Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen
Eures Onkels Pierre sind. Die Tiere entfernen sich nie von dem Panzerschrank, da sich in seinem Inneren ein Gerät befindet, daß bestimmte Schwingungen erzeugt, die die Rochen ständig in der Nähe
halten.
In der Schatulle, die vor Euch liegt, findet Ihr zwei wichtige Dinge: eine Fernsteuerung, mit der Ihr das Gerät im Tresor abschalten könnt, und einen UnterwasserRoboter, der die Teufelsrochen fortlocken und an einen sicheren Ort bringen wird.
Erst dann vermögt Ihr den Tresor unter Wasser zu öffnen. Der Zifferncode lautet 3-3-3.
Nur wer nicht von Gier getrieben wird und begreift, was Erinnerung an einen geliebten Menschen bedeutet, wird in den Genuß dessen kommen, was ich Euch hinterlassen habe. Für jeden etwas, oder alles für den, der wirklich versteht!
Euer Vater, der jedem von Euch einen schönen, erfolgreichen Lebensweg wünscht.
Auch wenn Ihr strauchelt, habt Ihr die Möglichkeit, Euch wieder aufzurichten.“
Genauso schwung- und kunstvoll wie die Handschrift, mit der die Zeilen geschrieben waren, sah auch die Unterschrift von Virginies Vater aus. Darunter gab es noch einen Lageplan des Riffs und einige Hinweise auf den Ort.
Virginie hatte Tränen in den Augen und schluckte.
„Was . was soll ich tun? . Ich werde es nie schaffen, einen Tresor zu heben . Vater hat alles meinen Brüdern bestimmt . das wird mir jetzt klar. Ihm ist nur wichtig gewesen, daß sie wieder festen Fuß fassen und von ihren bösen Vorhaben ablassen. Und ich gehe leer aus!“ Virginie heulte vor Wut.
„He . nein . ganz ruhig . wir werden dir helfen!“ versprach Axel. „Wir machen das schon ... du hast uns, vergiß das nicht! Echte Knickerbocker lassen niemals locker!“ Der Junge holte die kleine Fernsteuerung aus der Schatulle, und Dominik kümmerte sich um den Unterwasser-Roboter, der die Größe und Form einer Wassermelone hatte. Mehrere Düsen und Nieten ragten aus der glatten Oberfläche.
Lilo rief den Beamten, und bald darauf verließen die Knickerbocker mit ihrem blinden Schützling und Bolell die Bank. Auf der Straße wurden sie bereits erwartet .
Haltet die Diebe!
Virginie hielt den Brief ihres Vaters an sich gepreßt und sagte zu Lilo: „Ich war vorhin ungerecht. Papa hat es sicher nicht so gemeint. Er war ein besonders guter Mensch. Diesen Brief bewahre ich auf . er hat ihn selbst geschrieben . mit seiner Hand . und er wird mich immer an ihn erinnern.“ Lieselotte lächelte und nickte zustimmend.
Keiner der Freunde bemerkte die beiden Gestalten, die hinter einem Kastenwagen gewartet hatten. Als die Bande, Virginie und Bolell die Straße erreichten, auf der ein Auto nach dem anderen an ihnen vorbeizischte, lösten sich die Männer aus dem Schatten des Wagens und stürmten los. Sie entrissen Axel und Dominik die Fernsteuerung und den Unterwasser-Roboter, schlängelten sich durch den Verkehr und steuerten auf die Markthallen zu.
„Neiko und Ramen!“ schrie Axel und nahm die Verfolgung auf. Neben ihm quietschen Reifen, der Junge sprang nach vorn und spürte, wie knapp hinter ihm ein Auto zum Stillstand kam. Um ein Haar wäre er niedergestoßen worden! Der Fahrer schimpfte aus dem offenen Fenster, Lieselotte brüllte auf ihn ein, und mehrere Leute begannen wild zu hupen. Vor Axel begann sich plötzlich alles zu drehen, in seinen Ohren dröhnte der Krach um ihn herum, aber sein einziger Gedanke war: Ich muß weiter! Ich muß die beiden einholen. Sie dürfen nicht entwischen. Nein, sie dürfen nicht abhauen. Er rannte blindlings weiter, abermals quietschten Bremsen, Blech krachte, als ein Wagen gegen einen anderen schlitterte, das Gebrüll schwoll an. Fußgänger wurden auf den Tumult aufmerksam und stellten sich Axel in den Weg, der wie ein Geschoß dahinflitzte.
„Nicht mich aufhalten ... die Typen vorne ... die!“ schrie er. Neiko und Ramen stürmten in die Markthalle, in der das
Getümmel noch dichter war. Axel hatte ein gutes Stück aufgeholt, denn im Sprinten war er einsame Klasse. Er sah die Brüder, die sich zwischen den Ständen brutal einen Weg bahnten, und raste ihnen nach.
Immer wieder stieg Axel auf eine umgedrehte Kiste oder sprang an einer der Stützen der Halle empor, um Ausschau zu halten. Ramen und Neiko bemerkten ihn und umrundeten einen Tisch, auf dem sich eine Pyramide aus Tomaten türmte. Als Axel sich näherte, schleuderten sie die Tischplatte in die Höhe, und die roten Früchte flogen dem Jungen ins Gesicht. Er wollte weiter, das Gemüse quatschte unter seinen Sportschuhen,
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