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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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aufzumachen.
    »Danke, vielen Dank. Auch von meiner Mutter und mei nem Vater und …«
    »Gern geschehen.«
    Mosby redete ununterbrochen, während er fuhr. Janet hörte zu und entgegnete manchmal etwas. Sie lächelte und lachte, wenn es angemessen schien.
    Nach zwanzig Minuten fuhr er in die Einfahrt des Casa del Toro . Ein Parkwächter in weißem Jackett öffnete Janet die Tür.
    »Die besten Margaritas in der ganzen Stadt«, sagte Mosby. Er nahm ihre Hand. »Wenn du mit dem grauen Geist unterwegs bist, dann immer erster Klasse.«
    »So ist’s recht.«

23   DIE SAUEREI
    Tess starb mit einem Aufschrei in den Augen.
    Albert stieg von ihr herunter.
    Er fand ihr graues Sweatshirt neben dem Bett auf dem Boden.
    Sie hatte so süß und kuschelig darin ausgesehen. In dem unförmigen Ding hatte sie runder gewirkt, als sie war.
    Es hatte auch ihre Brüste verborgen. Aber als er es auf geschnitten hatte, waren sie da. Kein BH , nur nackte Haut.
    Sie hatte bewusstlos in ihrem Sessel gehangen, deshalb hatten die Brüste auf dem Oberkörper gethront wie zwei kleine Eiskugeln. Später, als er sie auf dem Boden auf den Rücken legte, breiteten sie sich aus und verschwanden fast. Bis auf die riesigen Nippel.
    Fantastische Nippel.
    Albert bekam wieder eine Erektion, als er daran dachte, wie sie ausgesehen hatten – und wie groß und nachgiebig sie sich in seinem Mund angefühlt hatten.
    Er wünschte, er hätte Tess nicht so schnell getötet. Es wäre schön gewesen, sie noch ein paar Tage am Leben zu halten – sich mit ihr zu vergnügen, während er auf Karen wartete.
    »So ist das Leben«, murmelte er.
    Er hatte sie nicht mit Absicht so schnell getötet. Er hatte vorgehabt, sich länger mit ihr zu amüsieren, ihr nur flache Schnitte zuzufügen und sie zu verbinden, nachdem er fertig war, damit sie durchhielt.
    So hatte er es mit Charlene gemacht, und das war großartig gewesen.
    Großartig, klar. Sie ist geflohen, und der schönste Moment ist mir entgangen.
    Der schönste Moment.
    Vielleicht war er bei Tess zu erregt gewesen, aber sie war ihm nicht entkommen, und er hatte nichts verpasst.
    Er war ein wenig schneller als geplant zum schönsten Moment gekommen, das war alles.
    Das war es wert! Scheiße, man kann sich nicht immer zurückhalten. Manchmal muss man es einfach zu Ende bringen.
    Aber gib dir bei Karen mehr Mühe, sagte er sich. Geh es bei ihr langsam an, damit sie eine Weile durchhält.
    Ich muss bis Sonntag warten! Wie soll ich das schaffen?
    Wer weiß?, dachte er. Vielleicht muss ich gar nicht so lange warten. Tess hat gesagt, sie würden sich manchmal streiten, und Karen käme dann früher nach Hause. Vielleicht ist es dieses Wochenende auch so.
    Ich hoffe es.
    Aber tauch bloß nicht jetzt hier auf, dachte er. Lass mir ein paar Stunden Zeit, um sauber zu machen.
    Mit Tess’ Sweatshirt wischte er sich Blut und Samen und Fäkalien vom nackten Körper, damit er auf dem Weg ins Bad nicht alles volltropfte.
    Er ging rückwärts, um zu sehen, ob er Schmutz auf dem Teppich hinterließ.
    Es sah nicht so aus.
    Im Badezimmer zog er die Tür zu und schloss sie ab.
    Wen willst du aussperren, Norman Bates?
    Er lachte.
    Doch sein Lachen erstarb, als er sich vorstellte, wie sich Tess’ zerschnittener Leichnam vom Bett erhob und zum Bad getaumelt kam wie ein Zombie aus Die Nacht der lebenden Toten .
    Als ob das wirklich passieren würde, dachte er.
    Er malte sich aus, wie sie an der Badezimmertür klopfte, und ein Schauder lief ihm über den Rücken.
    »Reiß dich zusammen«, murmelte er und ging zur Bade wanne. Dort hing kein Duschvorhang. Er hatte damit das Bett abgedeckt, bevor er mit Tess anfing. Zum Glück, dachte er. Sonst wäre das Bett ruiniert.
    Er stellte sich vor, wie sie auf die Badezimmertür zutaumelte und den Duschvorhang als durchsichtigen Umhang benutzte.
    »Versuch’s nur«, sagte er, »dann mach ich dich noch mal fertig.«
    Leise lachend drehte er das Wasser auf. Als es angenehm warm war, schaltete er die Dusche ein und stieg in die Wanne.
    Wasser spritzte auf ihn und den Badezimmerboden.
    Noch eine Sauerei, die ich wegmachen muss.
    Aber es war nur Wasser. Es war eine Kleinigkeit, verglichen mit dem Schmutz in Tess’ Zimmer. Er wünschte, er könnte sich davor drücken, dort sauber zu machen. Doch es war erst Freitagnacht. Er konnte unmöglich bis Sonntag hierbleiben, ohne sich darum zu kümmern.
    Was, wenn ich weggehe?
    Das wäre weniger riskant.
    Aber ich würde mir Karen entgehen lassen.
    Nein, sagte er

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