Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer
Jünglinge und Mädchen aus Athen geopfert werden, denn er soll sich von Menschenfleisch ernährt haben.“
Lilo knetete ihre Nasenspitze. Das war natürlich eine neue Ansicht der Sache. Stellte sich nun die Frage, was diese Monster eigentlich waren. „Echt waren sie nicht!“ entschied das Superhirn. „Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Vor allem deshalb nicht, weil diese Gauner dahinterstehen. Also kann es sich nur um verkleidete Menschen oder Roboter handeln.“
Axel leuchtete das zwar ein, aber er verstand den Aufwand nicht. „Das kostet alles ein Schweinegeld. Wer bezahlt das und wozu?“ überlegte er laut. Allgemeine Ratlosigkeit
„Mir ist etwas eingefallen“, meldete der Junge. „Ich überlege die ganze Zeit, ob ich damals in der Nacht auch in dieser Höhle war.“ Lilo zuckte mit den Schultern. „Die Antwort darauf kannst nur du kennen.“ Aber noch etwas war in Axels Erinnerung aufgetaucht. Es waren Sätze, die er damals gehört hatte. „Wir haben hier jede Möglichkeit, ihr den größten Schock ihres Lebens zu versetzen. Schließlich ahnt sie nicht, was sich in den Häusern tut. Ein kleiner Abendspaziergang wird ihr die Augen öffnen und für immer schließen!“ hatte damals der Mann über die Frau gesagt, die beseitigt werden sollte. Schock? Sollte nicht auch Lilo und Axel ein Schock versetzt werden, der sie vielleicht sogar in das endgültige Aus trieb? Gab es irgendwo Häuser, wo noch mehr Ungeheuer hausten?
„Da war diese Frau... die Frau, die irgend jemand sehen wollte“, sagte Lieselotte plötzlich. „Als sie mit Panajotis geredet hat, fielen die Worte: Haus... kommt nur in der Nacht aus dem Haus... Sie müssen in der Nacht hin... Die Frau wollte einen ,Ihn’ unbedingt sehen. Es kommt mir vor, daß es sich um einen Schauspieler handelt oder einen Star, auf den sie heiß ist.“
Dominik horchte auf. „Sie ahnt nicht, was sich in den Häusern tut“, wiederholte er. Es war ein Satz, den Axel erlauscht und gerade vorhin von sich gegeben hatte. „Die Frau will mit dem Boot wohin fahren“, kombinierte Lieselotte weiter. „Klarerweise zu einer Insel“, warf Poppi ein. „Oder zu einer Bucht auf Rhodos“, meinte Dominik. Axel winkte ab. „Die könnte sie auch mit dem Auto erreichen. Glaube ich nicht!“
„Die Frau will mit dem Boot wohin fahren und erwartet dort etwas Aufregendes und Schönes“, spann Lieselotte ihren Gedanken weiter. „Statt dessen könnte sie aber auch dem Schreck ihres Lebens begegnen, der sie... na ja... ihr wißt schon!“
Mit einem Schlag waren die vier Knickerbocker sehr nervös. „Wir müssen diese Frau finden und warnen“, beschlossen sie. Aber wie sollten sie das anstellen? Die Insel war groß! Sie konnte überall wohnen. Vielleicht in der Stadt Rhodos, in Lindos oder in einem der Hotels an dem Strand, wo die Bande untergebracht war.
„He, stop!“ pfiff Lieselotte die anderen zurück. „Vielleicht spinnen wir auch und hören jetzt bereits die Nilpferde jodeln. Ich glaube, daß der Fall glühendheiß ist. Aber es steckt etwas Großes dahinter, von dem wir keine Ahnung haben. Fest steht, es soll jemand beseitigt werden, und das muß verhindert werden. Aber wir dürfen uns jetzt nicht verrennen. Außerdem müssen wir irre vorsichtig sein. Die Gangster meinen es verdammt ernst.“
„Bis auf einen oder eine“, warf Axel ein. „Die, die mich gerettet und zurückgebracht hat.“ Die Bande sah die Versammlung für beendet an und schlenderte zu Poppis Eltern zurück. „Na, wie geht’s?“ erkundigte sich Herr Monowitsch bei Lieselotte und Axel. „Bestens“, logen die beiden, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
„Wo ist denn nur Elke?“ fragte Poppis Mutter und blickte sich suchend um. „Wer ist Elke?“ wollte ihre Tochter wissen. „Elke ist eine sehr lustige Person. Etwas überdreht, aber nett“, sagte Frau Monowitsch. „Ich habe sie heute zu Mittag beim Essen kennen gelernt. Sie wird am Abend an unserem Tisch sitzen! Ah, da kommt sie ja! Juhu, Elke!“ Poppis Mutter fuchtelte mit einem Handtuch wild durch die Luft.
Axel und Lilo blieb der Atem weg, als sie erkannten, um wen es sich bei Elke handelte.
Die Schreckschraube
„Hallo, hallöchen!“ rief eine äußerst hohe Stimme. Sie gehörte niemand anderem als der blonden Frau aus dem Bootsverleih von Panajotis. Es war die Frau, die die Knickerbocker-Bande so dringend suchte, da sie wahrscheinlich in Lebensgefahr schwebte.
Für Axel stand bereits nach dem ersten
Weitere Kostenlose Bücher