Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen
Betrüger zu tun haben“, meinte der Junge.
„Nein, nein, ich nicht!“ wehrte Neiko ab. „Ich sagen euch Wahrheit. Ich ... äh ... ich haben Tricks von Lai Min herausgefunden . schon früher . in andere Länder . und dann ihn erpreßt. Ich haben auch Geld bekommen, aber dann er mich gefunden. Ich konnte fliehen . und dann er plötzlich hier . Aber ich ihm am Flugzeughafen entwischt. Deshalb ich nachgesehen, ob er hier macht falsches Spiel, damit ich wieder kann erpressen. Aber . er mich entdeckt haben muß und gesucht und gefunden. Er haben Plan, mich auf hoher See . versenken!“
„Genau wie Sie uns gestern in diesem Häuschen im Garten ertränken wollten!“ schimpfte Poppi. „Wenn uns Virginie nicht gerettet hätte .“
Axel zerrte seine Freunde unsanft vom Casino-Eingang weg. „Es ist Wahnsinn, hier herumzustehen . Kommt! . Wir müssen uns unter die Gäste mischen.
Dort sind wir am sichersten!“ flüsterte er. Seine Kumpel folgten ihm in den großen Innenhof. „Ich . ich mache eine anonyme Anzeige“, beschloß der Junge. Er ließ sich von einem Mädchen an der Rezeption mit der Polizei verbinden und nahm das Gespräch in einer dick gepolsterten Sprechzelle entgegen. Zum Glück gab es einen Beamten, der Deutsch sprach und Axels Aussage glaubte.
Fünfzehn Minuten später tauchten mehrere Wagen der Kriminalpolizei von Mauritius auf, und die Beamten stürmten das Casino. Die vier Freunde beobachteten auch zwei Polizisten, die zum Strand liefen und dort das Schnellboot fanden.
Als die Knickerbocker wenig später zur Bar zurückkehrten, wo Herr und Frau Monowitsch gut gelaunt mit ihren Freunden quatschten, konnte sich Axel kaum noch auf den Beinen halten. Seine Knie waren weich wie Butter. „Na Kinder, hattet ihr einen lustigen Abend?“ fragte Poppis Mutter. Die vier nickten und versuchten zu lächeln.
Am nächsten Tag machte die Neuigkeit auf der Insel wie ein Lauffeuer die Runde. Das Casino war gesperrt worden. Lai Min und seine Leute saßen hinter Gittern. Die Spieltische waren alle manipuliert gewesen. Ein Millionenschwindel, an dem der kleine Betrüger Neiko mitnaschen wollte - was für ihn allerdings beinahe tödlich ausgegangen wäre.
„Hat ihn eigentlich einer von euch gesehen?“ fragte Axel seine Freunde. Alle schwiegen. Nein, Neiko hatte sich still und leise aus dem Staub gemacht.
Die Knickerbocker-Bande verbrachte den Tag am Strand einer verträumten Insel, die man vom Hotel aus mit einem Boot erreichen konnte. Die Fahrt dauerte nur zwanzig Minuten, und der Strand gehörte den Juniordetektiven und Poppis Eltern ganz allein. Damit Frau Monowitsch auch bestimmt nicht mithören konnte, entfernten sich die Freunde und ließen sich unter einer Palmengruppe in den Sand sinken. „Ich bin völlig geschafft!“ verkündete Axel, was bei den Erlebnissen der letzten Nacht kein Wunder war.
„Was tun wir nun? Ich würde Virginie gerne zu ihrer Erbschaft verhelfen!“ sagte Lilo. „Sie ist so nett und herzlich. Wir brauchen den dritten Schlüssel!“
Dominik setzte den Gesichtsausdruck eines Richters auf, der gerade einen Urteilsspruch verkündete und sagte: „Lieselotte, das ist unrecht. Das Vermächtnis von Virginies Vater ist an alle drei Kinder ergangen. Falls du daran denkst, Ramen den Schlüssel abzunehmen, vergiß es Heber.“
Das Superhirn verdrehte die Augen. „Daran kann ich gar nicht denken, da dieser Ramen nicht hier ist. Außerdem wäre auch nichts dagegen einzuwenden, wenn Virginie und Ramen sich alles teilen. Hauptsache sie bekommen . ja, was bekommen sie eigentlich?“
Der Rest des Tages verging mit Grübeln, Lesen, Schwimmen und Schnorcheln. Gegen fünf kehrte die Bande in die Zimmer zurück und mußte dort eine entsetzliche Entdeckung machen. Der Safe der Mädchen stand offen.
Poppi stieß einen spitzen Schrei aus. „Dieser Neiko ... dieser miese Typ ... er ... war hier ... er hat die Schlüssel geklaut!“ Axel funkelte Lieselotte wütend an: „Du hast ihm gestern den Code verraten und die Zahlenkombination nicht geändert. Großartig, Frau Meisterdetektiv. Gratuliere! Virginie wird sich freuen, wenn sie hört, daß du sie um alles gebracht hast!“
Lilo ließ ihre Kumpel reden. Sie verzog keine Miene, bis die drei eine Verschnaufpause einlegten und das Mädchen triumphierend vermeldete: „Die Schlüssel waren längst nicht mehr in diesem Zimmersafe. Ich habe sie vor dem Frühstück zum Empfang gebracht und in den großen Hotelsafe legen lassen!“
Erleichtert
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