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Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition)

Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition)

Titel: Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Husmann , Sonja Schönemann
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Transe mit ihrer Handtasche in der Gegend.
Sie stellt den Fernseher leiser, wenn Werbung oder der Vorspann läuft, sie stellt ihn zehn Sekunden später wieder lauter.
Ich werde im Restaurant den Tisch ausgesucht haben, an dem sie im Durchzug sitzt. Auch in einem fenster- und türlosen Laden.
Das was sie braucht, hat sie nicht in der Handtasche. Zum Beispiel Geld, Handy, Kreditkarte. Dafür drei Labellos, mit Haaren, Flusen und Krümeln, Quittungen, die noch auf D-Mark ausgestellt sind, lose Kau- und Haargummis.
Sie bestellt nie ein Gericht so, wie es auf der Karte steht. »Ich hätte gern das Schnitzel, aber kann ich statt Kroketten lieber Salat haben und statt der Gurken lieber Möhren und statt dem Schnitzel lieber Pizza?«
Handtaschen.
Sie weiß nicht, wo sie den Wagen geparkt hat, ob sie die Tür abgeschlossen hat, ob sie das Fenster aufgelassen hat, ob sie die Tickets, den Pass, das Geld eingesteckt hat.
Sie läuft überall gegen. Sie liefe gegen den einzigen Baum in der Wüste.
Sie kommentiert Filme, die sie doof findet. Sie sagt »Stallone ist aber alt geworden«, sie sagt »unrealistisch«, wenn Autoverfolgungsjagden gezeigt werden, sie gibt Tipps ab, wer von den Gangstern gleich tot ist.
Sie nimmt zwei Koffer und drei Taschen mit auf Reisen, aber alles, was sie eingepackt hat, ist vor Ort zu warm, zu kalt, zu chic, nicht chic genug, dem zu ähnlich, was sie gestern anhatte.
Ihre Tonlage, wenn sie betrunken ist.
Sie hat Freundinnen, mit denen sie alles besprechen kann. Sie bespricht mit denen auch, wenn es nichts zu besprechen gibt. Sie scheint mehr zu erleben als ich, dabei leben wir zusammen.
Ich weiß nie, wann sie wirklich sauer ist oder nur ihre Tage hat.
Ihre Haare. Sind immer zu lang, zu kurz, zu blond, zu fettig, zu splissig, nicht blond genug, unmöglich / voll schlimm / so, dass sie nicht unter Leute gehen kann.
Sie sieht besser aus als ich.
    Was ich an ihr mag:
     
Sie spielt mir im Bett nichts vor.
Sie hat noch nie versucht, mich zu verändern. Auch nicht meinen Geschmack bei Klamotten, Musik oder Filmen.
An guten Tagen kann sie meinen kompletten Namen rülpsen.
Wenn ich krank bin, kümmert sie sich um mich.
Wenn ich verkatert bin, kümmert sie sich um mich.
Wenn ich neue technische Geräte nicht verstehe oder meine Steuererklärung oder ein handwerkliches Problem im Haushalt, kümmert sie sich um mich.
Sie lacht über meine Geschichten, auch wenn ich sie vielleicht schon mal erzählt habe.
Sie will nicht reden. Jedenfalls nicht über »Gefühle«, »Beziehung« und ähnliches Zeug, über das Frauen eigentlich immer reden wollen.
Die Stelle am Nacken zwischen Hals und Haaransatz.
Wenn es sein muss, kann sie in fünf Minuten angezogen und geschminkt sein.
Ihre Freundinnen. Die sind alle ganz in Ordnung, sehen aber alle nicht so gut aus wie sie.
Dass sie nie ein Fass aufmacht wegen Kleinigkeiten. Wie ich die Spülmaschine einräume oder dass ich fast leere Milchtüten wieder in den Kühlschrank stelle.
Ihre Augen.
Sie kann problemlos zugeben, dass ich besser koche als sie. Dafür parkt sie besser ein als ich, macht daraus aber kein riesen Ding.
Ihr Gesicht morgens kurz vor dem Aufwachen.
Sie hat meinetwegen angefangen, sich für Fußball zu interessieren. Sie hat nach wie vor echt keine Ahnung, aber sie gibt nicht auf.
Sie akzeptiert, dass ich nicht tanze. Kein Salsa, kein Foxtrott und auch nicht zu »I will survive«.
Sie guckt Vampirquatsch, Zauberzinnober und Hugh Grant, wenn ich nicht da bin.
Sie hält in der Öffentlichkeit immer zu mir.
Sie hat Geduld. Mit mir, mit dem Zug, der nicht kommt, dem Kellner, der nicht kommt, dem Bier das nicht kommt, mit der Werbung, die kommt. Mich macht das alles wahnsinnig.
Sie könnte locker jemand anderen haben. Hat sie aber nicht …

Was mich an ihm stört:
     
Er hat keine Ahnung von Heimwerken, ist aber zu stolz, das vor anderen Männern zuzugeben, und macht selbst dann noch vorm Baumarktfilialleiter den dicken Willi, wenn der schon lange einfach nur noch helfen will.
Die Tatsache, dass »küssen« seit drei Jahren für ihn ein anderes Wort für »Vorspiel« ist und zwangsläufig zu Sex führt.
Dass Sex für ihn gleichbedeutend ist mit »Alles ist in Ordnung«.
Dass er nie, nie, nie von sich aus ein Gespräch über uns, unsere Beziehung, seine Gefühle oder unsere Zukunft anfängt.
Er kann nicht tanzen.
Dass er leere Milchtüten wieder in den Kühlschrank stellt und sich dann bei mir darüber aufregt, dass ich keine neue gekauft habe.
Dass er immer so

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