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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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schwanger.«
    »Im Ernst?« Albert grinste. Er kratzte mit der Messerspitze über ihren Bauch und beobachtete, wie sich winzige Blutstropfen auf der Haut bildeten. »Da drin?«
    »Bitte nicht. Tu mir nichts. Tu dem Baby nichts.«
    Mit der freien Hand verschmierte er die roten Tropfen.
    »Ich mache alles«, sagte Janet. »Alles. Aber tu uns nichts. Okay?«
    »Wie soll es heißen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Junge oder Mädchen?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Willst du es rausfinden?«
    »Nein!«
    »Lass uns mal nachsehen.«
    » NEIN! «
    Albert lachte. »Vielleicht tue ich es, vielleicht auch nicht. Wenn du richtig nett bist, lasse ich es vielleicht drin.«
    »Ich mache alles, was …«
    Er drückte das Messer hinunter.
    Janet schrie auf und versteifte sich, als die Spitze einen Zentimeter tief in ihren Bauch drang. Blut quoll aus dem Schnitt.
    Stöhnend sah Albert zu, wie sich das Blut auf ihrer Haut ausbreitete. Er klemmte sich das Messer wieder zwischen die Zähne, legte sich auf sie und drückte seinen Bauch auf ihren. Das Blut zwischen ihnen fühlte sich an wie Öl. Warmes Öl.
    Seine Finger suchten und fanden den Schnitt.
    Er löste sich von ihrem glitschigen Bauch.
    Sie wird schreien. Sie schreien alle, wenn ich das tue.
    Er nahm mit der rechten Hand das Kissen und drückte es auf ihr Gesicht, damit niemand ihre Schreie hören würde.
    Dann drang er in sie ein. In das Loch, das er sich selbst in ihr geschaffen hatte.
    Das Messer zwischen seinen Zähnen ruckte plötzlich zur Seite und schlitzte ihm Zunge und Wangen auf. Sein Mund füllte sich mit Blut.
    Das Messer kam frei.
    Er ließ das Kissen los und griff nach Janets Hand. Erwischte sie.
    Zu blutig.
    Zu schlüpfrig.
    Die Hand wand sich aus seinem Griff.
    Das Kissen rutschte zur Seite. Anstatt der erstickenden Wärme spürte sie plötzlich, wie Blut aus Docs Mund in ihr Gesicht plätscherte.
    Sie drehte den Kopf zur Seite und sah das Fleischermesser in ihrer Hand.
    Sah, wie ihre Hand sich aus dem Griff des Jungen löste, spürte, dass sie frei war, und stach mit aller Kraft zu.
    Die Spitze traf Doc an der Schläfe. Durch den Aufprall wurde sein Kopf zur Seite geworfen. Die Klinge rutschte am Knochen ab, fuhr über die Haut und bohrte sich in sein rechtes Auge.
    Schreiend fasste er sich ins Gesicht und fiel vom Bett.
    Mit dem Messer in der Hand kroch Janet zum Rand.
    Der Junge lag stöhnend auf der Seite und presste die Hände auf die Stelle, wo zuvor sein Auge gewesen war.
    Janet stieg vom Bett und hockte sich neben ihn.
    Sie drückte ihm das Messer an den Hals.
    Ein kurzer Schnitt.
    Damit würde ich ihn töten!
    Aber er ist ein Mörder!
    Er hatte Lester ermordet … ganz zu schweigen davon, wie schlimm er Ian verletzt hatte … und er hatte Janet geschnitten und …
    Was zum Teufel hatte er mit mir vor?
    »Du krankes Schwein«, sagte sie.
    Er jammerte und krümmte sich zusammen.
    Mein Gott, was habe ich ihm angetan.
    Ich sollte lieber einfach die Polizei rufen, dachte sie. Dann können die sich um ihn …
    » JANET! «
    Der Ruf kam aus der Ferne – wahrscheinlich aus dem Flur unten, wo sie Ian bewusstlos zurückgelassen hatte.
    »Ian?«, schrie sie. »Ich bin hier oben!«
    »Ist alles in Ordnung?« Er selbst klang nicht gerade be sonders gut. Janet konnte die Verwirrung und den Schmerz in seiner Stimme hören. Zumindest hatte er einen gebrochenen Arm. Vielleicht auch eine Gehirnerschütterung.
    »Mir geht’s gut!«, rief sie.
    »Warte, ich versuche …«
    »Warum bleibst du nicht unten und rufst die Polizei? Lester ist tot, aber ich habe diesen Kerl überwältigt. Wir brauchen ein paar Krankenwagen.«
    »Brauchst du keine Hilfe da oben?«, rief er.
    »Ich habe alles unter Kontrolle.«
    In dem Augenblick, als sie das Wort »Kontrolle« aussprach, wurde ihr Handgelenk verdreht, und Schmerz schoss durch ihren Arm, sodass sie das Messer fallen las sen musste. Dann rollte sich Doc herum, stieß seine Schul ter gegen ihren Unterarm und warf sie aus der Hockstellung zu Boden.
    Sie landete auf dem Rücken, während ihre linke Hand noch im Griff des Jungen gefangen war.
    Sie riss sie weg.
    Der Junge stieß einen Schmerzensschrei aus.
    Janet rollte sich von ihm weg. Sie drehte sich mehrmals um die eigene Achse, dann stützte sie sich auf einem Ellbogen auf und sah zu ihm.
    Er hockte auf allen vieren.
    Schluchzend – oder kichernd.
    Die beschwerten Enden der Westernkrawatte hingen herab und schwangen wie Pendel hin und her.
    In einer Hand hielt er das

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