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Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Titel: Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Superhirn war ausnahmsweise einmal völlig ratlos.
    Der Tunnel war bereits zur Hälfte mit Wasser gefüllt und der Pegel stieg sekündlich. Die Schleusentore mussten jetzt ganz geöffnet sein.
    „Iiiii!“, kreischte Dominik.
    „Was ist?“, schrie Axel.
    Dominik deutete auf mehrere schwarze Fellmassen, die zwischen den Knickerbockern klatschend im Wasser gelandet waren.
    „Ratten!“, stieß Lilo entsetzt hervor.
    Woher kamen die auf einmal?
    Axel kletterte an den Stangen des Gitters bis zur Decke des Tunnels. „Hier ist ein Loch!“, meldete er aufgeregt.
    Genau über den Köpfen der vier befand sich ein Mauervorsprung, den sie in der Panik übersehen haben mussten. In der dem Gitter zugewandten Seite war ein großes Loch, durch das die Ratten heruntergefallen waren.
    „Wir lassen uns vom Wasser noch ein Stück höher tragen und versuchen dann unser Glück! Irgendwoher müssen die Ratten ja gekommen sein!“, rief Axel.
    Lilo kämpfte mit sich: Sie hatte schreckliche Angst vor Ratten. Vielleicht wurde sie von den Tieren angefallen, wenn sie durch das Loch kroch. Vielleicht wurde sie in die Nase gebissen, vielleicht sprangen sie ihr gar ins Gesicht!
    Bald unternahm Axel einen Versuch, durch das Loch zu schlüpfen. Seine Freunde hörten ihn schnaufen und ächzen, und bald verschwanden seine triefenden Hosenbeine in der
    Mauer.
    „Schnell, Poppi!“, schrie er und streckte ihr den Arm entgegen.
    Dann kam Dominik an die Reihe. Lilo war die Letzte: Sie verdrängte den Gedanken an die Ratten und ließ Axel keine Sekunde aus den Augen.
    Axels Taschenlampe war zum Glück wasserdicht und brannte noch immer. So konnten die vier erkennen, dass sie sich in einem Gang befanden, durch den ebenfalls Wasser kam - allerdings viel weniger als im unteren Tunnel.
    Poppi bemerkte, dass es hier von Ratten nur so wimmelte. Sie drängten sich auf dem trockenen Streifen, der an einer Seite noch blieb, den Gang entlang.
    „Den Ratten nach! Die kennen einen Weg ins Freie!“, rief das Mädchen.
    Bereits nach zwanzig Schritten entdeckten die Knickerbocker den Durchschlupf der Nager. Er war allerdings viel zu klein für sie.
    Nachdenklich starrten die Juniordetektive auf das fußballgroße Loch in der Mauer. Plötzlich strahlte Axel über das ganze Gesicht. Er tastete mit den Händen die Mauer ab und klopfte dagegen.
    Knapp neben dem Rattenloch hatte er Glück. Das Mauerwerk war lose, und der Junge brach mehrere Ziegel heraus. Nach und nach fiel ein Teil der Wand in sich zusammen, weil er von unten nicht mehr gestützt wurde.
    Staubwolken stiegen auf, und die Knickerbocker begannen zu husten.
    Als sich der Staub ein wenig gelegt hatte, erkannten sie hinter dem Durchbruch eine Art Keller. Zahlreiche dicke Balken ragten kreuz und quer durch den modrigen Raum.
    „Die meisten Häuser in dieser Gegend sind auf einem Gerüst aus Stämmen erbaut worden. Wir befinden uns hier in einem Sumpfgebiet. Das muss der Hohlraum unter einem Haus sein!“,
    stellte Lilo fest.
    Unter ihren Schuhen quatschte es, als sie sich weiterkämpften. Fast hätten sie das Gitter in der Wand übersehen, aus dem kühle Luft strömte. Es war eine Luke, die sich problemlos öffnen ließ. Die vier Freunde waren der Wassergruft entkommen.
    Keuchend lagen sie im feuchten Gras vor der Luke. Erst jetzt wurde ihnen bewusst, wie durchnässt sie waren. Bald fröstelte ihnen schrecklich.
    „Jetzt müssen wir nur noch zurück zum Hausboot finden!“, meinte Lilo.
    Fast eine Stunde irrten sie durch die nächtlichen Gassen, bis sie endlich eine Stelle erreichten, die ihnen bekannt vorkam. Ein paar Minuten später standen sie vor dem Hausboot.
    Sie versteckten die nassen Klamotten in einer Truhe des Wohnraumes, schlüpften in trockene Sachen und verkrochen sich zähneklappernd in die Schlafkisten. Trotz der Erschöpfung konnte keiner der vier einschlafen. Immer wieder tauchten die schrecklichen Bilder vor ihnen auf.
    Lilo beschäftigte eine Frage sehr: „Warum hat der Mann nach uns gerufen? Warum stößt er uns in den Schacht und will uns dann herausholen?“ Wollte er die Juniordetektive nur einschüchtern?
    Poppi erinnerte sich an den Kampf, der über ihrem Kopf stattgefunden hatte. Flüsternd erzählte sie Lilo davon. Das Superhirn konnte sich allerdings keinen Reim darauf machen.

 
     
Lauter Betrüger
    Am nächsten Morgen stellte Annabel fest: „Irgendwie riecht es auf meinem Boot nach Kanal. Habt ihr eine Idee, wie das kommt?“
    Die Juniordetektive, die noch ziemlich

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