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Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14

Titel: Die Kindes des Todes - Inspektor Rebus 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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sahen teuer aus. Ein PC mit DVD-Spieler und Flachbildschirm, ein Scanner und eine Webcam. »Ich nehme an, so was gibt es nicht in schwarz«, bemerkte sie. »Nein, sonst würde Teri es haben«, meinte Cotter. »Als ich so alt war wie Ihre Tochter«, sagte Rebus, »waren die einzigen Goths, die ich kannte, Pubs.« Cotter lachte. »Ja, Gothenbergs. Das waren genossenschaftlich betriebene Lokale, stimmt's?« Rebus nickte. »Falls Teri sich nicht unter dem Bett versteckt, ist sie nicht hier. Irgendeine Idee, wo wir sie finden könnten?« »Ich könnte sie auf ihrem Handy anrufen...« »Meinen Sie das hier?«, sagte Siobhan und hielt ein kleines schwarz glänzendes Telefon hoch. »Ja«, antwortete Cotter.
    »Sieht einem Mädchen in ihrem Alter gar nicht ähnlich, ihr Handy zu Hause zu lassen.« »Na ja, es ist so... Teris Mutter ist bisweilen...« Er bewegte die Schultern hin und her, als wäre ihm plötzlich unbehaglich zu Mute.
    »Was ist sie bisweilen?«, soufflierte Rebus.
    »Sie kontrolliert gerne, was Teri tut, stimmt's?«, vermutete Siobhan. Cotter nickte, erleichtert, dass sie ihm erspart hatte, es selbst auszusprechen.
    »Teri wird spätestens heute Abend wieder hier sein«, sagte er. »Hat es bis dahin Zeit?«
    »Wir würden das lieber gleich erledigen, Mr. Cotter«, erklärte Rebus. »Also...« »Zeit ist Geld, das versteht jemand wie Sie doch bestimmt.« Cotter nickte. »Versuchen Sie es in der Cockburn Street. Da treffen sich regelmäßig ein paar ihrer Freunde.« Rebus sah Siobhan an. »Wieso ist uns das nicht selbst eingefallen?«, sagte er. Siobhan verzog den Mund kurz als Zeichen der Zustimmung. Die Cockburn Street, eine abknickende Verbindungsstraße zwischen der Royal Mile und dem Waverly-Bahnhof, hatte schon immer einen zweifelhaften Ruf genossen. Vor Jahrzehnten hatten sich dort Hippies und Aussteiger versammelt und indische Hemden, gebatikte T-Shirts und Zigaretten-Papers verkauft. Rebus war Stammkunde bei einem gut sortierten Second-Hand-Plattenstand gewesen, ohne sich je für die Kleidung zu interessieren. Heutzutage beherrschten die neuen alternativen Gruppen die Straße. Eine sehenswerte Szenerie, sofern man ein Faible für bizarre oder bekiffte Gestalten besaß. Als sie zurück zur Treppe gingen, fiel Rebus auf, dass an einer der Türen ein kleines Porzellanschild hing, das verkündete, es sei »Stuarts Zimmer«. Rebus blieb davor stehen. »Ihr Sohn?« Cotter nickte langsam. »Charlotte... meine Frau... sie will es so belassen, wie es vor dem Unfall war.« »Das ist doch nicht ehrenrührig«, meinte Siobhan, die Cotters Verlegenheit spürte. »Nein, vermutlich nicht.« »Eine Frage«, sagte Rebus. »Hat Teris Goth-Phase vor oder nach dem Tod ihres Bruders begonnen?« Cotter sah ihn an. »Kurz danach.« »Standen die beiden sich sehr nah?«, erkundigte Rebus sich.
    »Ich glaube schon... Aber ich begreife nicht, was das mit der Sache in der Schule...« Rebus zuckte die Achseln. »Reine Neugier. Tut mir Leid; typische Berufskrankheit von Leuten wie mir.« Cotter gab sich damit zufrieden und brachte sie nach unten an die Haustür. »Ich kaufe dort öfters CDs«, sagte Siobhan. Sie saßen wieder im Auto und waren auf dem Weg zur Cockburn Street.
    »Dito«, erwiderte Rebus. Und er hatte die Goths schon öfters gesehen, wie sie sich auf dem Bürgersteig und den Treppen des ehemaligen Scotsman-Gebäudes breit machten, Zigaretten kreisen ließen und über die neusten Bands fachsimpelten. Sie tauchten eine Weile nach Schulschluss dort auf, wahrscheinlich mussten sie erst ihre Schuluniform gegen das erforderliche schwarze Outfit tauschen. Dazu Make-up und auffälliger Modeschmuck, in der Hoffnung, sowohl dazuzugehören als auch aufzufallen. Nur waren die Leute heutzutage schwerer zu schockieren als früher. Es hatte Zeiten gegeben, da reichte es schon, wenn man Haare hatte, die bis zum Kragen reichten. Dann kam der Glam-Rock, gefolgt von seinem rotzigen Sprössling, dem Punk. Rebus erinnerte sich noch an einen Samstag, an dem er Platten kaufen wollte. Kaum hatte er den langen Anstieg die Cockburn Street hinauf in Angriff genommen, hatte er die ersten Punks überholt: schlurfende Schritte, provokantes Grinsen, stacheliges Haar und Metallketten. Für die Frau mittleren Alters hinter ihm war das zu viel gewesen. »Könnt ihr denn nicht wenigstens wie richtige Menschen gehen«, hatte sie die Punks angeschnauzt und ihnen damit wahrscheinlich die größte Freude des Tages bereitet. »Wie wär's, wenn wir unten

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