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Die Kinder vom Teufelsmoor

Die Kinder vom Teufelsmoor

Titel: Die Kinder vom Teufelsmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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und ihre Katze sah als erste die Leberwurstdose. Beide wollten sich sofort näher mit ihrem Fund beschäftigen, wurden aber von Rolf daran gehindert.
    »Moment«, sagte er, »das wird gerecht aufgeteilt. Mehr haben wir nämlich nicht.«
    Er schnitt für alle eine Scheibe ab, und Ingelore mußte sie mit Wurst bestreichen. »Das schmeckt, was?« fragte Bodo. »Hab' ich ja auch besorgt!«
    »Ja«, sagte Rolf, »aber den Eimer und die Wäscheleine hat er nicht mitgebracht, der Dussel. Er meint, er hätte sie vergessen, aber er wollte nur, daß die Katze absäuft!«
    Rena steckte ihrer Muschi einen Brocken Brot mit Wurst zu und streichelte sie.
    »Wo ist denn die Milch für Willy?« fragte Ingelore. »Mensch, an die hab' ich auch nicht gedacht!« rief Bodo. »Dann wirst du jetzt noch mal losfahren und sie holen!« befahl Rolf. »Und zwar sofort! Und den Eimer und die Wäscheleine bringst du auch mit!«
    »Soll ich nicht lieber fahren?« fragte Ingelore. »Kommt gar nicht in Frage«, sagte Rolf. »Er hat die Sachen vergessen, also muß er sie auch holen. Los, hau ab, du Kamel! Wenn du dich beeilst, kriegst du noch was von den Bratkartoffeln ab, die wir uns jetzt brutzeln. Nun mach schon! Wenn du noch lange hier rumglotzt, hauen wir dich mit in die Pfanne, dann haben wir zu den Kartoffeln noch einen Schweinebraten, so 'n richtigen Dreckschweinebraten!«
    Bodo erhob sich langsam und schlenderte zu dem Fahrrad hinüber. »Du gibst mal wieder mächtig an«, sagte er zu Rolf, »und dabei bist du doch nur so 'n kleiner mieser Pinscher. Warte nur, in zehn Jahren wirst du dich freuen, wenn du in meinem Garten den Rasen mähen darfst!« Er stieg auf und radelte davon.
    »Vier Sachen mußt du mitbringen!« rief Ingelore ihm nach. »Eimer, Wäscheleine, Brot und Milch!«
    »Aber nur, wenn das Geld reicht!« rief Bodo zurück. »Mit Klauen ist nichts mehr! Rolf hat Schiß, daß sie ihn in die Fürsorge stecken.« Und weg war er.
    Die Kleinen hatten nun auch ihre Brote aufgegessen. Satt waren sie davon noch nicht.
    Darum sollte Ingelore sofort die Kartoffeln braten. »Komm, Berti«, sagte Rolf, »wir holen ein paar Torfsoden, damit wir uns einen Tisch und anständige Sitzgelegenheiten bauen können, und Ingelore und Rena schälen und braten die Kartoffeln.« »Wenn wir was braten sollen, brauchen wir Feuer im Herd«, sagte Ingelore.
    »Das ist schnell gemacht«, rief Rolf. »Mit der Teerpappe ist das 'ne Kleinigkeit.« Er ging an die Feuerstelle und begann, die schwarze Pappe in kleine Stücke zu zerreißen. »Ich möchte nur wissen, wohin der Rauch abzieht«, murmelte er. »Da ist doch gar kein Schornstein!«
    »Der zieht einfach so durch die Löcher im Dach«, sagte Berti. »Darum sind die Balken auch so schwarz.«
    Rolf legte einige Stücke Holz kreuz und quer übereinander und dann die Teerpappe darüber.
    »Hol mal 'ne Handvoll Heu aus dem Bett«, sagte er zu Berti. »Das bißchen Papier hier genügt nicht!«
    Berti brachte das Heu, und Rolf stopfte es unter das Holz. »So, nun geht's los!« sagte er. »Sollte mich verdammt wundern, wenn das nicht ganz scheußlich qualmt!« Er riß ein Streichholz an und entzündete das Papier.
    Da es wegen der vielen Risse und Löcher im Dach und in den Wänden genug Zugwind gab, wuchs die Flamme schnell und griff gierig nach dem Holz und der Teerpappe. Als die brannte, entwickelte sich dichter graugelber Qualm, der nach allen Seiten auseinanderquoll und die Kinder zwang, vom Herd zurückzutreten. »Bei dem Qualm kann ich keine Kartoffeln braten«, sagte Ingelore und flüchtete hustend nach draußen. »Die doofe Teerpappe verstinkt ja die ganze Bude! Komm, Rena, wir schälen die Kartoffeln hier.« Auch die Jungen zogen es vor, die verräucherte Diele zu verlassen. Sie wollten warten, bis der Qualm abgezogen war, und dann nur Holz und Torf verbrennen.
    Nach einer halben Stunde war die Luft endlich wieder rein. Rolf fegte die Reste der verbrannten Pappe vom Herd und entfachte das Feuer aufs neue. Diesmal brannte es, ohne zu qualmen. Dann hatte er den Einfall, eine der ausgehängten Türen als Tisch mitten in der Diele auf einige Mauersteine zu legen.
    »Das wäre schon mal der Tisch«, sagte er. »Jetzt holen wir 'ne ganze Menge Torf und bauen uns daraus 'n paar prima Stühle. Komm, Berti! Und ihr könnt meinetwegen auch mitkommen!« wandte er sich an die Kleinen. Sie stiefelten gemeinsam los.
    Rena und Ingelore hatten inzwischen das Problem zu lösen, ohne Wasser Kartoffeln zu kochen.
    »Wenn wir

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