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Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Titel: Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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drehte es um und betrachtete das Schwarz-weiß-Foto der Autorin, das auf der Rückseite abgedruckt war. Dominik war kein Mensch von schnellen Verdächtigungen. Doch ihm kam etwas überaus seltsam vor, deshalb begab er sich an Deck, wo er die Schriftstellerin vermutete. Als er sie dort nicht fand, klopfte er an die Tür ihrer Kabine. „Ja, wer ist da?“ rief sie unwirsch. „I... ich“, stammelte Dominik. Ohne aufgefordert zu werden, öffnete er die Tür. Frau Sirena saß auf der Kante ihres schmalen Bettes und hatte einen Schminkkoffer auf den Knien. Als der Junge eintrat, schleuderte sie mit einem Ruck den Deckel zu. „Ich habe nicht herein gesagt“, meinte sie spitz. „Entschuldigung“, flötete Dominik und setzte sein unschuldigstes Gesicht auf. „Aber ich lese gerade ein Buch von Ihnen und wollte Sie um ein Autogramm in das Buch bitten.“
    „Nein!“ schnauzte ihn die Frau an. Dominik erschrak. Mit so einer heftigen Reaktion hatte er nicht gerechnet. „Oder vielleicht... später, aber jetzt laß mich allein!“ schwächte Frau Sirena ihre Worte ab und scheuchte den Jungen aus der Kabine. Hinter ihm sperrte sie die Tür ab.
    Dominik war nun sicher. Er stürmte an Deck und legte sich neben Lilo, die dem Flattern der Segel zusah. „Horch her, ich habe eine Entdeckung gemacht!“ keuchte er. „Ich auch“, säuselte Lieselotte, „das Wetter wird schlechter.“ Dominik schnaubte wütend. „Rede kein Blech“, schimpfte er. „Diese Schriftstellerin, Frau Sirena, oder um genau zu sein, Frau Sabrina Sirena, ich glaube, das ist gar nicht sie!“ Lieselotte richtete sich auf und blickte ihn überrascht an. „Wie kommst du darauf?“ Dominik zog das Buch heraus und deutete auf das Foto. „Das ist mir aufgefallen, die Nase und die Wangen, bei der Frau Sirena an Bord ist die Nase kleiner und die Wangen sind anders. Dabei ist dieses Foto neu. Darunter steht ,Die Schriftstellerin bei der Print-Panther-Preisverleihung’. Der Print-Panther ist eine Art Oscar für Autoren und heuer im Februar zum ersten Mal verliehen worden.“
    Lieselotte knetete ihre Nasenspitze. Die einzige Folgerung, die sich aus diesem Bericht ihres Kumpels ergab, war, daß die Frau an Bord eine Doppelgängerin war. Nun fiel dem Superhirn auch wieder die merkwürdige Abmagerung von Professor Manago ein. Wieder überkam sie Angst. Irgendwo auf dieser Welt gab es Leute, die der Knickerbocker-Bande absolut nichts Gutes wollten. Die vier Junior-Detektive hatten durch Zufall ihre Wege gekreuzt und ihre Pläne ein wenig ins Wanken gebracht, und das duldeten die Mitarbeiter von ,Kolumbus’ nicht. Sollte sich nun einer von ihnen an Bord befinden?
    Bei den anderen Passagieren war den scharfen Beobachtern nichts aufgefallen. Nur Professor Manago und Frau Sirena schienen etwas zu verbergen zu haben.
    Gegen die Angst gab es nur ein Gegenmittel: Klarheit. Sie mußten so schnell wie möglich mehr erfahren.
    Am Abend, als sich die Fahrgäste schlafen gelegt hatten, gesellten sich die Knickerbocker zu Christoph, der Position am Heck beim Steuerruder bezogen hatte. Der Wind blähte die Segel und ließ sie flattern und brausen. Die Matrosen würden sie allerdings bald einholen und in der Nacht mit dem Motor weiterfahren.
    „Was ist denn mit euch los? Ist euch der Klabautermann über den Weg gelaufen?“ erkundigte sich der Seebär, als er die bedrückten Gesichter der vier Freunde sah. Lieselotte schilderte ihm die Beobachtungen, die sie gemacht hatten, und ihren Verdacht. „Wir... wir haben Angst, verstehst du“, beendete sie den Bericht. „Es kann natürlich alles nur Einbildung sein, aber genausogut können wir auch in Lebensgefahr schweben. Die gefährlichsten Agenten sind oft als harmlose Leute getarnt.“
    Christoph lachte nicht, sondern nahm die Bande sehr ernst. „Wir finden heraus, ob einer der beiden falsch spielt oder nicht. Verlaßt euch darauf, versprach er. „Vielleicht solltest du die Polizei anfunken und fragen, ob irgend etwas bekannt ist. Ich meine, vielleicht kann sie herausfinden, ob Professor Manago wirklich abgefahren ist. Ist doch möglich, daß der echte zu Hause sitzt!“
    Christoph schüttelte den Kopf. „Das Funkgerät ist leider schon wieder gestört. Keine Ahnung, was mit dem Ding los ist.“
    „Dann nehmen wir die Sache selbst in die Hand“, entschied Lieselotte.
    Als sie das sagte, wurde ihr plötzlich ein harter Gegenstand auf den Rücken geschleudert. Erschrocken wirbelte das Mädchen herum.

Staub von

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