Die Kiste der Beziehung: Wenn Paare auspacken (Populäres Sachbuch) (German Edition)
schnell isst, als würde ein General ihn jede Sekunde zum alles entscheidenden Fronteinsatz rufen, und mir dadurch das Gefühl gibt, ich esse zu langsam (und bin schuld, wenn wir den Krieg verlieren).
Dass er bei sich selbst nie von »Fehlern« spricht, sondern immer von »liebenswerten Eigenschaften«.
Dass er im Restaurant immer und zielsicher genau den Tisch aussucht, an dem ich im Zug sitze.
Das genervt geschnaufte Geräusch, das er macht, wenn mir etwas runterfällt, ich irgendwo gegenlaufe oder mir sonst wie wehtue.
Dass er jedes Mal fragt, ob er etwas für mich tun kann, statt es einfach mal zu tun.
Dass er keine einzige meiner Freundinnen mag.
Dass er Orgasmen überzeugender vortäuschen kann als ich.
Dass er mir lieber zustimmt, als zu streiten. Auch wenn es mehr als offensichtlich ist, dass er anderer Meinung ist.
Dass er von mir erwartet, dass ich auswendig weiß, wann sein Verein spielt, auf welchem Tabellenplatz er gerade steht oder wer aktueller Trainer ist, sich aber hartnäckig weigert, die blauen fettarmen Yakult mitzubringen. Die BLAUEN, Rainer, nicht die ROTEN!!!!
Wenn er aus der 1,5-Liter-Wasserflasche trinkt, macht er einen Höllenkrach, weil er die Luft mit einatmet und das PET danach laut knarrend in seine Urverfassung zurückfällt. Nachts .
Dass er in unserer gesamten Beziehung noch nie um mich gekämpft hat. Und es nie tun wird.
Wenn er dran ist mit Sockenzusammenlegen, lässt er alle Socken auf links und denkt nicht daran, sie vorher umzustülpen.
Er kann besser kochen als ich.
Was ich an ihm mag:
Er kann besser kochen als ich.
Er riecht gut. Also meistens.
Seine Hände.
Dass er mich zum Lachen bringt, wenn es mir schlecht geht.
Dass er noch nie unseren Jahrestag oder meinen Geburtstag vergessen hat.
Er lacht seine eigenen Witze nicht an und kann sogar damit umgehen, wenn ich mal einen Spruch auf seine Kosten mache.
Er macht mir keine Vorwürfe, auch wenn ich ungerecht bin, Hormone habe oder meine gesammelte Wut auf die Welt an ihm auslasse.
Er akzeptiert, dass ich besser einparken kann als er. Und handwerken. Und planen. Und aussehen.
Er ist nie sauer, wenn ich stundenlang mit meinen Freundinnen telefoniere.
Er sortiert ungefragt Socken.
Er weiß, welcher Wein zu welchem Essen passt.
Er ist für mich da, wenn ich ihn brauche.
Er guckt sich auch zum dritten Mal in Folge klaglos alle Friends -Staffeln mit mir an.
Wenn er merkt, dass ich Stress habe, lässt er mich in Ruhe und sorgt dafür, dass mich meine Mutter telefonisch nicht erreicht.
Er nimmt mich in den Arm, wenn ich grundlos anfange zu heulen. Er nennt mich nie »hysterisch« und verdreht dabei nie genervt die Augen.
Er gibt sich Mühe. Bei allem.
Er ist gut im Bett.
Er passt zu mir.
Hier ist ja eine Hotelrechnung in der Kiste … von Weihnachten … wir waren doch an Weihnachten gar nicht im Hotel!
Wir nicht, aber Mutter …
Lustig, wie du »Mutter« sagst …
Wie denn? Wie Norman Bates in Psycho ? So ist sie ja auch, nur verkleidet als Mutter Beimer.
Ach komm, so schlimm ist sie doch gar nicht.
Das hast du über meine Grippe auch gesagt, und auch die hätte mich fast umgebracht.
Sie hat zwei Söhne und einen Mann. Wenn man sein Leben mit drei Männern verbringt, bleiben gewisse psychische Schäden nicht aus.
Wenn es nach psychischen Schäden geht, müsste Mutter aber nach deiner Theorie noch mindestens sieben Söhne und zwölf weitere Männer haben.
Du darfst nicht vergessen, es war Weihnachten. Beim Fest der Liebe drehen alle Menschen durch, das ist ganz normal …
Die Sache mit seiner Familie
Für meine Mutter bin ich wie Bart Simpson. Ich bleibe zehn Jahre alt, solange es mich gibt. Meinen Vater dagegen muss meine Mutter ab und an daran erinnern, dass er Kinder hat, was in meinen Augen die bessere Lösung ist, zumindest seit ich nicht mehr zehn bin.
Die meisten Mütter haben eine Zusatzausbildung zum Klageweib. Meine zum Beispiel beklagt, dass die Welt und das Wetter schlecht geworden sind und sich alle Forscher weltweit nur um Lappalien wie AIDS und Vogelgrippe kümmern, während keiner was gegen ihre schlimmen Füße entwickelt, die sie seit Jahren liebend gern loswerden würde, aber tapfer an den Beinen behält, weil sie sonst ja nicht hinter mir herräumen könnte, was sie aber muss, da ich ja alles ständig liegenlasse, auch wenn ich seit Jahren nicht mehr zu Hause wohne. Gerade weil ich seit Jahren nicht mehr zu Hause wohne. Jetzt lasse ich woanders alles liegen, und sie hat noch mehr Arbeit, weil
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