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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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um sie zu benutzen“, notierte sie auf einem Blatt in ihrem Kopf. „Wer auch immer das gemacht hat, muß hier im Tempel ein Geheimnis kennen, denn er ist aus dem tunnelförmigen Raum entkommen, obwohl dieser keinen Ausgang hat. Aber wozu das alles? Die Leute waren doch nicht dumm. Wenn ihnen jemand die Gefahr der Waffenfabrik schilderte, würden sie protestieren. Das war auch in Indien möglich. Wieso wurden sie von jemandem dazu verleitet, einen schaurigen Zwischenfall nach dem anderen zu verursachen? Wo lag der Sinn? Weshalb sollte jemand so die Errichtung der Fabrik zu verhindern versuchen? Außerdem gab es ein viel einfacheres Mittel, das schreckliche Unternehmen scheitern zu lassen. Wenn keiner der Bewohner dort arbeiten wollte, mußten die Besitzer die Anlage sofort wieder sperren.“
    Lieselotte kam mehr und mehr zu dem Schluß, daß die Verschwörung „Giftkralle“ einen anderen Zweck haben mußte. Aber welchen?
    Als die drei Juniordetektive ins Hotel zurückkamen, wurden sie von Poppi bereits ungeduldig erwartet. Das Mädchen platzte sofort mit seiner Beobachtung heraus und wollte gar nicht aufhören zu berichten. „Blinkzeichen? Wer benutzt hier Blinkzeichen? In einem Haus, in dem sogar das Klo vollelektronisch ist. In einem Palast, der ein eigenes Satellitentelefon besitzt, um nicht von den schlechten öffentlichen Leitungen abhängig zu sein?“ wunderte sich Lieselotte, und wieder einmal knetete sie ihre Nasenspitze.
    Axel wußte eine Antwort. „Aus demselben Grund, weshalb wir unsere eigene geheime Blinksprache haben. Niemand soll verstehen können, was wir uns sagen. Telefone können abgehört werden, Funkgespräche ebenfalls. Blinkzeichen kennen nur die Leute, die sie erfunden haben.“
    Poppi lief im Kreis um den Springbrunnen im Zimmer und dachte laut: „Wer kann die Blinkzeichen gegeben haben? Über uns wohnen nur der Maharadscha, seine Frau, die Maharani, und ihre Tochter Jaya“
    Lieselotte winkte ab. „Außerdem mindestens zwanzig Diener. Einer von ihnen könnte bei der Verschwörung dabei sein und einem Verbündeten Zeichen gegeben haben.“ Das Superhirn bekam aber mehr und mehr das Gefühl, daß die Aktion „Giftkralle“ etwas mit dem Palast und dem Maharadscha zu tun haben mußte. Dieser Mann war irgendwie nicht in Ordnung. Das Mädchen mußte immer wieder an sein steinernes, hartes Gesicht und die kalten Augen denken. Er hatte sogar versucht, den Grund für die Anschläge und Unfälle bei den Gästen zu suchen. Wollte er damit von sich ablenken? Möglich war es. Ob er selbst hinter der ganzen Sache steckte? Aber welches Ziel konnte er damit verfolgen?
    Halt! Vielleicht war der stolze Inder vielleicht gar nicht so kalt, sondern nur sehr verängstigt und geschockt gewesen. Möglicherweise ahnte er, daß gegen ihn etwas im Gange war. Das würde bedeuten, daß sich in seinen eigenen Räumen ein Verräter befand.
    Auf Lilos geistigem Notizblock erschien eine Zeichnung. Da waren die Schüler des Lehrers Kumar, die willig alle Befehle ausführten, um eine Giftfabrik zu verhindern. Auf der anderen Seite standen der verarmte Maharadscha und seine Besitztümer, auf deren Boden eine Schreckenstat nach der anderen stattfand - Vorgänge, die Menschen erschrecken, abschrecken und zu Tode ängstigen sollten.
    „Es ist ziemlich sicher NICHT die Chemiefabrik, um die es geht. Wäre es tatsächlich die Fabrik, hätte man den Menschen nicht diesen miesen Trick mit der Verbrennung vorgespielt“, sagte Lilo halblaut vor sich hin. „Der Maharadscha steckt hinter einer anderen Sache, und jemand versucht ihn kleinzukriegen!“ Sie beschloß, diesen Gedanken am nächsten Tag zu verfolgen. Im Augenblick
    war sie viel zu müde und erschöpft.
    Als die Juniordetektive sich schlafen legten, verabschiedete sich Lara und verschwand in Richtung See.
    Der kleine Inder, der sonst auch auf dem Hinterkopf und den Fußsohlen Augen zu haben schien, bemerkte nicht, wie jeder seiner Schritte aufmerksam beobachtet wurde. Jemand beschloß, den Jungen am nächsten Tag abzufangen und zu verhören. Sehr, sehr gründlich zu verhören. Auch mit den vier Schnüfflern mußte etwas geschehen! Am besten, man ließ sie verschwinden. So knapp vor dem Ziel durfte nichts mehr dazwischenkommen.

 
     
Beseitigen!
    „Der hat ja keinen Kopf mehr!“ japste Poppi und zeigte auf den braunen Körper im Vorhof des Hotels. Es handelte sich zweifellos um Fateh, der wie immer ein weißes Tuch wie eine Windelhose um die Hüfte gewickelt

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