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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michelle
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aufrechtzuerhalten. Peter nahm den Kartenschlüssel entgegen und führte sie zu den funkelnden Fahrstühlen.
    »Nur weiter so«, murmelte er ihr ins Ohr, »bring mich ruhig vor dem gesamten Hotelpersonal in Verlegenheit. Mal sehen, ob es mir was ausmacht.«
    Die Türen glitten auseinander, und sie trat in den Fahrstuhl. »Du bist ein raffinierter, hinterhältiger -«
    Weiter kam sie nicht. Kaum hatten sich die Fahrstuhltüren geschlossen, stürzte Peter sich auf sie und ließ sie erst wieder los, als sie sich in ihrem Stockwerk wieder öffneten.
    »- Nichtsnutz«, vollendete Mallory mit schwacher Stimme ihren Satz.
    »Aber du liebst mich trotzdem«, grinste Peter.
    »Ja«, seufzte sie. »Dieses Kreuz scheine ich tragen zu müssen.«
    Er fand ihre Suite und öffnete die Tür, dann hob er Mallory hoch und trug sie über die Schwelle in die Hochzeitssuite.
    »Peter, du Idiot, lass mich runter!«, rief Mallory.
    »Nur dass du dich schon mal an den Gedanken gewöhnst«, murmelte er und küsste sie ungestüm.
    Sie schwankte leicht, als er sie freigab. »Ich vergebe dir«, stieß sie ein wenig atemlos hervor. Dann weiteten sich ihre grünen Augen, als sie ihren Blick durch die Suite schweifen ließ.
    Überall standen Vasen mit exotischen Blumen, und ein Sofa, eine Chaiselongue und Sessel waren um einen Marmorkamin gruppiert, in dem ein einladendes Feuer knisterte. Auf der Bar standen ein riesiger Früchtekorb und ein Eiskübel mit Champagner. Sie nahm seine Hand und zog ihn quer durch den Raum zu einer Flügeltür, die sie zögernd öffnete. » Großer Gott «, keuchte sie. Das Bett war riesig, die Daunendecke mit Satinbettwäsche bezogen, außerdem lag mindestens ein Dutzend Kissen auf dem Bett. Auch hier prasselte ein fröhliches Feuer im Kamin. »Ich traue mich kaum ins Badezimmer«, murmelte sie, drehte sich um und starrte Peter an. »Hast du wirklich genug Geld, um das hier zu bezahlen?«
    »Noch nicht.«
    Sie wurde blass. »Was?!«
    »Aber bald.«
    »Was soll das heißen?«
    Er lächelte sie an. »Komm, ich zeige es dir. Wir mischen uns für einen Abend unters Volk, nur um dem Hotelpersonal zu beweisen, dass wir nicht ganz und gar verkommen sind.«
    Sie ließen ihre Mäntel und Zahnbürsten in der Suite und gingen hinunter ins Casino, das an diesem verschneiten Freitagabend völlig überfüllt war. Reihen über Reihen glänzender Spielautomaten hatten die ungeteilte Aufmerksamkeit Dutzender Männer und Frauen. Peter zog Mallory weiter zu den Rouletttischen. Auch sie waren überfüllt, aber Peter fand noch zwei Plätze.
    Wortlos kaufte er einige Chips und setzte sie auf 29 Rot. Die Kugel landete auf 29 Rot. Er setzte seinen gesamten Gewinn auf 6 Schwarz. Die Kugel landete auf 6 Schwarz.
    »So bist du also zu deinem BMW gekommen«, flüsterte Mallory ihm ins Ohr.
    »So habe ich meine Altersvorsorge finanziert und das Konto für meinen Lebenstraum eingerichtet.«
    »Welchen Lebenstraum?«
    »Ich spare für eine Anzahlung auf ein großes Haus mit einem riesigen Garten, in dem alle Kinder der Nachbarschaft spielen können.«
    Eine bezaubernde Röte überzog Mallorys Wangen. »Aber warum hast du das Geld für den BMW nicht beim Roulette besorgt?«, fragte sie, während er seinen Gewinn erneut verdoppelte.
    »Mein heißer Schlitten bedeutet mir deswegen so viel, weil ich hart gearbeitet habe, um ihn mir leisten zu können.«
    »Hm«, sagte Mallory. »Die Werkstatt bedeutet mir bestimmt genauso viel, auch wenn ich keine zehn Jahre gespart habe, um sie kaufen zu können.«
    Peter starrte sie an. »Du auch?«
    Sie lächelte ihn an. »Mein Spiel ist Blackjack. Ich habe jedes Casino in Tahoe, Reno und Vegas abgeklappert, um genug Startkapital zu haben.«
    »Das will ich sehen«, sagte Peter und sammelte seinen Gewinn ein.
    »Bist du sicher, dass du genug hast, um die Suite bezahlen zu können?«
    »Und noch einiges mehr«, erwiderte er trocken.
    Er setzte sich neben Mallory und sah ihr eine halbe Stunde beim Blackjack zu. Sie war vorsichtig. Von Zeit zu Zeit verlor sie auch, um den Kartengeber nicht misstrauisch zu machen, aber als sie den Tisch verließ, hatte sie Chips im Wert von über dreitausend Dollar.
    »Danke«, sagte sie und gab dem Kartengeber ein großzügiges Trinkgeld, »hat Spaß gemacht.«
    »Jedes Casino in Tahoe, Reno und Vegas muss dich hassen«, murmelte Peter.
    »Deshalb habe ich auch vier Jahre lang keines mehr betreten. Ich möchte in Vergessenheit geraten sein, bevor es Zeit wird, die Werkstatt

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