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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Teri spielte inzwischen mit ihrer goldenen Halskette herum. Rebus fiel auf, dass die Kette einen Diamant-Anhänger hatte. »Teri«, sagte Charlotte Cotter seufzend. »Versteh doch, dass ich bloß -« »Ich verzieh mich«, murmelte Teri.
    »Wär's möglich, dass wir kurz miteinander reden?«, fragte Rebus rasch. »Ich werde auf keinen Fall Anzeige erstatten!« »Sehen Sie, wie stur sie ist?«, sagte Charlotte Cotter in gereiztem Ton. »Ich habe gehört, wie Sie einen Namen gerufen haben, Inspector. Heißt das, Sie kennen diese Verbrecher? Dann können Sie die Kerle doch verhaften...« »Ich bin mir nicht sicher, ob das etwas nützen würde, Mrs. Cotter.« »Aber Sie haben doch alles mit angesehen!« Rebus nickte. »Und die Jungs sind jetzt gewarnt. Vielleicht reicht das schon. Übrigens bin ich nicht zufällig hier. Ich wollte mit Teri sprechen.« »Ach?«
    »Dann kommen Sie mit«, sagte Teri und packte ihn am Arm. »Tut mir Leid, Mum, ich muss der Polizei bei ihren Ermittlungen helfen.« »Warte mal, Teri...« Aber zu spät. Charlotte Cotter konnte nur noch zusehen, wie ihre Tochter den Inspector nach draußen zerrte, über die Straße zu ihren Freunden, deren Stimmung sich bereits gebessert hatte. Kampfspuren wurde verglichen. Ein Junge roch an den Aufschlägen seines schwarzen Trenchcoats und rümpfte die Nase, um deutlich zu machen, dass der Mantel unbedingt in die Reinigung musste. Der Müll aus dem kaputten Plastiksack war zusammengesammelt worden -hauptsächlich von Siobhan, nahm Rebus an. Sie versuchte gerade, Freiwillige zu finden, die ihr halfen, das ganze Zeug in den Sack zu füllen, den ein Ladenbesitzer spendiert hatte. »Alles okay?«, fragte Teri. Die anderen lächelten und nickten. Es schien Rebus, als würden sie die Situation genießen. Sie waren wieder einmal Opfer - und zufrieden mit ihrem Los. Wie die Punks bei der Frau, hatten sie eine Reaktion provoziert. Der Zusammenhalt in der Gruppe war stärker geworden: gemeinsam erlebte Kriegsgeschichten, die man sich gegenseitig erzählen konnte. Andere Jugendliche - die auf dem Heimweg von der Schule einen Umweg machten -waren stehen geblieben und lauschten den Berichten. Rebus ging mit Miss Teri in den nächstgelegenen Pub.
    »Leute wie die da kriegen hier nichts!«, blaffte die Frau hinter der Theke. »Wenn ich dabei bin, dann schon!«, blaffte Rebus zurück. »Sie ist noch minderjährig«, maulte die Frau.
    »Dann trinkt sie eben was Alkoholfreies.« Er wandte sich an Teri. »Was willst du?« »Wodka-Tonic.« Rebus lächelte. »Geben Sie ihr eine Cola. Ich nehme einen Laphroaig mit einem Schuss Wasser.« Er bezahlte die Gek##260 tränke und traute sich sogar, nicht bloß Scheine, sondern auch Münzen aus der Tasche zu holen. »Wie geht's den Händen?«, fragte Teri Cotter.
    »Gut«, sagte er. »Trotzdem darfst du die Gläser tragen.« Ein paar der anderen Gäste starrten sie an, während sie zu einem leeren Tisch gingen. Teri schien sich darüber zu freuen, deutete ein Küsschen in Richtung eines Mannes an, der daraufhin schnaubte und wegschaute. »Wenn du hier drin Streit anfängst«, warnte Rebus sie, »kannst du nicht auf mich zählen.« »Ich kann mich selber verteidigen.« »Stimmt, das sah man deutlich, als du zu deiner Mama gelaufen bist, kaum dass die Lost Boys angerückt sind.« Sie funkelte ihn an.
    »Gute Taktik, nebenbei bemerkt«, fügte er hinzu. »Der beste Teil der Tapferkeit ist Verteidigung, heißt es doch. Stimmt es, was deine Mutter gesagt hat - passiert so etwas öfters?« »Nicht so oft, wie sie offenbar glaubt.« »Und trotzdem kommt ihr immer wieder in die Cockburn Street?« »Wieso nicht?« Er zuckte die Achseln. »Entschuldigung, blöde Frage. Ein bisschen Masochismus hat noch niemandem geschadet.« Sie starrte ihn an, dann lächelte sie und schaute hinunter in ihr Glas. »Prost«, sagte er, als er seines hob.
    »Das Zitat war falsch«, sagte sie. »Es heißt: >Der beste Teil der Tapferkeit ist Vernunft. < Shakespeare, Heinrich IV, Erster Teil.« »Allerdings würde ich dich und deine Freunde nicht gerade als vernünftig bezeichnen.« »Das wollen wir auch nicht sein.« »Gelingt euch gut. Als ich die Lost Boys erwähnte, wirktest du nicht überrascht. Bedeutet das, du kennst sie?«
    Sie schaute wieder nach unten, und ihr Haar fiel in ihr bleiches Gesicht. Ihre Finger fuhren über das Glas, die Nägel schwarz schimmernd. Schlanke Hände und Handgelenke. »Haben Sie eine Zigarette?«, fragte sie. »Zünd mir auch eine an«,

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