Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen
Füßen dagegentraten.
Der Mond kam in diesem Augenblick hinter einer Wolke hervor und tauchte die Jacht in bleiches, milchiges Licht. „Mist .!“ fluchte Axel.
Schwere Gegenstände donnerten gegen die dicken Glasscheiben, und die Stimmen wurden lauter.
Axel drehte den Zündschlüssel herum, aber der Motor des Bootes gab keinen Ton von sich. Mit zitternden Fingern suchte der Junge nach einem Zündknopf, wie er ihn schon einmal auf dem Boot seines Vaters gesehen hatte. Er mußte auch noch betätigt werden.
Axel drückte alle Knöpfe, die er nur finden konnte, und entdeckte endlich den richtigen Schalter. Der Motor heulte auf, weil er zu heftig am Gashebel riß. Er legte den Gang ein und raste los.
An Bord der Jacht war es den Gaunern gelungen, die Tür der Kabine zu zertrümmern. Sie stürzten an Deck und sahen sich ziemlich verwirrt um. Das Boot war weg, aber das Alarmlicht blieb dunkel. Wie war das möglich?
Zwei Männer eilten zum Suchscheinwerfer und knipsten ihn an. Schon sauste der große Lichtkreis über das Wasser. Zwei andere Gauner suchten fieberhaft nach ihren Waffen, konnten sie aber nicht finden.
Das Schnellboot raste ohne Licht über das Meer und entfernte sich mit Höchstgeschwindigkeit von der stolzen Jacht.
Einer der Ganoven hatte aus dem Raum, in dem sich die Fernsteuerung des Rouletts befand, Pistolen geholt und verteilte sie nun an seine Komplizen. Er schrie etwas und deutete auf das Schnellboot, das er erst jetzt entdeckt hatte. Es war zum Glück bereits außerhalb der Reichweite des Scheinwerfers, aber der Mond spendete genug Licht, um es deutlich zu erkennen.
Axel warf einen Blick nach hinten und sah die Männer an Deck. Er riß das Ruder von einer Seite auf die andere und schlingerte in S-Kurven über das Wasser. So gab er keine gute Zielscheibe ab.
Der Mond hatte auch Gnade mit dem Jungen und verschwand hinter einer dichten dunklen Wolke. Über das Meer senkte sich Finsternis. Die Verbrecher feuerten einige Schüsse ab, die lautstark durch die Nacht peitschten, trafen aber nichts.
Der Sand knirschte unter dem Boot, und Axel sprang ins kniehohe Wasser. Weg, weg, weg! So schnell wie möglich. Er mußte der Polizei sofort Meldung erstatten.
„Halt!“ rief eine Stimme scharf. Vom Strand her kamen zwei Männer zum Boot gelaufen. Beide trugen die weinroten Uniformen des Casinos. Mai Lin mußte sie per Funk alarmiert haben. Den einen Burschen kannte Axel nicht, den anderen hatte er schon einmal gesehen.
Mit einem harten Griff nahm Bolell Axel gefangen. Der zweite Mann kümmerte sich um Neiko.
Gefahren ohne Ende
Bolells Begleiter zog ein kleines tragbares Funkgerät hervor und gab den für die Ganoven glücklichen Ausgang der Jagd durch. Er holte ein Seil aus der Tasche und fesselte Neiko damit die Hände auf den Rücken. Das lose Ende gab er Bolell. Er trug ihm etwas auf, und der Mauritier nickte.
„Los . gehen!“ kommandierte Bolell und schubste Axel und Neiko vor sich her. Sein Komplize watete zum Schnellboot.
„He, Bolell. bitte!“ begann Axel. Da drehte sich der Komplize zu ihnen um, und Bolell knurrte: „Mund zumachen und kein Wort, Bürschchen!“ Axel schwieg entsetzt. Er hatte Bolell für einen Freund gehalten, aber zweifellos war dieser ein Verbündeter Lai Mins.
Bolell trieb die Gefangenen zum Park und strebte einem unbeleuchteten Teil der Hotelanlage zu. „Schneller, schneller!“ befahl er und boxte die beiden in den Rücken. „Mist . was jetzt?“ dachte Axel, aber es fiel ihm nichts ein. Er bemerkte nur, daß sie in einen sehr düsteren Abschnitt des Parks gelangten.
Sollten sie zu einem Auto gebracht und weggeschafft werden?
Nachdem sie sich durch einen hohen Busch gezwängt hatten und die Äste sich hinter ihnen wieder schlossen, flüsterte Bolell: „Lauf Axel, schlag dich in die Flucht. Deine Freunde stehen beim Casino. Ich muß untertauchen und werde versuchen, euch morgen in eurem Hotel aufzustöbern!“
Der Junge traute seinen Ohren nicht. Bolell hatte nur mitgespielt, um ihn außer Gefahr zu bringen. Er gehörte nicht zur Bande Lai Mins, war nur hineingezogen worden und hatte ihn und Neiko gerettet.
Der Juniordetektiv rannte los und kam atemlos beim Eingang des Casinos an. „Los ... Polizei ... wir müssen sie verständigen. Ich weiß alles!“ keuchte er. „Und was ist mit dem?“ wollte Lieselotte wissen. Hinter Axel war nämlich der Regenwurm aufgetaucht, der noch immer gefesselt war. „Er muß auch etwas mit dem chinesischen
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