Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen
ich meine?“ rief Axel.
Die Frau guckte ihn mit ihren großen Kulleraugen an. Sie hatte keine Ahnung, wovon er sprach.
„Na ja, wir könnten doch so tun, als wären wir alle große Stars. He, einer deiner Freunde soll mit einer Videokamera aufkreuzen, wie sie Fernsehleute verwenden. Und wir geben dann gemeinsam ein Interview. Du natürlich auch. Wir machen das mitten im Smaragd-Palast, wo besonders viele Leute sind. Bestimmt bleiben alle stehen, weil sie wissen wollen, was da los ist. Dann erzählen wir ihnen, daß du ein Popstar bist. Dominik wird ein Theater inszenieren, das jeder glaubt!“
Von diesem Vorschlag war Lucinda mehr als angetan. Sie versprach, alle Vorbereitungen für das Spektakel zu treffen. Es sollte beim Eingang zum Vergnügungspark stattfinden.
Als die eitle Ziege loswieselte, um zu telefonieren, hoben die drei Knickerbocker den Daumen und nickten einander zu. Geschafft! Die Falle war aufgebaut, jetzt mußte ihr Verdächtiger nur noch hineintappen!
Dieser hatte freilich ganz andere Pläne.
Alles geht schief
Dominiks Probe endete um 12.45 Uhr. Zum ersten Mal hatte er seinen Auftritt in Kostüm und Maske und mit Mikrofon absolviert und es hatte alles bestens geklappt. Obwohl er wußte, wie der Trick funktionierte, erschien es ihm selbst wie ein Wunder, daß er sich in Feuer auflösen und an einer anderen Stelle wieder erscheinen konnte.
In zwei Tagen war Premiere, und alle Mitwirkenden waren schon sehr aufgeregt, Dominik natürlich auch.
Er hatte mit seinen Freunden verabredet, daß sie ihn von der Probe abholen sollten, und war erstaunt, daß nur Axel aufgetaucht war.
„Was ist los? Wo sind die Damen?“ erkundigte er sich bei seinem Kumpel.
Axel zog ihn durch das Menschengewühl zwischen den tausenden Spielautomaten und berichtete ihm in Stichworten von dem Plan, den sie ausgeheckt hatten.
„Lilo und Poppi werden kurz vor 13 Uhr beim Smaragd-Palast eintreffen und einige Zeit vor dem Haupteingang auf und ab schlendern. Wir hoffen, daß Mister X den Girls folgt und das Interview zu verhindern versucht. Dann haben wir ihn!“
Dominik fand die Sache bedenklich. Er hatte Zweifel, aber Axel wollte nichts davon hören.
Am Eingang zum Vergnügungspark standen bereits Lilo und Poppi und winkten ihnen zu.
„Wo ist Lucinda mit den Burschen?“ fragte Axel.
Lieselotte warf einen Blick auf die Uhr und seufzte. Es war bereits zehn nach eins, aber von Lucinda war nichts zu sehen. Wartete sie an einem anderen Ort? Sie konnte doch den Treffpunkt nicht vergessen haben!
Eine Viertelstunde verging, und die Junior-Detektive wurden zusehends unruhiger. Poppi und Dominik spürten ein starkes Kribbeln im Bauch. Wo blieb ihre Komplizin nur?
Um halb zwei sanken die Hoffnungen der vier Freunde auf Null. Falls ihnen der Verdächtige gefolgt war, wußte er jetzt, daß sie geblufft hatten. Von einem Fernsehteam keine Spur. Sie hatten sich eine schlimme Blöße gegeben, und Lilo konnte sich ausmalen, wie sich der Verdächtige vor Lachen bog.
„Was tun wir jetzt?“ stöhnte Axel.
Lieselotte wäre am liebsten im Erdboden versunken. Ihr schöner Plan war gescheitert. Warum hatte sie sich nur auf die dämliche Lucinda verlassen? Es war doch vorherzusehen gewesen, daß sie nicht einen Typen dazu bewegen konnte, sich beim vereinbarten Treffpunkt einzustellen!
„Kommt, wir gehen in den Vergnügungspark! Vielleicht heitert uns das ein wenig auf!“ knurrte das Superhirn grimmig. Lilo hatte den Eindruck, daß ihre Kumpel sie irgendwie spöttisch beäugten.
Die Knickerbocker lösten vier Tickets, die die Form von Armbändern hatten. Wer so ein Ding trug, hatte zu allen Attraktionen auf dem Gelände freien Zutritt. Man mußte sein Armband nur unter eine Metallplatte halten, und schon öffneten sich alle Schranken.
Die Bande nahm an einer Abenteuerfahrt in einem Boot teil, die hinter die Kulissen eines Filmstudios führte, erlebte beeindrukkende Sprengungen, sah einen Hubschrauber aus Pappe aufsteigen, geriet in eine wilde Seeschlacht, wurde naßgespritzt und rutschte schließlich sogar einen Wasserfall hinunter.
„Cool!“ stellte Axel beim Aussteigen fest.
Als nächste Attraktion suchten die vier die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ auf. In einer geschlossenen Gondel würden sie tausende Meter in die Tiefe rasen – so versprach es die Ankündigung auf einem riesigen Plakat.
Sie waren allein in der Gondel, da sich zur Zeit nur wenige Leute im Park aufhielten. Jeder konnte ganz außen am
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