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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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schoss und umgehend Resultate im Fall des Amokschützen verlangte.
    Gegen Mittag rief er Mallory in der Werkstatt an.
    »Hi«, sagte er, als sie an den Apparat kam.
    »Hi«, sagte sie, und ihr Lächeln, das er förmlich vor sich sah, ließ eine angenehme Wärme in ihm aufsteigen.
    »Ich dachte -«, begann er.
    »Das klingt nicht gut.«
    Er lachte. »Nein, nein. Ich habe nur erfreuliche Gedanken, und sie alle haben natürlich mit dir zu tun.«
    »Natürlich.«
    »Ich dachte -«
    »Schon wieder?«
    »Halt den Mund und hör zu, du scharfzüngiges Frauenzimmer. Ich habe mir überlegt, ob wir nicht wegfahren sollten. Wir haben das ganze Wochenende vor uns, und es wäre bestimmt sehr schön, es zusammen in Lake Tahoe zu verbringen.«
    Er spürte ihre Freude, ohne dass sie auch nur ein Wort sagte. »Peter! Was für eine wundervolle Idee.«
    »Danke sehr. Ich habe nur noch wundervolle Ideen, seit ich dich kenne. Wir könnten heute Abend fliegen und am Sonntagabend zurückkommen. Wir brauchen nur unsere Zahnbürsten einzupacken und meinen stark geschrumpften Vorrat.«
    »Keine Kleider zum Wechseln?«
    »Mallory, mach dir nichts vor.«
    »Richtig. Tut mir Leid. Etwas anderes zum Anziehen ist nicht notwendig. Und wie es der Zufall will, auch dein Vorrat nicht.«
    »Soll das eine Drohung sein?«
    Sie lachte. »Nein, ein Versprechen. Ich war bei meiner wunderbaren Frauenärztin.«
    »Dauert es denn nicht eine gewisse Zeit, bis die Pille wirkt?«
    »Ja. Deswegen habe ich mich für ein Pessar entschieden. Damit kann ich mir ersparen, täglich daran zu denken, eine Tablette nehmen zu müssen. Genauso wie diese Hantirerei mit den Kondomen. Stattdessen genieße ich völligen Schutz ohne irgendwelchen Aufwand.
    »Ich liebe fortschrittliche Technologie.«
    »Ich besorge die Tickets, du buchst das Hotel.«
    »Gut. Ich hole dich um sechs in der Werkstatt ab.«
    Um Punkt sechs betrat Peter das Büro, blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie wie vom Donner gerührt an.
    »Du trägst ein Kleid«, stieß er mühsam hervor.
    »Es schien mir angemessen zu sein für Tahoe«, erwiderte Mallory und drehte sich anmutig vor ihm.
    Es war aus weißer Seide. Ärmellos. Mit engem Oberteil. Der weite Rock umspielte ihre Knie.
    »Gefällt's dir?«, fragte Mallory.
    »Wir schaffen es nie bis Tahoe.«
    Ihr Lächeln hätte Tahoe und Las Vegas erleuchten können. »Es gefällt dir! Schließt du bitte ab, Mike?«
    Erst in diesem Moment bemerkte Peter, dass Mike Gramble hinter seinem Schreibtisch saß und ihn wissend angrinste.
    »Klar, Boss«, sagte er. »Der Smoking ist schon bestellt«, klärte er Peter auf. »Wann soll ich ihn abholen?«
    »Lieber früher als später«, gab Peter zurück, während Mallory den Gürtel ihres Wollmantels schloss und sich bei ihm unterhakte.
    »Komm schon, mein Märchenprinz. Mal sehen, wie schnell uns deine Kutsche zum Flughafen bringt.«
    Obwohl er am Steuer saß, konnte Peter nicht die Finger von Mallory lassen. Immer wieder fand seine Hand ihre Hüften und ihren Oberschenkel. Und als sie im Flugzeug saßen, sparte er sich die Mühe, sich zu beherrschen.
    Sie küssten sich, bis sie Lake Tahoe erreichten.
    Es schneite leicht, während sich ihr Taxi durch den Verkehr quälte und sie vor dem hell erleuchteten Hoteleingang absetzte. Ein Portier in einem roten Mantel mit riesigen Messingknöpfen kam ihnen mit einem Schirm entgegen und begleitete sie zur Tür.
    »Ihr Gepäck, Sir?«, fragte der Portier.
    Peter zog seine Zahnbürste aus seiner Manteltasche. »Ich habe es bei mir, danke.«
    »Verstehe, Sir«, erwiderte der Portier mit unbewegter Miene.
    Mallory errötete bis unter die Haarwurzeln. »Nur weiter so, bring mich ruhig vor dem gesamten Hotelpersonal in Verlegenheit. Macht ja nichts.«
    »Gut«, grinste Peter.
    Sie trat ihm heftig auf den Fuß.
    Leicht humpelnd führte er sie zum Empfang, der sich in der mit Marmor ausgestatteten Lobby befand.
    »Ah, ja, Mr. Drake«, sagte der Empfangschef, nachdem Peter seinen Namen genannt hatte, »hier ist Ihre Reservierung. Die Hochzeitssuite.«
    »Die was ?!«
    Peter lächelte sie an. »Ich hielt es für eine gute Idee, dich an den Gedanken zu gewöhnen.«
    »Ein Page wird Ihr Gepäck nach oben bringen«, fuhr der Empfangschef fort.
    Mallory steckte die Hand in die Manteltasche und beförderte mit einem grimmigen Lächeln ihre Zahnbürste zu Tage. »Wir haben es bei uns, danke.«
    »Ja, Mrs. Drake.«
    Mallory zuckte zusammen, schaffte es aber trotzdem, ihr gezwungenes Lächeln

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