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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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fantastisch aus.
    Der V-Ausschnitt, über den sich Lederbändchen zogen, reichte fast so weit hinab, dass man ihren BH sehen konnte. Aber nur fast.
    Stattdessen zeigte sie reichlich Bein.
    Wenn ich das ohne Jeans anziehe, fallen sie alle vom Hocker.
    Das traue ich mich nicht.
    Warum eigentlich nicht?, dachte sie. Ich habe auch schon Miniröcke getragen, die genauso kurz waren.
    Sie hob die Arme und sah zu, wie das Hemd hinaufgezogen wurde. Unter den Fransen am Saum konnte sie den weißen Schritt ihres Höschens erkennen.
    Das war bei den Miniröcken genauso, erinnerte sie sich.
    In einer der Kommodenschubladen fand sie einen schwar zen Ledergürtel. Sie legte ihn um, zog das Hemd über der Taille glatt und schloss die Schnalle.
    Von wegen Davy Crockett, dachte sie. Ich sehe aus wie eine sexy Indianerbraut.
    Mokassins!
    Sie holte ein Paar aus dem Wandschrank und schlüpfte hinein.
    An der Kommode zog sie eine Schublade auf und nahm ein rotes Halstuch heraus. Sie rollte es zusammen und band es sich um die Stirn.
    Jetzt brauche ich nur noch eine Feder.
    Woher bekomme ich eine Feder?, überlegte sie.
    In irgendeinem Ramschladen. Vielleicht bei Woolworth in der Third Street Mall.
    Vergiss es. So laufe ich nicht durch die Gegend, und ich werde mich auch nicht umziehen.
    Ich gehe ohne Feder.
    Es sei denn, Meg hat eine.
    Der Gedanke an Meg erinnerte sie plötzlich an Dave.
    Sie nahm die mit roter Tinte geschriebene Nachricht, ging damit in die Küche und hob den Telefonhörer ab. Ihre Hand zitterte. Beim ersten Versuch verwählte sie sich.
    Er ist wahrscheinlich sowieso nicht zu Hause.
    Sie probierte es erneut. Als sie das Freizeichen hörte, atmete sie tief durch und spürte, wie ihr übel wurde.
    Bitte, lass ihn nicht zu Hause sein.
    Es klingelte siebenmal. Dann legte sie auf.
    Sie atmete noch einmal tief durch, und die Übelkeit wich einer Müdigkeit, als hätten das Abheben des Hörers und das Wählen der Nummer all ihre Kraft aufgebraucht.
    Sie ging ins Wohnzimmer. Als sie sich hinsetzte, spürte sie die Fransen des Hemds und die raue Polsterung des Sofas durch ihre Unterhose.
    Das Hemd ist wirklich schrecklich kurz, dachte sie. Ich sollte lieber eine Jeans anziehen.
    Falls ich überhaupt hingehe.
    Ich sollte wirklich gehen.
    Aber was wird Dave tun?
    Er wird gar nichts tun, dachte sie, weil ich auf der Party sein werde und er nicht wissen wird, wo er mich finden sollte. Und er wird auch Meg nichts tun, weil ich sie warnen werde, damit sie ins Kino oder sonst wo hingeht.
    Plötzlich hörte Janet Schritte vor der Haustür. Ein Schlüssel glitt ins Schloss, und der Knauf drehte sich. Die Tür schwang auf.
    »Hi, Süße! Was treibst du?«
    »Nicht viel.«
    Meg zog den Schlüssel aus dem Schloss und stieß mit dem Ellbogen die Tür zu. »Rate mal, was ich …« Ihre Stimme brach ab. Sie starrte Janet an, und ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Lass mich raten. Entweder findet hier ein Kriegsrat statt oder eine Folge von Geh aufs Ganze! oder eine Orgie.«
    »So schlimm?«
    »Verdammt, so gut. Du siehst toll aus. Wofür hast du dich verkleidet? Halloween war gestern.«
    »Lange Geschichte.«
    »Erzähl mir die Kurzversion.«
    »Ich hatte an der Highschool eine Vertretung …«
    »Sie haben dich schon angerufen?«
    »Ja. Und als ich da war, wurde ich zur Halloween-Party der Lehrer eingeladen. Die heute Abend stattfindet. Weil ich die ganze nächste Woche an der Schule unterrichten werde, dachte ich, es wäre gut, hinzugehen. Deshalb brauchte ich ein Kostüm. Und das hier soll es sein, falls dir nichts Besseres einfällt.«
    Meg hängte ihre Handtasche über den Schaukelstuhl. »Steh auf und lass dich ansehen.«
    Janet erhob sich. »Nett, oder? Meinst du, man … sieht zu viel?«
    »Es ist ziemlich knapp, Süße. Aber wenn ich deine Figur hätte, würde ich überhaupt nichts anziehen.«
    »Ich will nicht, dass sie denken, ich wäre …«
    »Ein schamloses Frauenzimmer?«
    »So in der Art.«
    »Verdammt, du siehst so süß aus wie der Hintern eines Schmetterlings. Denen werden vor Begeisterung die Hosen runterrutschen.«
    »Hm. Darauf kann ich verzichten.« Sie ging zum Flur.
    »Was machst du?«
    »Ich hole meine Jeans.«
    »Nicht!«
    »Doch. Du hast mich überzeugt.«
    »Hey, das war nur ein Scherz. Du siehst toll aus. Um Himmels willen, verstecke nicht deine Vorzüge.«
    Im Schlafzimmer zog Janet eine verblichene blaue Jeans an. Dann betrachtete sie sich im Spiegel. Viel besser. Sie war so erleichtert, als wäre

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