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Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Archer
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glücklich, töten zu müssen, aber ihr blieb keine Wahl. Jeder Söldner, der noch lebte, konnte Gabriel etwas antun.
    Die Söldner hielten fünfzig Fuß vor dem Eingangstor des Klosters. Die Pferde stampften nervös mit den Hufen, und die kampfbereiten Männer rutschten unruhig in ihren Sätteln hin und her.
    »Letzte Chance«, dröhnte Lamb so laut, dass Thalias Zähne klapperten. »Gebt uns die Quelle, oder wir schlachten euch alle ab.«
    »Wie macht er das mit seiner Stimme?«, fragte sie Bennett mit klingelnden Ohren.
    »Caesars Trompetenstimme«, erwiderte Bennett grimmig. »Ein Gerät, das Eroberer benutzen, um ihre Feinde einzuschüchtern.«
    Aber so leicht ließen sich die Beschützer der Quelle keine Angst einjagen. Als Antwort auf Lambs Worte erfolgte eisiges Schweigen.
    »Also der Tod«, donnerte Lamb und schien beinahe erfreut über die Aussicht zu töten. Er schrie seinen Männern einen Befehl zu, und mit einem kollektiven Brüllen stürmten sie los, auf das Tor des Klosters zu.
    »Jetzt?«, fragte Thalia Bennett.
    »Warte.«
    Die Söldner kamen näher.
    »Jetzt?«
    »Noch einen Moment.«
    Eine Explosion erschütterte die Pagode. Als die Pferde auf Catullus’ Brandsätze traten, scheuten sie und warfen die Söldner ab. Wenn man auf die Tontöpfe trat, reagierten die genau abgestimmten Chemikalien miteinander und explodierten. Die Söldner lösten eine Explosion nach der anderen aus. Erde flog durch die Luft und Chaos brach aus. Die Söldner schienen verwirrt. Einige wollten den Rückzug antreten, während andere weiter nach vorn drängten.
    In diesem Augenblick begannen die Banditen, die hinter der Mauer postiert waren, auf die Gruppe zu feuern. Rauch und Lärm. Männer wurden auf ihren Pferden nach hinten geschleudert.
    »Jetzt!«, befahl Bennett.
    Beide schossen sie. Thalia versuchte, ihre Ziele klug zu wählen und nur zu schießen, wenn sie sicher traf. Einige Männer gingen zu Boden. Zwischen den Schüssen duckte sie sich hinter die Brüstung, denn die Söldner erwiderten das Feuer. Kugeln sausten über ihren Kopf hinweg und sprengten Steinsplitter aus dem Gemäuer der Pagode.
    Es dauerte nicht lange, da hatten die Söldner die Klostermauer erreicht und machten sich daran, sie zu erklimmen. Wie Gabriel vorhergesagt hatte, befestigten sie Seile an Steighaken. Thalia hörte das Klacken der Metallhaken, die an der Mauer Halt fanden.
    Sie schoss weiter und beobachtete, wie die Söldner begannen, die Mauern hinaufzuklettern. Als die Angreifer die Mitte der Mauer erreichten, warfen ein paar Mönche brennende Kohlestücke auf sie herab. Die Söldner lachten, als die Kohle sie streifte, doch dann verstummte ihr Lachen abrupt. Die brennende Kohle entzündete die mit einer chemischen Lösung getränkten Seile, die Catullus um die Klostermauern gewickelt hatte. Sie fingen Feuer und explodierten. Wie Ameisen purzelten die Männer nach unten, als ihre Steigleinen rissen.
    »Erinnere mich daran, dass ich Catullus später dafür küsse«, schrie Bennett über den Lärm hinweg.
    »Da wirst du dich hinten anstellen müssen«, schrie Thalia zurück. »Erst komme ich.«
    »Das wird deinem Hauptmann aber nicht gefallen.«
    »Er ist der Zweite in der Reihe.« Thalia sagte sich, dass Gabriel vorerst in Sicherheit war, denn er passte im Tempel auf Lan Shun und die Quelle auf. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Geschehen vor den Klostermauern zu, schoss, lud nach und schoss erneut. Zwar waren die Steigleinen durchtrennt, doch nun erklommen die Söldner die Mauern mit behelfsmäßigen Seilen.
    Thalia teilte sich die wertvollen Kugeln sorgsam ein, fixierte die nahende Meute genau und versuchte, in dem Tumult die Erben auszumachen. Wenn es ihr gelang, Lamb und Edgeworth zu verwunden oder zu töten, drehten die Söldner vielleicht um. Sie erinnerte sich, dass Gabriel ihr einmal gesagt hatte, sie müsse auf die Offiziere zielen. Ohne Führer konnte eine Armee nicht kämpfen.
    Aber Lamb, Gott verdamme ihn, war schwer zu fassen. Er wechselte andauernd den Standort, verschwand zwischen den angreifenden Söldnern, tauchte wieder auf und versteckte sich hinter den menschlichen Schutzschilden. Und Edgeworth …
    »Ich kann Edgeworth nicht finden!«, schrie sie Bennett zu.
    Bennett suchte die Horde mit dem Fernglas ab. »Wo steckt dieser flinke Kerl?«, murmelt er. »Warte … ich sehe ihn! Aber was zum Teufel tut er da?« Er reichte Thalia das Glas, und sie folgte seiner Anweisung.
    Edgeworth kniete weit hinter den Angreifern im

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