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Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Archer
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Brief kam mit dem Transportfeuer.«
    »Was ist passiert?«
    »Unser Afrikatrupp hatte Erfolg. Die Erben befinden sich jetzt im Besitz der Urquelle.« Lamb wartete darauf, dass Edgeworth über die Neuigkeit in Jubel ausbrach.
    Doch Edgeworth starrte ihn nur verständnislos an.
    Lieber Gott, wie konnte dieser Tölpel bloß ein Edgeworth sein?
    »Die Urquelle ist die erste Quelle überhaupt«, erklärte Lamb. »Als die Menschheit entstand und sich die Zivilisation entwickelte, schuf sie Magie und Quellen. Alle Magie entstammt der Urquelle. Sie besitzt eine für die sterbliche Seele unvorstellbare Kraft. Und jetzt befindet sie sich im Besitz der Erben. Das Problem ist nur«, fügte er grummelnd hinzu, »dass wir nicht wissen, wie man sie benutzt.«
    »Dann holt ein paar von unseren schrecklichen Zauberern, damit sie sich darum kümmern.«
    »Sie sind schon dabei, die Hauptquelle zu entschlüsseln.« Lamb musterte Edgeworth mit kritischem Blick. »Jetzt kannst du weitermachen.«
    Edgeworth wandte sich mit finsterer Miene wieder seiner Aufgabe zu und fluchte leise vor sich hin, wobei sich ein Großteil seiner Flüche gegen Lamb richtete. Na gut. Es war egal, wenn er und Edgeworth nach ihrer Rückkehr nach England nicht im Stakkahn gemeinsam die Themse hinunterfuhren. Lamb wäre jedenfalls nicht sonderlich betrübt, wenn Edgeworth aus irgendeinem Grund auf der Suche nach der mongolischen Quelle einen tragischen, aber heldenhaften Tod finden würde. Edgeworths Vater wäre allerdings fuchsteufelswild, und den Zorn von Joseph Edgeworth wollte Lamb nicht auf sich ziehen. Also musste er aufpassen, dass der kleine Jonas auf ihrer Suche nach der mongolischen Quelle unversehrt blieb.
    Lamb hatte Thors Hammer eingesetzt, um Thalia Burgess und ihre Begleiter aufzuhalten. Als das nicht funktioniert hatte, war Lamb auf die Idee gekommen, das Mädchen und ihre Freunde für ihn arbeiten zu lassen. Sie und dieser lästige treue Soldat aus Yorkshire übernahmen den schwierigsten Teil: die Quelle zu finden. Und so schnell und zielstrebig, wie sie nach Süden ritten, schienen sie ihr Ziel bald erreicht zu haben. Was bedeutete, dass die Erben ebenfalls kurz davor standen. Das Tarnamulett aus Sumatra besaß zwar keine sehr starken Kräfte, aber es erlaubte Lamb, Edgeworth und Tsend, im Abstand von drei Meilen unerkannt hinter dem Burgessmädchen und ihrer Gruppe herzureiten. Bei einem geringeren Abstand versagte die Magie. Doch das kümmerte Lamb nicht weiter. Mit dem Pferd bewältigte er die drei Meilen innerhalb weniger Minuten. Die Vorstellung, dass Thalia Burgess nicht ahnte, wie dicht er ihr folgte und wie leicht er ihr etwas antun konnte, während der Soldat vollkommen machtlos war, trieb Lamb einen köstlich bösen Freudenschauer über den Körper.
    »Wie funktioniert das?«, fragte der riesige Mongole. Er deutete auf einen kleinen runden Spiegel, der auf einem Ständer ruhte. In dem Spiegel flackerten stets aufs Neue winzige Bilder von dem Burgessmädchen und ihrem Gefolge auf. Lamb ärgerte sich. Er hätte den Soldaten in Southampton umbringen sollen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Rüpel aus niederen Verhältnissen es auf sich nehmen würde, Morris’ Aufgabe zu vollenden. Jetzt musste Lamb für seine Fehleinschätzung zahlen, was unverzeihlich war und seine Stimmung stark beeinträchtigte.
    Tsend, der Mongole, streckte seine riesige fleischige Pranke aus und griff nach dem Spiegel, um ihn genauer zu untersuchen.
    »Vorsicht, du Idiot«, zischte Lamb und sprang auf. Mit einem Schritt war er bei ihm, riss Tsend den Spiegel aus der Hand und stellte ihn, begleitet von dem widerwilligen Grummeln des Mongolen, vorsichtig zurück in den Messingständer. »Ich kann nicht eben nach Algier eilen und einen weiteren tausend Jahre alten Zauberspiegel besorgen.« Er wischte die verspiegelte Oberfläche mit einem bestickten Taschentuch sauber und entfernte die Fingerabdrücke des Mongolen.
    Tsend schien unbeeindruckt. Alter oder Seltenheit hatten für ihn keine Bedeutung, für ihn zählte nur, was groß und teuer war. Was sich als praktisch erwies, denn so konnte Lamb sich mithilfe von Geld nicht nur die Informationen des Mongolen sichern, sondern auch seine Loyalität. Obwohl, korrigierte Lamb sich insgeheim mit Blick auf Tsends grobe Hände und das Messer an seinem Gürtel, seine »Loyalität« nicht weiter reichte als die Schnur um seinen Geldbeutel.
    »Wie funktioniert das?«, wiederholte Tsend.
    »Vögel sind sehr

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