Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)
informieren, als ihr in die Stadt gekommen seid, statt diese gebrochene Klinge einzubeziehen.Aber nun, da ihr euch doch noch mit mir zusammentun wollt, bin ich vielleicht geneigt, die Fehler, die ihr bisher begangen habt, in meinem Bericht zu übergehen. Immer vorausgesetzt, natürlich, es gelingt uns, den Kothmerk zurückzuholen und seinem rechtmäßigen Eigentümer zu schicken.«
»Das ist sehr freundlich von Euch«, sagte HaS durch Stal. Sie hörte sich absolut aufrichtig an, mir aber fiel auf, wie weiß Heras Knöchel angelaufen waren, als sie die Hände außer Sichtweite des Durkoth ineinander verkrallt hatte. Ich hatte den Eindruck, dass sie ihm auch nicht mehr trauten als ich. »Ich freue mich darauf, enger mit Euch zusammenzuarbeiten, um dafür zu sorgen, dass wir unser Ziel erreichen.«
»Gut«, entgegnete Qethar. »Ich würde euch ja einen Handschlag anbieten, aber mein kürzlicher … Kontakt zu Aral hat mich daran erinnert, wie meine Berührung auf die Kinder der späteren Götter wirkt.«
Bei diesen Worten bedachte mich Qethar mit einem Lächeln, einem wunderschönen Lächeln, erfüllt von einem Versprechen, das ich bis runter zu den Knien spüren konnte und das bewirkte, dass ich ihn zugleich in meine Arme ziehen und ihm mitten ins Gesicht schlagen wollte.
»Das bedauere ich wirklich, ebenso wie die anderen Unannehmlichkeiten im Zuge unseres ersten Zusammentreffens«, sagte er zu mir, »aber ich wusste damals nicht, welche Position du in dieser Geschichte bekleidest. Ich traue dir natürlich nach wie vor nicht, aber ich erkenne die Vorzüge deines aktuellen Plans und wie sehr wir dich brauchen. Ich bin überzeugt, meine Regierung wird mir zustimmen, wenn ich sage, dass du, wenn wir das alles erfolgreich hinter uns gebracht haben, mit einer sehr hübschen Belohnung seitens der Durkoth rechnen kannst.«
Das ist eine interessante Entwicklung , bemerkte Triss. Glaubst du ihm auch nur ein Wort?
Keine Ahnung. Ein guter Teil davon passt zu den Fakten, die uns zur Verfügung stehen, aber ich kann das Gefühl nicht abschütteln, dass es ein unverkennbares Zeichen dafür gibt, dass er lügt.
Das wäre?
Sein Mund ist offen und es kommen Worte raus.
Triss kicherte in meinem Geist. Das ist nicht von der Hand zu weisen.
Während wir unser kleines Nebengespräch führten, sah Qethar Fei an. »Für dich wird es auch eine Belohnung geben, Hauptmann, nur keine Angst. Mir ist bewusst, dass Arals Plan die ausgiebige Nutzung deiner Kontakte in der Schattenwelt erfordert, wenn er erfolgreich sein soll, und auch meine, denn Arals sind uns verwehrt dank seinem … Gesichtsverlust. Fangen wir also an?«
»Da gibt es ein kleines Problem«, erklärte Fei. »Ich bin offiziell tot, und ich werde auch noch eine Weile tot bleiben müssen.«
»Das ist ein Problem«, stimmte ich zu, »aber kein unüberwindbares. Ich nehme an, die einfachste Methode, die Gerüchte zu verbreiten, besteht darin, dass ich in die Alten Stallungen spaziere und mich sehen lasse. Wiederholt.«
»Aral!«
»Schon gut, Triss. Ich werde eine Kapuze tragen und eine Schattenmaske. Niemand wird mein derzeitiges Gesicht zu sehen bekommen, man wird nur einen Mann sehen, der in einer Wolke aus Dunkelheit verschwinden kann. Aber es wäre schön, wenn wir Feis Kontakte benutzen könnten, um auf der Schattenseite mehr Wirkung und eine schnellere Verbreitung zu erzielen. Das würde mir gestatten, weniger Risiken einzugehen.«
»Oh, ich denke, das lässt sich machen«, sagte Fei. »Ich wollte ja nicht sagen, ich würde euch nicht helfen, nur, dass es nicht so einfach werden würde. Ich werde über einen Mittelsmann arbeiten müssen. Aral, könnt Ihr Feldwebel Zishin eine Nachrichtüberbringen und ihn zu einem verschwiegenen Ort eskortieren, an dem ich ihn treffen kann? Scheroc kann ich nicht schicken, ohne preiszugeben, was ich bin.«
Ich nickte. »Machen wir uns an die Arbeit.«
Mein ganzer Rücken kribbelte auf die Art, wie Rücken es gern tun, wenn man damit rechnet, dass jemand einem einen dicken, fetten Pfeil zwischen die Schulterblätter jagt, und der Schweiß, der über mein Rückgrat rann, war nicht gerade hilfreich. Seit einer Woche und zwei Flaschen Whiskey war ich nun schon dabei, und inzwischen tummelten sich um mich herum immer mehr Krongardisten und Kopfjäger, Profis und Amateure gleichermaßen. Und um die Gerüchte am Leben zu halten, musste ich meine Hand auch weiterhin in die Bärenfalle stecken.
Hinzu kam, dass die Alten Stallungen
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