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Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Titel: Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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bildete einen glitschigen Teppich, und er rutschte aus. Der Standbesitzer packte ihn, als ob er etwas dafür könnte. Axel riß sich los und kämpfte sich entschlossen voran.
    „Haltet die Diebe . haltet sie!“ schrie er. Neiko packte mehrere Melonen und schleuderte sie Axel entgegen. Eine traf den Knickerbocker am Bein, die zweite an der Schulter. Er stöhnte auf, wurde aber trotzdem nicht langsamer.
    Ramen bewarf den Jungen mit Lychees (sprich: Litschis; = Früchte mit stacheliger rosa Hülle; das Fruchtfleisch ist weiß und süß).
    Die Obst- und Gemüsehalle war zu Ende, und sie erreichten den Fischmarkt. Dort schaufelte Ramen mit seinen riesigen Händen Seeigel aus einer Kiste und schleuderte sie mit aller Wucht auf Axel. Der Junge reagierte blitzschnell und zog sich den Schirm seiner Kappe über die Augen. Die Seeigel trafen ihn und stachen wie Hunderte Nadeln. Zum Glück blieben die Stacheln aber nicht hängen.
    Mittlerweile war der ganze Markt von dem Tumult erfaßt. Die Händler fluchten und kreischten und schlugen nach Ramen und Neiko. Sie wollten Axel fassen, aber er entkam ihnen.
    Peng! Nun war er gegen den dicken Bauch eines riesigen
    Mannes geprallt, der ihn mit nur einer Hand packte und in die Höhe hob. „Nicht!“ schrie Axel und versuchte sich freizustrampeln. Er sah Neiko und Ramen gerade noch, wie sie sich zwischen den letzten Ständen ins Freie zwängten.
    Axel zappelte so wild, daß der Mann wütender und wütender wurde. Da der Junge keinen anderen Ausweg mehr wußte, biß er den Fischhändler mit aller Kraft in die rechte Hand, mit der dieser nach seinen Armen griff. Der Mann schrie auf und ließ den Knickerbocker fallen. Auf allen vieren krabbelte Axel davon und rannte in die Richtung, in die Neiko und Ramen verschwunden waren. Er stürzte aus der Halle und atmete auf.
    Drei Polizisten hatten die Gauner gestellt, für die es kein Entrinnen mehr gab. Sie mußten ihre Ausweise zeigen. Kurze Zeit später trafen auch Bolell, Virginie und der Rest der Bande ein. Die Blinde erklärte den Polizisten, was geschehen war, und die Beamten notierten alles.
    Am frühen Nachmittag saßen die Juniordetektive mit Virginie auf dem Balkon des Mädchenzimmers und beratschlagten, was weiter geschehen sollte. „Ramen wird von der Interpol gesucht. Er muß mehrere Raubüberfälle begangen haben“, erzählte Virginie. „Und Neiko ... ich ... ich habe ihn anzeigen müssen, weil er mich bestohlen hat . Dabei ist er mein Bruder“, seufzte sie. Die ganze Sache war nicht leicht für sie.
    „Du Virginie . da ist noch etwas“, begann Lieselotte. „Es wird dich wahrscheinlich erschrecken. Vielleicht sollte ich es dir jetzt gar nicht erzählen.“ Doch die Neugier Virginies war geweckt.
    Das Superhirn berichtete von den Entdeckungen, die es in der Villa gemacht hatte. „Ich glaube ... wir wüßten mehr ... wenn wir diese Tagebucheintragung übersetzen“, meinte Lilo. Virginie holte tief Luft und stimmte zu.
    Jetzt begann eine schwierige Aufgabe, denn keiner der Knickerbocker sprach wirklich Französisch. Wort für Wort
    lasen sie Virginie vor, und oft mußten sie buchstabieren, damit die junge Frau ihren Sinn verstand.

 
     
Der Sturm
    Die Übersetzung lautete folgendermaßen:
    „Pierre fuhr los, um die Haie zu fangen, die wir für unsere Versuche benötigten. Wir wollten feststellen, ob auch diese Fische von den Schallwellen, die er entdeckt hatte, zum Angreifen gebracht werden konnten. Killerfische auf Knopfdruck - eine Waffe, die in einem Seekrieg nicht zu verachten ist.
    Er wollte am Abend zurück sein, und ich erwartete seine Ankunft auf dem Hügel über unserem Laboratorium. Bei Einbruch der Dunkelheit zog ein Sturm auf, vor dem die Küstenwache nicht gewarnt hatte. Das Licht im Leuchtturm brannte nicht, weil es wieder einmal nicht gewartet worden war.
    Ich sah nur noch die rote Leuchtkugel, mit der Pierres Schiff anzeigte, daß es in Seenot war, doch die Küstenwache konnte ihm aufgrund des hohen Seegangs nicht zu Hilfe kommen.
    Ich wartete die ganze Nacht, bis der Tag anbrach. Der Sturm hatte sich gelegt, das Meer war glatt und grün, das Schiff mit Pierre nicht mehr zu sehen.
    Wenige Stunden später erfuhr ich die schreckliche Wahrheit: Das Schiff hatte durch den Ausfall des Leuchtturmlichts die Orientierung verloren, war auf das Riff aufgelaufen und gesunken. Pierre und die übrigen drei Mann an Bord sind tot! Tot, durch die Fahrlässigkeit und Gedankenlosigkeit verantwortungsloser

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