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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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einige Sekunden lang an, dann ließ er sich zurücksinken
und brachte ein schwaches Lachen zustande.
    »Tja, was soll ich da noch sagen? Viel Glück euch beiden. Ich hoffe, daß
alles gut wird.«
    »Danke.«
    »Ich hoffe, wir bleiben Freunde und weiterhin in Verbindung«, sagte Eve.
    »Verlassen Sie sich drauf«, versprach Lechat.
    Der Kellner räumte das Geschirr ab, um den nächsten Gang zu servieren.
    »Haben Sie die Nachrichten von unten gehört?« fragte er, als er das
Tischtuch abwischte.
    »Nachrichten?« sagte Lechat verwundert. »Wann? Wir sind seit einer guten
Stunde hier. Vorher gab es nichts Besonderes.«
    »Ist erst vor einer Viertelstunde gemeldet worden«, sagte der Kellner und
schüttelte traurig den Kopf. »Schlechte Nachrichten. Es hat eine Schießerei
gegeben ... irgendwo in Franklin. Mindestens ein Toter - einer von den
Soldaten, glaube ich. In einem Lokal, das »Doppelmond« heißt.«
     
    20
     
    Die Situation in der Kellerbar im »Doppelmond« hatte sich nach dem kurzen
Aufruhr im Anschluß an die Schießerei beruhigt, auch wenn es noch eine Weile
dauern würde, bis die Ruhe wieder völlig hergestellt war. Colman und Kath
standen auf einer Seite zusammen mit denen, die von unten heraufgekommen waren,
und schauten stumm zu, während der Major, der den SD-Trupp befehligte,
Aussagen von den anwesenden Chironern aufnahm. Die anderen Chironer saßen oder
standen herum, schauten zu oder unterhielten sich leise. Sie schienen den
Vorfall ganz ruhig aufzunehmen, auch die beiden hübschen Frauen Anfang Zwanzig
und der Mann, der direkt beteiligt gewesen war, sie saßen unter dem wachsamen
Blick von zwei SD-Leuten bei einer Gruppe ihrer Freunde. Die Leiche von
Corporal Wilson, Kompanie B, der in Padawskis Gruppe gewesen war, hatte man
bereits abgeholt. In einer Ecke saß Gefreiter Ramelly aus Wilsons Zug, die
Beine auf einem Stuhl. Ein Sanitäter der Armee hatte die Schußwunde in seinem
Schenkel versorgt und verband sie jetzt. Am Mittelteil der Bar, wo zwei
Chironer Blutflecken vom Boden aufwischten und Glassplitter zusammenkehrten,
saß Padawski mürrisch mit seinen Leuten hinter weiteren SD-Angehörigen; Anita,
die bleich und erschreckt wirkte, stand etwas abseits.
    Das erste, was Colman und seine Begleiter gehört hatten, war ein Schuß
von unten gewesen, gefolgt von Geschrei und Krachen, dann einen weiteren Schuß.
Bis sie Sekunden später in den Keller hinab rannten, war Wilson durch einen
Schuß zwischen die Augen bereits tot, Ramelly lag am Boden, während das Blut
aus seinem Bein strömte. Padawski und die anderen standen unsicher an der Bar,
bedroht von einer 38 er-Automatik, die eine der jungen Chironerinnen auf sie
gerichtet hielt. Im Lokal waren noch mehrere andere Waffen aufgetaucht. Einige
angespannte Sekunden waren vergangen, bevor Padawski eingesehen hatte, daß ihm
nichts anderes übrigblieb, als zu kapitulieren. Der SD war mit lobenswerter
Schnelligkeit gleich darauf erschienen.
    Offenbar waren einige von Padawskis Freunden auf die Idee gekommen, zu
den Dingen, die man sich auf Chiron einfach nehmen konnte, gehörten auch die
chironischen Frauen. Zwei von ihnen hatten die beiden Mädchen an der Bar
belästigt, obwohl ihnen wiederholt und immer deutlicher erklärt worden war, daß
die Mädchen kein Interesse hätten. Die Soldaten, die zuviel getrunken hatten,
wurden wütend und noch bösartiger, ohne die finsteren Warnungen rundum zu
beachten. Es kam zu einer Auseinandersetzung, in deren Verlauf Ramelly eine
der Frauen geil betatschte. Sie zog eine Waffe und schoß ihn ins Bein. Mehr
wäre vermutlich nicht passiert, hätte nicht Wilson die Pistole ergriffen und sie
auf die Chironer gerichtet, die eingreifen wollten. Ein anderer Chironer hatte
ihn von einer Ecke aus erschossen.
    Der SD-Major diktierte die Angaben über die Aussage des letzten Zeugen
in sein Kom-Gerät und ging dorthin, wo die beiden jungen Frauen und der Mann
saßen. Ihre Mienen, als er herankam, wirkten weder besorgt noch bedauernd,
aber auch nicht trotzig. Der Vorfall war bedauernswert, aber nicht zu
vermeiden gewesen, schienen die Gesichter zu sagen, und es gebe keinen Grund
für Schuldbewußtsein. Eher schienen sie neugierig zu sein, wie die Terraner die
Lage bewältigen würden, so wie die anderen anwesenden Chironer auch.
    »Einer von unseren Leuten ist ums Leben gekommen, und es gibt ein
Reglement, an das wir uns halten müssen«, teilte der Major mit. »Meine
Anweisungen verlangen, daß ich Sie drei mitnehme. Es

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