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Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke

Titel: Die Knickerbocker Bande 23 - Die Drachen-Dschunke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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schmeckte vorzüglich. Jun, Li und Kwan-Ling aßen mit den Junior-Detektiven. Auch Elsa Specht war wieder da.
    Nun bekamen die vier Knickerbocker endlich eine Erklärung für die Vorfälle von gestern.
    „Von Beruf bin ich ... ja, man könnte sagen ... ChinaForscherin und Wissenschaftlerin. Ich beschäftige mich mit alten Schriften, übersetze und deute sie. Früher einmal habe ich mit Herrn von Kellermann zusammengearbeitet. Aber vor vier Jahren ist dann etwas Seltsames geschehen. Erstens ist aus dem Museum, in dem wir tätig waren, einiges verschwunden. Wertvolle Altertümer, darunter auch ein Pergament, das ich entschlüsseln wollte. Bald darauf hat Erasmus von Kellermann gekündigt und sich zurückgezogen. Keiner verstand den Grund. Aber ich wußte, daß er mit den Diebstählen zu tun hatte und irgend etwas an der Sache nicht geheuer war. Ich habe ihn seit damals nicht mehr aus den Augen gelassen. Ihn und seinen seltsamen Komplizen. Diesen Zwerg mit der Melone. Die beiden kauften alle Drachenfiguren auf, die sie bekommen konnten, und horteten sie auf einer Dschunke. Ich habe dann später auch den Grund entdeckt. In einer anderen Schrift, die mir im Museum in die Hände gefallen ist und in der die Höhle der Drachen beschrieben wird. Da ... ich trage eine Kopie sogar bei mir . “ Frau Specht zog einen zerknitterten und feuchten Zettel aus der Hosentasche und breitete ihn auf.
    „Es ist höchste Zeit einzugreifen. Bisher habe ich gezögert, weil Kellermann keine Anstalten gemacht hat, in die Höhle der Drachen zu steigen. Aber nun macht er Ernst. Ich weiß es. Die Sache mit der Dschunke war nicht eingerichtet worden, um euch beiseite zu schaffen, sondern um mich zu täuschen. Ich sollte denken, er wäre ertrunken. Aber auf faule Tricks dieser Art falle ich nicht herein. Ich weiß, daß Kellermann seine Drachensammlung bereits nach Peking geschafft hat. Vorgestern hat er das letzte fehlende Stück für seine Sammlung bekommen. Er kann nun endlich zur Tat schreiten.“
    „Aber . das ist ja entsetzlich . das ist eine große Gefahr!“ rief Lieselotte. Frau Specht nickte. „Das will ich meinen. Er hat
    nämlich nichts Gutes damit vor, der gierige Kerl.“
    „Das Erdbeben kann Atomkraftwerke zerstören und Staudämme bersten lassen“, malte Poppi die Katastrophe aus. Frau Specht blickte das Mädchen überrascht an. „Wovon redest du?“ wollte sie wissen. „Von den Drachen und dem Erdbeben“, erwiderte Poppi. Die Forscherin runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, woher ihr das habt .“
    „Von Herrn von Kellermann persönlich. Er dachte, er kann uns das alles sagen, weil wir ohnehin nie von der Dschunke zurückkehren würden“, sagte Lieselotte. „Er hat uns das natürlich auch erzählt, damit wir bestimmt zur Dschunke fahren und in die Falle tappen.“
    „Ich denke, er hat euch einen Bären aufgebunden“, meinte Elsa Specht. „Die Drachen sind für einen anderen Zweck gut. Mit ihrer Hilfe .“
    Dominik sprang auf und starrte auf die reglose Frau. Elsa Specht hatte mitten im Satz zu reden aufgehört und war vornüber gekippt. Ihr Kopf lag nun im Salat, und sie schien tot zu sein.
    „Eine Nadel . in ihrem Hals steckt eine Nadel!“ kreischte Lieselotte. Draußen vor dem Speisesaal waren aufgeregte Stimmen zu hören. Dominik drehte den Kopf und sah, wie die Speisesaaltür geschlossen wurde. Er rannte los und stürmte auf den Gang hinaus. Er konnte gerade noch erkennen, wie Pingpong im Lift verschwand und ihm eine Grimasse schnitt. Der Giftzwerg hatte mit seinem Blasrohr wieder zugeschlagen. Zwei aufmerksamen Kellnern hatten es die KnickerbockerFreunde wahrscheinlich zu verdanken, daß nicht auch sie bewußtlos waren. Die beiden hatten den Zwerg nämlich entdeckt und mit ihren Schreien vertrieben.
    Als der Junge in den Saal zurückkehrte, standen die anderen um den Tisch und starrten auf die leblose Frau. „Sie . ist nicht tot . nur im Koma“, erklärte Lieselotte. Da fiel ihr Blick auf den zerknitterten Zettel in der Hand von Frau Specht. Sie
    zog ihn zwischen den Fingern heraus und faltete ihn auf.
    Er war mit zahlreichen chinesischen Schriftzeichen bedeckt. Noch viel interessanter aber war die Zeichnung darauf. Sie zeigte einen breiten, gebogenen Streifen mit einer quadratischen Verdickung. Neben ihr stand ebenfalls ein Zeichen.
    „Was bedeutet das . was steht da?“ fragte Lieselotte Kwan- Ling. Die Chinesin begutachtete den Zettel und kratzte sich nervös. „Ich kann diese Zeichen nicht lesen ...

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