Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen
quollen.
Er zählte sie und kam auf 42! Das mußten mehrere Millionen sein!
Die übrigen Räume des Schiffes befanden sich unter
Deck. Axel ging weiter und erreichte eine Tür. Durch sie mußte Lai Min mit seinen Leuten eingetreten sein. Leider besaß sie kein Bullauge, durch das Axel etwas erspähen hätte können. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als die Tür aufzuziehen.
Plötzlich hielt er inne und dachte: „Wozu tu ich das? Ist doch klar, warum das Schiff so gesichert ist. Weil hier irre Geldmengen lagern. Wahrscheinlich die Gewinne aus dem Casino!“ Axel stutzte. Er wußte, daß Glücksspiele ein gutes Geschäft für die Spielbanken waren, aber er hätte sich nie träumen lassen, daß sie so viel abwarfen.
„Nur ein schneller Blick!“ Axel zog die Tür auf. Sie quietschte nicht, sie knarrte nicht, sie gab keinen Laut von sich. „Brave Tür!“ dachte der Junge. Er hatte sich zur Sicherheit geduckt und streckte im Zeitlupentempo den Kopf um die Ecke. Hinter der Tür lag ein kurzer Gang, der zur Kabine mit dem Geld führte, und eine Treppe nach unten. Axel mußte den Kopf nur etwas vorstecken, um bis nach unten sehen zu können. Aber außer einem zweiten Gang, der hell erleuchtet war, sah er nichts. „Und jetzt, Mister? Was machen wir jetzt?“ fragte er sich. Sollte er sich noch weiter wagen?
„Wenn mich die erwischen, machen sie bestimmt Hackbraten aus mir“, dachte er. Plötzlich vernahm er laute Stimmen. Einige Männer schrien auf: Es klang ganz nach Jubel. Sessel wurden gerückt, Schritte kamen näher, und Axel wußte, daß es Zeit zum Rückzug war.
Er schloß mit zitternden Händen die Tür und wollte zurück zum Boot. Aber es war zu spät! Die Männer kamen bereits die Stufen herauf. Axel blickte sich hastig um und entdeckte eine Bootsplane, die achtlos gegen die Reeling geworfen worden war. Der Junge krabbelte wie ein Käfer darunter und zog sie über seinen Kopf.
Völlig regungslos blieb er liegen und wartete, was geschehen würde. „Wenn Lai Min jetzt wegfährt, dann .
bin ich geliefert. Ich kann nie zurück, ohne daß mich die entdecken. Mist!“
Die Männer trampelten an Deck und lachten laut. Sie klatschten in die Hände und schienen in einem wahren Freudentaumel zu sein. Der Knickerbocker hörte auf jeden Schritt und stellte fest, daß sie zum anderen Ende des Schiffes gingen. Oh nein . dort war das Schnellboot!
He . was war das? Eine Tür! Es gab noch eine Tür auf Deck, und die hatten die Männer benutzt. Auf einmal war der Lärm nur noch gedämpft. „Sie sind in dem Zimmer mit dem Sofa“, tippte Axel. Der Weg zum Boot war also frei! Er kroch unter der Plane hervor und wollte gerade tief zu Boden gebeugt loslaufen, als er bemerkte, daß die Tür zum Abgang offenstand. Die Treppe dahinter zog ihn wie ein Magnet an.
Axel spürte, daß es wichtig war, unter Deck zu gehen. Er hatte ein gewisses Gefühl, das ihn schon einige Male auf die richtige Spur gebracht hatte.
Der Junge versicherte sich, daß niemand in der Nähe war, und huschte auf Zehenspitzen in den Bauch des Schiffes. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals, seine Knie versagten ihm fast den Dienst.
Schon befand er sich in einem winzigen Vorraum, von dem zwei Türen wegführten. Auch sie standen offen.
Faules Spiel
Axel schaute durch die linke und sah eine Wand von Fernsehern. Sie zeigten den Spielbetrieb im Casino. Vor allem die Roulettische waren besonders gut zu sehen. Axel erkannte die Felder, auf denen die Spieler ihre Einsätze plazierten. Sie mußten erraten, auf welcher Zahl die Roulettkugel stehenbleiben würde. Gelang ihnen das, bekamen sie ein Vielfaches ihres Einsatzes.
Auf einem Schaltbrett vor den Monitoren waren Tasten mit Ziffern von 0 bis 36. Diese Zahlen machten den Jungen stutzig. 36? . Ebensoviele Felder gab es beim Roulett!
Axel kam ein Verdacht. Er holte tief Luft und wußte, daß er jetzt den letzten, alles entscheidenden Beweis in die Hand bekommen konnte. Stimmte sein Verdacht, war Lai Min ein Millionenbetrüger, der viele Menschen ins Unglück stürzte.
Der Knickerbocker lief zu der Schalttafel und drückte die Taste mit der Null. In diesem Augenblick warf der Spielleiter im Casino die Kugel auf die Scheibe. Sie rollte und rollte und rollte und fiel ... in das Fach mit der Null.
Zufall . oder?
Axel drückte die 22. Das Licht unter der Null-Taste erlosch. Dafür leuchtete jetzt die Taste mit der 22. Erneut wurde die Kugel geworfen, und diesmal landete sie auf . der 22.
Dem
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