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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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vom Wehrgang, nachdem er einen Pfeil ins Gesicht bekommen hatte. Die Tsardonier hatten nicht einmal innegehalten, um Atem zu schöpfen.

 
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    848. Zyklus Gottes, 18. Tag des Dusasauf
    15. Jahr des wahren Aufstiegs
     
    H arin unterdrückte die Schmerzen in seiner Seite und schlug mit dem Schwert zu. Unzählige Male hatte er diese Bewegung schon ausgeführt, und inzwischen tat sein Arm ebenso weh wie seine Schenkel, sein Hintern und im Grunde sein ganzer Körper. Die Leviumkrieger hackten und schlugen sich durch den Kern der tsardonischen Truppe. Harin hob die Klinge, zog sie rasch zur Seite und wehrte einen Speerstoß ab, dann führte er sie wieder zurück und schmetterte sie auf einen Helm.
    Sieben Pferde breit ritten die Leviumkrieger neben ihm. Auch wenn sie ihn abzuschirmen suchten, jetzt mussten alle kämpfen. Die Tsardonier strömten um sie herum und ließen sie weitgehend in Ruhe, weil sie ihr wahres Ziel und den großen Sieg zum Greifen nahe vor sich sahen. Direkt vor ihm leisteten sie jedoch Widerstand, um die eigenen Katapulte zu schützen.
    Der Schutt und der eingestürzte Wall, zu dem sie ritten, bildeten einen schrecklichen Hintergrund. Die Tsardonier stürmten in hellen Scharen durch die breiten Lücken, als könnten sie es nicht erwarten. Sie wichen den Toten aus, die zu Tausenden herumlagen, hilflos unter den Augen des Allwissenden. Freund und Feind zusammen, wie es immer war, wenn eine Schlacht sich ihrem Ende neigte.
    Die Sonne ging rasch hinter den Leviumkriegern unter und warf tiefe, kalte Schatten übers Schlachtfeld. Schon sammelten sich die Vögel am Himmel und warteten auf die Gelegenheit, an den Toten herumzupicken. Hanns Zorn vertrieb die Schmerzen. Er gab seinem Pferd einen Tritt mit der Hacke, und die Stute gehorchte und sprang los, keilte mit den Vorderhufen aus und verletzte einen Tsardonier an der Brust. Sobald sie wieder sicher stand, rannte sie weiter. Harin gab dem Mann mit dem Schwert den Rest. Vor ihm stürzten oder verstreuten sich die Tsardonier.
    Höchstens zehn Prozent der Leviumkrieger, mit denen er vor einigen Tagen in die Schlacht gezogen war, begleiteten ihn jetzt noch. Dreihundert zählten sie, und einige weitere mochten während des Kampfes in alle Himmelsrichtungen versprengt worden sein. Zu viele lagen tot am Boden.
    Sie galoppierten durch das geschleifte Tor hinaus ins offene Gelände, wo er die Feuer rings um die Katapulte ausmachen konnte, die gerade für den Transport vorbereitet wurden. Gruppen von Bogenschützen und Schwertkämpfern deckten sie. Die Feinde johlten, weil sie glaubten, Harin wollte mit seinen Kämpfern vor der Schlacht fliehen. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihnen zu zeigen, wie falsch diese Einschätzung war.
    Er hob das Schwert und deutete auf die vorderste Gruppe von Geschützen. Die Leviumkrieger verteilten sich auf eine breite, zwei Reiter tiefe Linie und ritten im Halbkreis weiter. Die Kämpfer an den Flügeln galoppierten schneller, um die Bedienmannschaften und ihre Verteidiger in die Zange zu nehmen. Harin stieß einen zufriedenen Ruf aus. Dieses Manöver hatten sie oft geübt, und es war schön, es in der Praxis zu sehen.
    Vor ihm drängten sich die Bogenschützen und Schwertkämpfer und versuchten, sich in alle Richtungen abzusichern. Die Pfeile flogen den Leviumkriegern, die vorgebeugt auf den Pferderücken lagen, entgegen. Sie boten kein gutes Ziel, und ihre Linien waren nicht tiefgestaffelt. Seine Bogenschützen waren im Sattel besser als diese Tsardonier auf festem Boden.
    Harin ließ die Klinge über dem Kopf kreisen und führte seine Truppe zum Angriff. Er lenkte das Pferd nach links, holte aus und trennte einem Bogenschützen den Arm ab. Dreihundert Reiter fielen über die Bedienmannschaften her. Bogenschützen erledigten zuerst ihre Gegenspieler, berittene Schwertkämpfer nutzten ihre Höhe, um die Feinde von oben niederzumachen. Es war ein Gemetzel. Nicht schön, aber äußerst erfolgreich.
    Harin trieb seine Klinge durch den Hals eines verängstigten jungen Soldaten und löste den Toten mit einem Tritt von der Schwertspitze. Die Vernichtung der Geschütze überließ er seinen Einnehmern, während er sich das nächste Ziel suchte. Aus Richtung des Walls kam niemand in ihre Richtung, und die tsardonischen Wurfmaschinen waren praktisch ungeschützt. Im Süden verloren sich einige Katapulte im Zwielicht. Hier aber herrschte Panik, und zwei oder drei Bogenschützen waren sogar schon losgerannt, um Hilfe zu holen.
    Er

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