Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
uns?”
Dr. Gordon grinste, und es war ein teuflisches Grinsen. Sie schien sich an der Verzweiflung der Bande zu weiden. “Vielleicht bin ich in zwei Tagen wieder da, um euch zu heilen. Vorausgesetzt, ich höre bis dahin keine Klagen!”
Niedergeschlagen marschierten die vier in das Zimmer, das sie schon einmal bewohnt hatten. Sie ließen sich auf die Matratzen sinken und starrten in die Luft.
“Und ... was ... was jetzt?” begann Axel. “Ich meine ... sollen wir nur so herumliegen und die Zeit vergehen lassen?”
Poppi schluckte und würgte unter Tränen hervor: “Axel... was bleibt uns anderes übrig? ... Wir sind eigentlich ... sehr krank ... sehr ...!”
Dominik beunruhigte auch ein weiterer Verdacht. “Und wir sind von Feinden umgeben! Wir können hier keinem trauen. Ist euch schon einmal die Idee gekommen, daß die gesamte Familie Hagman mit Dr. Gordon unter einer Decke steckt?”
Lieselotte hielt das für äußerst unwahrscheinlich. “Tante Margaret ist viel zu nett dafür. Nie im Leben hat die etwas mit den Gaunereien zu tun, die diese Dr. Gordon betreibt. Und Sara schafft es nicht einmal, einen Kirschenkern geradeaus zu spucken. Nein, der einzige Verdächtige ist Arthur.”
Die Zimmertür wurde geöffnet, und Tante Margaret trat ein. “Na, was ist los mit euch? Ihr wirkt so bedrückt? War die Reise nicht schön? Ihr wolltet doch wieder herkommen, und ich muß sagen, ich habe mich sehr darüber gefreut.”
Axel, Lilo, Poppi und Dominik nickten artig. “Wir auch!” logen sie im Chor.
“Dann macht nicht so lange Gesichter. Ich werde uns etwas besonders Gutes kochen. Oder noch besser, wir grillen im Freien. Das macht Sara immer großen Spaß!” Mrs. Hagman musterte die Bande eindringlich. “Gibt es wirklich nichts, was ihr mir erzählen wollt?” forschte sie weiter.
“Ja, wir ...” begann Poppi, aber Dominik schnitt ihr das Wort ab. “Ja, wir sind sehr müde und erschöpft!” sagte er grinsend.
Tante Margaret machte ein nachdenkliches Gesicht und sagte schließlich: “Aha ... gut! In einer Stunde gibt es Dinner, einverstanden?”
Die Juniordetektive rangen sich ein Lächeln ab und riefen: “Jaaa!”
Die Zeit, die nun begann, war der totale Horror. Selbst Dominik, der Schauspieler, fühlte sich überfordert. Die vier mußten allen etwas vorspielen und durften nicht mit der Wahrheit herausrücken. Dazu kam die Angst vor der drohenden Krankheit. Der nächste Tag, es war ein Mittwoch, verging nur sehr langsam. Die vier Knickerbocker schlichen wie Jammergestalten auf dem Farmgelände umher. Sie waren so artig und brav, daß es schon fast weh tat.
Für Axel kam ein weiteres Problem dazu. Es hieß Sara, die darauf bestand, Axel ihre Dankbarkeit zu erweisen. “Du hast mich gerettet, deshalb muß ich dir zeigen, was ich für dich empfinde.”
Axel verzog den Mund und knurrte: “Du hast wohl zu viele Schnulzen im Fernsehen gesehen. Laß mich in Frieden!”
Aber das Mädchen ließ sich nicht abschütteln. “Ich werde alles für dich tun, was du wünscht!” versprach es.
“Ja? Dann kriech in den nächsten Termitenhügel!”
Sara brachte diese Grobheit nicht aus der Ruhe.
“Termiten fressen keine Menschen, das solltest du wissen! Sie ernähren sich von Holz”, erwiderte sie schnippisch.
“Dein Holzkopf wird ihnen also bestimmt schmecken!” schnauzte Axel.
Sara standen Tränen in den Augen. “Du hast so viel für mich getan, und jetzt, wo ich mich dafür bedanken will, bist du so gemein!”
Lieselotte bekam fast Mitleid mit ihr. “Axel hat das nicht so gemeint!” versuchte sie zu vermitteln.
Sara drehte sich trotzig um und stapfte in Richtung Haus. “Ich ... ich ... brauche euch ohnehin nicht. Ihr seid mir viel zu blöde. Ich habe jetzt Schulstunde. Also wehe, ihr stört mich!”
Die vier Knickerbocker dachten nicht im Traum daran, sie zu stören. Sollte sie doch machen, was sie wollte.
“Wie spät ist es?” fragte Poppi.
“Kurz nach zwölf!” antwortete Dominik. Im nächsten Augenblick stutzte er. Es war bereits Mittag! “Sara hat doch immer am Vormittag Unterricht. Sie sitzt von neun bis elf Uhr am Funkgerät und redet mit ihrer Funklehrerin und den anderen Schülern. Muß sie heute nachsitzen?”
“Spinnst du jetzt komplett, oder schnappst du erst morgen über?” fragte Axel. “Sara hat heute eben Nachmittagsunterricht, wo liegt das Problem? Oder willst du behaupten, daß sie mit Dr. Gordon gemeinsame Sache macht?”
Lilo mischte sich ein und versuchte
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