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Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Titel: Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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atmeten die anderen auf und klopften Lilo anerkennend auf die Schulter.
    „Aber dieser Neiko, dieses Miststück, schreckt vor nichts zurück und ist wie ein Wilder hinter dieser Erbschaft her. Wir müssen Virginie noch heute einen Besuch abstatten und sie warnen. Ihr Bruder sieht zwar aus wie ein Regenwurm, ist aber gefährlich wie eine Kobra!“

 
     
Ramen
    Mit der Abendmaschine kam an diesem Tag ein sehr kräftiger, muskulöser Mann an. Seine besonderen Kennzeichen waren ein schlecht verheilter Nasenbeinbruch, tiefliegende Augen, eine fliehende Stirn und ein breites, eckiges Kinn. An seinem Hals hingen drei breite Goldketten, an seinem Armgelenk klimperten Armreifen aus Platin. Der Mann trug alles, was er besaß, am liebsten bei sich. Banken und Sparkassen vertraute er nichts an.
    Er fuhr sich mit den breiten, schaufelförmigen Händen mehrere Male über den Bürstenhaarschnitt und wischte sich den Schlaf aus den Augen. Er kam spät. Fünf Tage später als geplant, aber von seinem Bruder wußte er, daß ohne ihn nichts lief. In der Tasche seines teuren Sakkos lag ein kleines Ding, das wie ein Klappmesser aussah, aber keines war. Neiko hatte bereits der dämlichen Virginie ihren Safeschlüssel abgenommen, und nun mußten die Brüder nur noch durch zwei teilen.
    „Und nicht einmal das habe ich vor!“ dachte der Mann, der niemand anderer als Ramen war. Der Grund seiner Verzögerung war ein Raubüberfall in Italien gewesen. Er hatte einige Damen in einer schmucken Villa um ihre Juwelen erleichtert. Der Plan zu diesem perfekten Verbrechen stammte von ihm und hatte natürlich von ihm persönlich in die Tat umgesetzt werden müssen. Ramen verließ sich nie auf andere. Erstens war das Risiko zu groß, zweitens wollte er nicht teilen.
    Er trat durch die Milchglastür und entdeckte sofort seinen Bruder in der Menschenmenge. „Ramen, hallo!“ begrüßte ihn Neiko freudestrahlend. Er wollte ihn freundlich umarmen, aber Ramen schüttelte ihn ab wie eine lästige Fliege.
    „Können wir noch heute zu dieser Bank fahren?“ fragte er. Der Regenwurm winkte ab. „Nein, das ist leider nicht möglich. Die Bank hat schon geschlossen, und außerdem . also ... die beiden anderen Schlüssel ... sind ... tja ...
    weg!“
    Ramen bekam den Gesichtsausdruck eines bissigen Wachhundes, der im nächsten Moment zuschnappen würde. „Was???“ Neiko zog den Kopf ein und blinzelte verlegen. „Hör zu . es ist so . also . wir müssen nur zu MarieLouises Haus. Sie hat ein paar Freunde, die hier Urlaub machen: An die müssen wir rankommen. Dann haben wir auch die beiden fehlenden Schlüssel.“
    Ramen wollte keine Zeit verlieren und befahl Neiko, sie auf der Stelle zu Virginie zu fahren.
    Es war bereits dunkel, als sie das schwarze Haus erreichten. Die Eingangstür war nicht abgeschlossen, und so konnten sie ungehindert die hohe Halle mit der riesigen Treppe betreten. Aus dem Oberstock kamen die Klänge einer alten Orgel.
    „Hallo ... Virginie! Hier sind deine Brüder!“ rief Neiko. Eine Tür wurde geöffnet, und eine Frau in Schwarz schwebte einige Stufen herab. „Bringen Sie den Sarg?“ hauchte sie. „Er muß beerdigt werden!“
    Ramen warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu. „Wer ist die Irre?“
    „Tante Marie-Louise“, erklärte Neiko.
    Da die Frau keine Antwort erhielt, machte sie kehrt und verschwand in ihrem Zimmer.
    „He, Virginie, wo steckst du? Wir sind es, Neiko und Ramen!“ riefen die Brüder. „Wir ... wir müssen mit dir reden . wegen . Papas Vermächtnis!“ fügte Ramen hinzu. „Idiot!“ zischte Neiko. „Sie weiß doch nicht, wozu die Schlüssel gut sind!“
    In dem großen Wohnsalon im hinteren Teil des Erdgeschosses standen die vier Knickerbocker und Bolell,
    der sie hergefahren hatte, und wagten nicht einmal zu atmen. Virginie saß auf einem schwarzen Sofa und knetete ein Taschentuch in ihren Händen. „Was . was jetzt?“ fragte sie leise. „Die wollen nichts Gutes!“ flüsterte Lieselotte. „Und ich wäre dafür, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Sie wollen dich austricksen, jetzt wirst du sie überlisten! Das ist die Gelegenheit! Wie oft sollen wir dir das noch erklären?“ drängte Dominik. Die Bande war seit einer Stunde bei Virginie und dort von Ramens Auftauchen überrascht worden.
    Virginie hatte heftige Zweifel. „Nein ... das kann ich nicht. Wie sollte ich das machen?“ Auf diese Frage wußten auch die Juniordetektive keine Antwort. „Hör zu, Virginie“, sagte Axel,

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