Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen
Wintrop. „Komm, erzähl ihm alles!“ forderte Lieselotte ihren Kumpel auf.
Winnie ließ Axel los, stieß ihn von sich weg und musterte ihn mit verschränkten Armen.
Stockend berichtete Axel von dem schrecklichen Abend, dem Geständnis, den 13 Opfern und den blauen Katzen.
Winnie verfolgte den Bericht mit immer größerem Erstaunen, und die Wut wich aus seinem Gesicht.
„Haben Sie eine Ahnung, was er damit gemeint haben könnte?“ fragte Lieselotte mutig.
Winnie wirkte sehr betroffen. Er hatte von all dem keine Ahnung gehabt. Langsam schüttelte er den Kopf. „Nein, mir ist das alles unerklärlich. Mein Vater und ich... wir haben uns nie sehr gut verstanden. Und ich wollte auch nicht ständig nur der Sohn des großen, berühmten, mächtigen, reichen, erfolgreichen, beliebten und angesehenen Mister Wilfred Wintrop sein. Deshalb habe ich auch nicht im Eisunternehmen gearbeitet, sondern meine eigene Firma gegründet: Wintrop-Drinks. Die coolen Drinks mit dem Geschmack wilder Früchte. Ihr habt bestimmt schon davon gehört! Oder?“
Erwartungsvoll blickte er die vier an. Axel, Lilo, Poppi und Dominik hüstelten verlegen.
Winnies Enttäuschung war groß. Er seufzte mehrere Male und sagte dann: „Natürlich kennt ihr die Drinks nicht. Keiner kennt sie. Jeder kennt nur Wintrop-Eis. Ich habe Daddy nie beweisen können, daß ich kein Versager bin. Weil ich nämlich einer bin. Ein jämmerlicher Versager. Ein Jammerlappen der schlimmsten Sorte!“
Winnie ließ seine Schultern hängen. Er sah wie ein Häufchen Elend aus. Der Knickerbocker-Bande begann er fast ein wenig leid zu tun.
„Ihr Vater wollte das Geheimnis jemandem anvertrauen, der in einem roten Sportwagen vorgefahren ist. Können Sie sich denken, wer das war?“ forschte Lilo weiter.
Winnie Wintrop bedauerte. „Leider nein!“
„Was könnte Ihr Vater angestellt haben?“ setzte Dominik nach.
Die Knickerbocker wollten die Gelegenheit nutzen. Ihre Neugier war wie immer unersättlich. Sie konnten nicht einfach aufgeben und vergessen, was sich zugetragen hatte.
„Dad hat nichts verbrochen, bestimmt nicht. Ich habe nicht einmal eine Vermutung, was er gemeint haben könnte“, murmelte Winnie.
„Wüßten Sie es gerne?“ fragte Lieselotte.
Winnie nickte. „Ja, aber ich fürchte, er hat sein Geheimnis ins Grab mitgenommen“, erwiderte er.
„Aber es gibt jemanden, der mit der Botschaft etwas anfangen kann“, meinte Lilo. „Wir müssen herausfinden, wer das ist. Wenn Sie uns lassen, versuchen wir den Fall für Sie zu lösen. Wir haben schon einige Rätsel aufgeklärt, das können Sie uns glauben!“
Zum Beweis zählten die Junior-Detektive einige Fälle auf, die sie in letzter Zeit erfolgreich aufgedeckt hatten.
Als Dominik sich über das Abenteuer im Haus der Höllensalamander und die Jagd nach der Maske mit den glühenden Augen auszulassen begann, unterbrach Lilo ihn und meinte: „Ist schon gut! Laß Herrn Wintrop jetzt einmal in Ruhe nachdenken!“
Winnie zögerte.
„Waren Sie eigentlich schon die ganze Zeit über im Haus?“ erkundigte sich Axel.
„Nein, ich bin gerade gekommen und habe in der Küche Geräusche gehört!“ antwortete der Sohn des Eismilliardärs.
Lilo winkte ihn zu sich heran und flüsterte: „Wir befürchten, daß sich jemand im Haus versteckt.“
Winnie Wintrop lachte schallend. „Hier ist bestimmt niemand. Daddy war der größte Einzelgänger aller Zeiten.“
„Was ist? Sollen wir für Sie ermitteln? Wir kriegen bestimmt was raus!“ versprach das Oberhaupt der Knickerbocker-Bande.
Über Winnies Jungengesicht huschte ein spitzbübisches Lächeln. „Auch wenn ich mir das nicht ganz vorstellen kann – ja, ich bin einverstanden: tut euer Bestes!“
Er brachte die vier Freunde ins Hotel zurück, und sie verabredeten sich für den nächsten Tag um 15 Uhr.
In dieser Nacht konnte Lieselotte lange nicht einschlafen. Sie war total aufgewühlt.
Der Fall erschien ihr wie ein Puzzlespiel, bei dem sie erst einige Stücke in die Hand bekommen hatten. Es waren Teile, die nicht zusammenpassen wollten und in verschiedene Ecken des Bildes zu gehören schienen.
Am nächsten Morgen verschliefen die Junior-Detektive. Lucinda weckte sie durch heftiges Klopfen.
Der arme Dominik stellte sich samt Schlafanzug unter die kalte Dusche, um einigermaßen wach zu werden. Ihm fehlten mehrere Stunden Schlaf. Bestimmt würde der Regisseur sauer sein, wenn er nicht voll bei der Sache war.
„Ihr bleibt auf euren Zimmern und rührt
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