mir fünf Mark, und ich freß einen auf. Ein bißchen Salz und Pfeffer drauf, einen Schlag Senf, und futsch ist er!« Die Spinnen waren weg, nun ging es ans Aufräumen. »Alles Holz kommt auf den Herd!« befahl Ingelore. »Das gibt nachher ein tolles Feuer. Steine und Eisen und alles, was nicht brennt, kommt nach draußen!«
    »Wird gemacht, meine Dame!« rief Bodo. »Los, faß mal mit an, Berti, ich hab hier so 'n langen Platschen Dachpappe, der brennt wie Gift!«
    Gemeinsam zerrten die beiden Jungen die geteerte Pappe unter dem Gerumpel hervor und schoben sie auf das Holz, das schon auf dem Herd lag. Ingelore schleppte einige Mauersteine nach draußen, Rolf trug Drahtenden und Eisenstangen hinaus. Nach einer knappen Stunde war der gröbste Unrat entfernt. »Wenn wir jetzt einen Besen hätten, könnten wir die Bude sogar ausfegen«, sagte Ingelore.
    »Auf den Bauch legen und pusten«, schlug Bodo vor, »wie 'n Staubsauger im Rückwärtsgang, das geht auch.«
    »Einen Besen machen wir uns selbst«, sagte Rolf. »Man braucht doch nur 'n paar Zweige, 'n Stiel und 'n bißchen Draht oder Band dafür.« Er nahm sein Messer, schlurfte hinaus und machte sich an die Herstellung eines Reisigbesens.
    Ingelore aber untersuchte mit den andern zusammen die Nebenräume, in denen es auch nicht viel besser aussah als in der Diele. In drei Zimmern waren alle Scheiben zerschlagen, und die Fußböden glichen einer Müllkippe. Nur das letzte Zimmer wirkte einigermaßen aufgeräumt. Die Scheiben waren heil bis auf eine, und der Fußboden schien hin und wieder gefegt worden zu sein. Darum bestimmten sie es zum Schlafraum.
    »Wo sind denn die Betten?« fragte Bodo. »Wollen wir etwa einfach so auf dem Fußboden pennen?«
    »Natürlich!« antwortete Berti. »In Betten schlafen nur Leute mit dicken Schwabbelbäuchen, die das rauhe, aber gesunde Leben eines Goldgräbers nicht aushallen. Wir machen uns ein Lager auf dem Fußboden, da kann sich jeder drehen und wälzen, so lange er will, und fällt doch niemals aus dem Bett.«
    »Gesundes Leben ist gut«, sagte Bodo spöttisch. »Wir werden doch frieren wie 'ne nasse Katze auf dem Lehmboden! Fühl

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