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Die Klinge: Roman (German Edition)

Die Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Standpunkt aus betrachtete, hatte sie gehört, dass die fest angestellten Lehrer ermutigt wurden, Vertretungen zu empfehlen .
    Wenn sie mich mögen, werden sie nach mir fragen. Dann kann ich vielleicht jeden Tag eine Vertretung übernehmen.
    Oder sogar irgendwann eine feste Stelle bekommen.
    Genau, dachte sie. Eine aufregende Vorstellung, aber sie konnte nicht auf eine Vollzeitstelle hoffen. Nicht, wenn ein Baby unterwegs war.
    Wie soll ich überhaupt weiter Vertretungen übernehmen?
    Der Gedanke ängstigte sie, und sie stand schnell auf.
    »Gehen wir es lieber Tag für Tag an«, murmelte sie. »Bis jetzt geht es uns gut, vielen Dank.« Sie lächelte zu ihrem flachen Bauch hinunter. »Oder, Kleines? Ja. Und heute Abend gehen wir zur Halloween-Party … aber als was?«
    Janet hatte keine Idee.
    Sie wünschte, Meg würde von der Arbeit nach Hause kommen. Vielleicht hätte sie eine Idee.
    Aber man konnte nicht wissen, wann sie kam. Sie arbeitete bis sechs in dem Buchladen am College, aber manchmal ging sie danach noch etwas trinken oder aß im Restaurant zu Abend.
    Da Freitag war – endlich Wochenende –, würde sie wahrscheinlich tatsächlich nach der Arbeit ausgehen.
    Ich bin auf mich selbst gestellt, dachte Janet.
    Weil die Party erst um acht Uhr begann, hatte sie noch reichlich Zeit, in eine Shoppingmall zu fahren und sich ein Kostüm zu kaufen.
    Aber ich werde kein Kostüm kaufen , sagte sie sich. Nur fantasielose Leute kaufen Halloween-Kostüme.
    Also lass deine Fantasie spielen.
    Janet sah sich im Spiegel des Wandschranks an.
    Wie wär’s, wenn ich mich als Lady Godiva verkleide? Splitternackt … mit einer Schachtel Pralinen in jeder Hand.
    Das wäre der Hammer, dachte sie.
    Sie zog eine frische weiße Unterhose und einen weißen BH an.
    Schon mal ein guter Anfang, sagte sie sich. Und jetzt?
    Sie öffnete die Wandschranktür, schaltete das Licht an und betrachtete die Kleidungsstücke.
    Es muss etwas Einfaches sein. Als Känguru kann ich schon mal nicht gehen.
    Sie ging Bügel für Bügel durch und sah die Kleider an.
    Schade, dass ich nie Cheerleader war.
    Ja, klar.
    Es überraschte sie nicht, dass sie weder ein Kostüm noch eine Uniform oder etwas in der Art fand. Sie besaß nur eine Reihe gewöhnlicher alter und neuer Kleider. Damit kamen verschiedene Verkleidungen infrage: Landstreicher, Pirat, Cowgirl, Zigeunerin, Hippie … Wenn sie sich traute, ein gewisses hautenges Abendkleid mit tiefem Ausschnitt anzuziehen, könnte sie als Nachtklubsängerin zu der Party gehen.
    Oder als Edel-Callgirl.
    Sie kicherte, schüttelte den Kopf und murmelte: »Wohl eher nicht.«
    Auf dem letzten Bügel fand sie ein weißes Rehlederhemd, das sie nur behalten hatte, weil es ein Geschenk ihrer Eltern war. Sie hatten es ihr als Souvenir von einer Reise nach Arizona mitgebracht.
    Was zum Teufel haben sie sich dabei gedacht?
    Erneut schüttelte sie lächelnd den Kopf.
    Dad dachte offenbar, ich würde süß darin aussehen.
    Und das stimmt auch, dachte sie.
    Sie hatte es erst einmal getragen – bei einem Konzert von Merle Haggard, auf dem sie mit ihren Eltern gewesen war. Aber sie hatte darin wirklich süß ausgesehen.
    Ich könnte das zur Halloween-Party anziehen, dachte sie.
    Woanders würde ich es nicht tragen wollen … es sei denn, ich würde in die Grand Ole Opry eingeladen …
    Sie nahm es mitsamt dem Kleiderbügel von der Stange, zog es aus dem Schrank und hielt es zur Inspektion vor sich. Obwohl das Hemd schon einige Jahre alt war, sah das weiße Rehleder sauber und neu aus. Genau wie die bunte Perlenstickerei. Die Fransen schwangen in der Luft.
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viele Fransen gesehen«, sagte Janet zu sich selbst. Sie hingen von den Schultern und den gesamten Ärmeln herab, zogen sich auf Höhe der Schulterblätter über den Rücken und umgaben den ganzen Saum.
    Wenn ich jetzt noch eine Waschbärkappe hätte, könnte ich mich als Davy Crockett verkleiden.
    In weißem Rehleder? Wohl kaum.
    Vielleicht als Calamity Jane.
    Das sind alles überflüssige Spekulationen, wenn das Ding nicht passt, dachte sie.
    Sie nahm es vom Bügel und zog es sich über den Kopf.
    Es schien weit genug. Und es fühlte sich wundervoll glatt und weich auf der Haut an – nur die Fransen kitzelten an den Oberschenkeln.
    Das kann man mit einer Jeans beheben.
    Sie schloss die Tür des Wandschranks, trat zurück und betrachtete sich im Spiegel.
    »Nicht schlecht«, murmelte sie.
    Wem will ich was vormachen? Ich sehe

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