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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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»Aus einem ähnlichen Grund, nehme ich an.« »Aber er hat es nie explizit so gesagt?« »Nein.« »Worüber haben Sie beide sich unterhalten?« Brimson sah zu ihm hoch. »Über alles Mögliche.« »War er ein umgänglicher Typ? Haben Sie sich mal ernsthaft in die Haare bekommen?« »Wir haben uns ab und zu über Politik gestritten... da- . rüber, wo das alles hinführt. Aber er hat nie Andeutungen gemacht, dass sein Leben irgendwie aus dem Gleis geraten war. Sonst hätte ich ihm natürlich meine Hilfe angeboten.« Gleis: Das Wort ließ Rebus daran denken, wie man Andy Callis' Leiche von den Eisenbahnschienen heruntergehoben hatte. Er fragte sich, ob seine Besuche Andy geholfen hatten oder ob sie ihm seine Situation bloß schmerzhaft in Erinnerung gebracht hatten. Dann fiel ihm ein, dass Siobhan ihm am Abend zuvor im Auto etwas hatte sagen wollen. Wahrscheinlich war es um den Grund dafür gegangen, wieso er, Rebus, meinte, sich in das Leben anderer Leute einmischen zu müssen... nicht immer zu deren Nutzen. »Wann sind wir da?«, erkundigte Brimson sich bei Mollison. »Ungefähr in einer Stunde.« Mollison trug einen Tornister über einer Schulter. Er musterte seine Begleiter, und sein Blick blieb an Rebus hängen. »Na ja, wohl eher in anderthalb«, verbesserte er sich. Rebus hatte Brimson noch im Haus einen Teil von der Geschichte mit dem Hubschrauberabsturz erzählt und ihn gefragt, ob Herdman diesen Einsatz ihm gegenüber jemals erwähnt hatte. Brimson hatte den Kopf geschüttelt. »Ich erinnere mich aber noch, was damals in der Zeitung stand. Es hieß, die IRA habe die Kiste abgeschossen.« Nun, da sie mit dem Aufstieg begannen, meldete Mollison sich zu Wort. »Genau das haben die Soldaten auch mir erzählt: dass sie nach Beweisen für einen Raketenangriff suchen sollten.« »Dann waren sie also gar nicht daran interessiert, die Leichen zu bergen?«, fragte Siobhan. Sie trug dicke Socken und hatte ihre Hosenbeine hineingestopft. Die Bergstiefel sahen neu aus, oder zumindest kaum getragen. »Doch, das auch. Aber vor allem wollten sie die Absturzursache herausfinden.« »Wie viele waren es denn?«, fragte Rebus.
    »Ein halbes Dutzend.« »Und die sind gleich zu Ihnen gekommen?« »Ich nehme an, sie haben mit einem von der Bergrettung gesprochen, und der hat ihnen gesagt, dass sie hier keinen besseren Führer finden als mich.« Er machte eine Pause. »Nicht, dass es in dieser Hinsicht viel Konkurrenz gäbe.« Er machte wieder eine Pause. »Ich musste mich schriftlich zu Verschwiegenheit verpflichten.« Rebus starrte ihn an. »Vorher oder nachher?« Mollison kratzte sich hinterm Ohr. »Gleich zu Anfang. Eine reine Formalität, hat man mir gesagt.« Er sah Rebus an. »Heißt das, ich dürfte eigentlich nicht mit Ihnen reden?« »Keine Ahnung... Haben Sie denn irgendetwas gefunden, das Ihrer Meinung nach geheim bleiben sollte?« Mollison dachte nach und schüttelte dann den Kopf. »Dann ist doch alles in Ordnung«, erklärte ihm Rebus. »Vielleicht war es wirklich nur eine Formalität.« Mollison setzte sich wieder in Bewegung, und Rebus versuchte, mit ihm Schritt zu halten, aber seine Stiefel hatten offenbar etwas dagegen. »Ist seitdem jemand hier gewesen?«, fragte er. »Im Sommer kommen jede Menge Wanderer her.« »Ich meinte, jemand vom Militär.« Mollison hob die Hand wieder ans Ohr. »Einmal war so eine Frau hier, Mitte letzten Jahres, glaube ich. Sie hat versucht, wie eine Touristin zu wirken.« »Aber nicht sehr überzeugend?«, vermutete Rebus und lieferte ihm eine Beschreibung von Whiteread. »Volltreffer - das war sie«, bestätigte Mollison. Rebus und Shiobhan tauschten einen Blick. »Möglicherweise bin ich einfach zu dumm«, sagte Brimson und blieb stehen, um zu verschnaufen, »aber was hat das alles mit der Tat von Lee zu tun?« »Vielleicht rein gar nichts«, räumte Rebus ein. »Aber ein bisschen Bewegung kann nie schaden.«
    Während des restlichen Weges, der jetzt ständig bergan führte, schwiegen alle, um Kräfte zu sparen. Schließlich traten sie aus dem Wald heraus. Den Steilhang unmittelbar vor ihnen zierten nur noch ein paar verkrüppelte Bäume. Zwischen Gras, Heide und Farn ragten gezackte Felsvorsprünge heraus. Mit dem Wandern war es vorbei: Wenn sie noch weiter wollten, würden sie klettern müssen. Rebus legte den Kopf in den Nacken und sah zu dem weit entfernten Gipfel hinauf.
    »Keine Sorge«, sagte Mollison, »wir müssen da nicht rauf.« Er deutete auf den Hang. »Der

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