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Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Titel: Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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über die Dunstschicht hinaus in die Sonne und dann wieder hinab in die graue Kälte der Täler.
    Die Landschaft ähnelte den schroffen und zerklüfteten Bergen, die auf chinesischen Bildern dargestellt wurden, aber dafür hatten die Knickerbocker an diesem Tag kein Auge. Sie fieberten nur dem Augenblick entgegen, an dem sie die Drachenhöhle erreichen würden.
    Als es dann endlich soweit war, begann die Sonne bereits wieder zu versinken. Es war kurz nach 16 Uhr, als sie zu der Stelle kamen, die sie in der Karte gekennzeichnet hatten. Nun schlug die Stunde der Wahrheit. Hatten sie sich verzählt? War vielleicht ein anderer Turm gemeint? Oder hatten sie recht?
    Kwan-Lings Wagen holperte um die Kurve und rollte über eine Hochebene. Poppi, Axel, Lilo und Dominik blieb fast die Luft weg. Vor ihnen stand ein Jeep. Am Straßenrand parkte ein Jeep. Das konnte kein Zufall sein. Das war einfach unmöglich.
    Herr von Kellermann und wahrscheinlich auch sein Helfer Pingpong waren bereits eingetroffen und an der Arbeit. Hoffentlich war es noch nicht zu spät.
    Vorsichtig stiegen die vier Junior-Detektive aus und liefen zu dem Geländewagen. Sie spähten durch die Glasscheibe der
    Ladeklappe und erkannten jede Menge verdreckten Schaumstoff. „Darin waren bestimmt die Drachen eingewickelt“, flüsterte Lieselotte. Im Auto konnten sie keine Figur mehr erkennen. Herr von Kellermann hatte also bereits alle in die Höhle geschafft.
    „Sollen wir ... da hinunter und .?“ fragte Lieselotte die anderen. Poppi, Dominik und Axel nickten sehr, sehr langsam. „Wir müssen. Wenn das Unglück wirklich passiert, könnte ich mir das nie verzeihen“, sagte Axel.
    Lilo bat Kwan-Ling, heraußen zu warten. Sollten sie nach fünfzehn Minuten nicht zurück sein, hatte das Mädchen die Aufgabe, ihnen zu folgen und zu retten, was noch zu retten war.

 
     
In der Drachenhöhle
    Die vier Freunde rutschten einen Geröllabhang hinunter und erreichten auf diese Art die Reste der Chinesischen Mauer. Hier war die Mauer nicht wiederhergestellt und renoviert worden. Es waren aber trotzdem noch Teile von ihr erkennbar. Die Reste des Turmes, von dem die Wächter einstmals nach angreifenden Feinden Ausschau gehalten hatten, waren ebenfalls deutlich zu sehen.
    „Da ... da sind Steinbrocken weggeräumt worden. Da ist ein ... Loch ... ein Abgang“, wisperte Poppi. Die Junior-Detektive blickten einander an und hoben dann die Daumen. Das bedeutete: okay, auf in die Höhle. Nein, nicht in die des Löwen, sondern des Drachens.
    Die Knickerbocker versuchten, nun so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Sie traten vorsichtig auf, damit sie das Knirschen des Gesteins nicht verraten konnte.
    Hinter der Öffnung im Felsen lag eine ziemlich glatte Rampe, die steil nach unten führte. Die Wände standen eng beisammen, so daß sich die vier Freunde mit den Händen seitlich verspreizen und abstützen konnten. Dadurch verhinderten sie eine rasante Rutschpartie auf dem Hosenboden.
    Vorsichtig kämpften sie sich in die Tiefe, aus der ein schwacher Lichtschimmer drang. Schritte knirschten, und eine Stimme ertönte. Sie gehörte ohne Zweifel Herrn von Kellermann. Er redete entweder mit sich selbst oder mit Pingpong.
    Lieselotte bremste. Sie wollte nicht weiter. Vielleicht endete die Rampe direkt in dem Raum, in dem die Männer werkten. Dann rannten sie ihnen genau in die Arme. Das Mädchen drehte sich um und wollte seinen Freunden diese Gedanken zuflüstern. In diesem Moment glitt Dominik, der als letzter in der Reihe ging, aus und fiel auf Poppi. Das Mädchen verlor sofort das Gleichgewicht und riß Axel mit sich zu Boden. Dieser stieß gegen Lieselotte, die nun auch stürzte und den Halt verlor. Die Rampe war glatt, und es gab keine Möglichkeit zum Bremsen. Mit einem lauten Schrei rasten die vier in die Tiefe und purzelten in eine langgestreckte, breite Tropfsteinhöhle.
    Erasmus von Kellermann und Pingpong waren wie erstarrt. Völlig fassungslos starrten sie auf die Knickerbocker, als hätten sie es mit Geistern zu tun. Poppi fand als erste wieder auf die Beine. Und sie tat etwas Heldenhaftes. Sie rannte direkt in die Tropfsteinhöhle, die von mehreren batteriebetriebenen Lampen erhellt wurde. Die Tropfsteine, die aus dem Boden in die Höhe gewachsen waren, hatte jemand abgeschnitten und glattgeschliffen. Aus jeder dieser Natursäulen ragte nun ein steinerner Zapfen. Bei ihm schien es sich um den geheimen Mechanismus zu handeln, mit dem die Spannung der Erddecke

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