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Die Kinder Von Eden : Roman

Die Kinder Von Eden : Roman

Titel: Die Kinder Von Eden : Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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junge Frau mit dem Klemmbrett, ihren Namen in ein Buch einzutragen. Priest und Flower schienen diese Prozedur umgangen zu haben. Er war heilfroh darüber, denn den Namen Peter Shoebury hätte er nicht schreiben können, und wenn es um sein Leben gegangen wäre.
    Kincaid, der Boß, berührte Hayes am Ellbogen. »Wir müssen uns jetzt auf unsere Pressekonferenz vorbereiten, Florence«, sagte; er. »Ich hoffe, du bleibst hier und hörst dir an, was wir zu sagen haben.« »Ja, natürlich«, sagte sie. »Und vielen Dank auch.«
    »Das war wirklich sehr freundlich von Ihnen, Mr. Hayes«, sagte Priest. »Florence‘ Lehrer werden Ihnen aufrichtig dankbar sein.«
    Die Agenten begaben sich zu dem Tisch am anderen Ende des Saals.
    Mein Gott, haben wir diese Kerle an der Nase herumgeführt…
    Priest und Flower nahmen im Hintergrund Platz und warteten..
    Priests innere Anspannung legte sich. Er hatte ihnen mal wieder ein Schnippchen geschlagen.
    Ich wußte, daß es mir gelingen würde.
    Konkrete Informationen gab es für ihn bisher noch nicht viele, doch die würden sich sicher aus der offiziellen Presseerklärung ergeben. Dafür konnte er sich jetzt ein Bild machen von den Leuten, mit denen er es zu tun hatte. Was er über sie erfahren hatte, gab ihm neue Zuversicht: Weder Kincaid noch Hayes waren große Leuchten. Sie kamen ihm wie ganz gewöhnliche, schwerfällige Bullen vor. Typen dieser Art wurstelten sich durch, indem sie ihren Job mit sturer Routine abspulten und hier und da ihr Händchen offenhielten. Von denen hatte er wenig zu befürchten.
    Kincaid erhob sich und stellte sich vor. Er klang selbstsicher, trug aber ein bißchen zu dick auf. Vielleicht war er noch nicht lange auf seinem Führungsposten. Er sagte: »Ich möchte gleich am Anfang eines klarstellen: Das FBI ist nicht der Ansicht, daß das gestrige Erdbeben von einer terroristischen Vereinigung ausgelöst wurde.«
    Die Blitzlichter klickten und flackerten auf, die Tonbandgeräte surrten, und die Reporter machten sich Notizen. Priest versuchte, sich seine Wut nicht anmerken zu lassen. Diese Mistkerle weigerten sich einfach, ihn ernst zu nehmen – immer noch!
    »Diese Meinung wird auch von der staatlichen Erdbebenwarte geteilt, die, soweit ich weiß, heute vormittag in Sacramento für Interviews bereitsteht.«
    Was muß ich denn noch alles tun, um euch zu überzeugen? Ich habe ein Erdbeben angedroht und dann dafür gesorgt, daß es auch passiert, und ihr glaubt mir immer noch nicht. Muß ich erst wen umbringen, bis ihr mir zuhört?
    »Dennoch«, fuhr Kincaid fort, »haben wir es hier mit einer terroristischen Drohung zu tun, und das FBI will deren Urheber hinter Schloß und Riegel bringen. Die Ermittlungen in diesem Fall leitet Spezialagent Marvin Hayes. Bitte, Marvin.«
    Hayes stand auf. Priest erkannte sofort, daß er nervöser war als Kincaid. Mechanisch las er eine vorformulierte Stellungnahme ab. »FBI-Agenten haben heute vormittag alle fünf bezahlten Angestellten der Bewegung Grünes Kalifornien in ihren Wohnungen vernommen. Die Betroffenen arbeiten freiwillig mit uns zusammen.«
    Priest war über diese Angaben sehr froh: Er hatte eine falsche Fährte gelegt, und die Bullen waren prompt darauf hereingefallen.
    Hayes fuhr fort: »FBI-Agenten suchten auch die Zentrale der Bewegung hier in San Francisco auf und überprüften Dokumente und Computeraufzeichnungen.«
    Wahrscheinlich durchkämmen sie die Adressenkartei der Organisation nach irgendwelchen Hinweisen, dachte Priest.
    Hayes sprach weiter, doch er begann sich bereits zu wiederholen. Die versammelten Journalisten stellten Fragen, die noch ein paar Details hinzufügten und ein bißchen Farbe gaben, das Gesamtbild aber nicht wesentlich veränderten. Priest wartete ungeduldig auf eine Gelegenheit, möglichst unauffällig zu verschwinden, und seine Anspannung nahm wieder zu. Es war gut zu wissen, daß die FBI-Ermittlungen in die falsche Richtung liefen – sie hatten noch nicht einmal seine zweite falsche Spur entdeckt -, aber es ärgerte ihn, daß sich die Behörden immer noch weigerten, seiner Drohung Glauben zu schenken.
    Endlich beendete Kincaid die Veranstaltung. Die Journalisten erhoben sich von ihren Sitzen und packten ihre Unterlagen zusammen.
    Priest und Flower strebten dem Ausgang zu. Da trat ihnen die Frau mit dem Klemmbrett in den Weg und sagte mit strahlendem Lächeln: »Sie beide haben sich, glaube ich, noch nicht in die Liste eingetragen, stimmt‘s?«
    Sie reichte Priest eine Art

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