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Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen

Titel: Die kleine Reiseapotheke Das Handbuch fuer gesundes Reisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietlinde Burkhardt
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beobachten. Nicht selten verläuft eine Infektion ohne spezifische Beschwerden.
    Elephantiasis Bei einigen Filarienarten (Wuchereria, Brugia) kommt es in Begleitung von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen zu Entzündung der Lymphknoten und Lymphgefäße. Als Folge einer länger andauernden chronischen Entzündung wird der Abfluss der Lymphflüssigkeit blockiert, und es entstehen teilweise erhebliche Schwellungen der betroffenen Körperteile (Arme, Beine, Hoden, Schamlippen, weibliche Brust), die als Elephantiasis bezeichnet werden.
    Bestimmte Filarienarten sind charakterisiert durch Hautveränderungen mit Knotenbildung, Entzündungen, Schwellungen und Verdickung der Haut, häufig auch mit Juckreiz.
    Bei der Flussblindheit (Onchozerkose) sind auch die Augen betroffen mit der Folge von Sehstörungen und Erblindung.
    Bei der in Afrika verbreiteten Loiasis (Loa-Loa) durchwandern die Fadenwürmer das Bindegewebe, manchmal auch die Bindehaut des Auges. Dabei kommt es zu meist vorübergehenden, relativ harmlosen Schwellungen der Haut und Unterhaut. Die Erkrankung verläuft verhältnismäßig harmlos und bleibt oft unbemerkt.
    Der Medinawurm verursacht Juckreiz und Brennen der Haut, Blasenbildung und schließlich ein Geschwür, in dessen Mitte sich der Wurm befindet.
    ➔ Behandlung Antibiotika bzw. Wurmmittel (Diäthylcarbamazin bzw. Ivermectin)
    ➔ Vorbeugung Schutz vor Mückenstichen

Rickettsiosen
    Rickettsien sind in der Natur weltweit verbreitete Bakterien. Es gibt zahlreiche Unterarten, die beim Menschen verschiedene Krankheiten hervorrufen können: Zu den wichtigsten gehören Q-Fieber, Fleckfieber, Zeckenbissfieber und Tsutsugamushi-Fieber. Mit Ausnahme des Q-Fiebers, bei dem die Infektionsquellen Ausscheidungen von erkrankten Tieren sind, werden alle Erkrankungen durch Tiere (Zecken, Läuse, Milben usw.) übertragen. Ein Risiko für Reisende besteht vor allem bei längerem Aufenthalt im Freien (z. B. beim Trekking). Die Krankheitsbilder sind unterschiedlich; alle gehen jedoch häufig mit grippeähnlichen Beschwerden (Fieber, Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen) und Hautausschlägen einher. Im weiteren Verlauf kann es je nach Erreger zu Funktionsstörungen unterschiedlicher innerer Organe kommen. Rickettsiosen können sehr wirksam mit verschiedenen Antibiotika behandelt werden. Maßnahmen zur Abwehr von Insekten bieten einen gewissen Schutz.
West-Nil-Fieber
    ➔ Erreger West-Nil-Virus
    ➔ Infektionsweg Stich von Culex-Mücken, die tag- und nachtaktiv sind (Verbreitung des Virus durch Vögel)
    ➔ Inkubationszeit 1 bis 6 Tage
    ➔ Krankheitsbild in den meisten Fällen symptomloser Verlauf; in ca. einem Fünftel der Fälle fieberhafte Erkrankung; mögliche Komplikation ist eine Hirnhautentzündung; insbesondere gefährdet sind Kinder, ältere und abwehrgeschwächte Menschen
    ➔ Vorkommen nahezu weltweit
    ➔ Vorbeugung Schutz vor Mückenstichen (siehe Seite 121f.)

Krankheiten mit Ansteckung über Haut und Schleimhäute
    Bei Infektionen, bei denen die Ansteckung über Haut oder Schleimhäute erfolgt, handelt es sich zumeist um Wundinfektionen, d. h. die Erreger gelangen über Hautverletzungen in den Körper. Allerdings gibt es auch einige Mikroorganismen, die durch die intakte Haut eindringen können.

Tetanus (Wundstarrkrampf)
    Das Risiko für eine Tetanusinfektion wird häufig unterschätzt und die Impfung vernachlässigt. Die Tatsache, dass man sich nur durch die Impfung vor dieser lebensbedrohlichen Erkrankung effektiv schützen kann, sollte jedoch Grund genug sein, für einen dauerhaften Impfschutz zu sorgen.
    ➔ Erreger Bakterium namens Clostridium tetani
    ➔ Infektionsweg Die Bakterien sind überall (auch im Erdboden und im Staub) vorhanden und können über kleinste Wunden in den Körper eindringen.
    ➔ Inkubationszeit einige Tage bis Wochen, in der Regel 3 bis 21 Tage
    ➔ Krankheitsbild Die Bakterien bilden ein Nervengift (Tetanustoxin), das über Blut- oder Nervenbahnen ins Zentralnervensystem gelangt. Anfänglich kommt es zu Allgemeinsymptomen (Kopfschmerzen, Schwäche, Abgeschlagenheit). Wenig später entwickeln sich mehr oder weniger starke und schmerzhafte Muskelkrämpfe, die sich vom Gesicht (Kaumuskeln) auf die Rumpf- und Extremitätenmuskulatur ausbreiten. Sie werden typischerweise durch kleinste Reize wie Licht, Geräusche oder Berührung ausgelöst. Bei Krämpfen der Atemmuskulatur kommt es zu lebensbedrohlichen Atemstörungen. Unbehandelt verläuft die Erkrankung häufig tödlich.
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