Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen
Tür und stolperten an Deck.
Der Sturm
„Es funktioniert wieder, ich habe es in Gang gebracht!“ jubelte der Junge. „Wir können Kontakt mit einer anderen Funkstation, vielleicht sogar einem anderen Schiff aufnehmen und Hilfe rufen!“ Vor Freude begannen die Knickerbocker zu jubeln und zu johlen und tanzten über das Deck um das Funkgerät.
Axel schaltete es ein und suchte zuerst nach der richtigen Welle. Ein Matrose hatte ihm einen günstigen Empfangs- und Sendebereich gezeigt, den er nun einstellte. Die Funkersprache beherrschte er allerdings leider nicht, deshalb plapperte er einfach los: „SOS! SOS! Wir brauchen Hilfe!“ rief er in das kleine Mikrophon, das mit einem Kabel seitlich am Gerät befestigt war. Eine Männerstimme, die Englisch sprach, antwortete. Wieder stimmten Dominik, Poppi und Lieselotte ein Jubelgeheul an. „Haltet die Schnauzen, sonst verstehe ich nichts!“ fuhr sie Axel an. Mühsam kratzte er seine Englischkenntnisse zusammen und versuchte, sich zu verständigen. Doch der Mann am anderen Ende der Ätherwelle sprach schnell und mit einem seltsamen Akzent. Er verstand kaum etwas. „SOS! Bermuda-Triangel, Santa Maria II“, rief der Junge immer wieder. Langsam dämmerte es ihm, daß sein Gesprächspartner den Funkspruch für einen Scherz hielt. Es ertönte ein leises Klick, und danach war nur noch Rauschen zu hören.
Entmutigt und völlig verzweifelt hängte Axel das Mikrophon in die Halterung und lehnte sich zurück. Lieselotte legte ihm die Hand auf die Schulter und meinte: „Wir versuchen es später noch einmal. Vielleicht leitet der Mann den Notruf doch weiter. Wir dürfen jetzt die Hoffnung nicht aufgeben.“
Obwohl sie sich das fest vornahmen, schlich sich die Hoffnungslosigkeit wie ein kalter, grauer Nebel ein, der sie umhüllte und immer dichter wird. Trotz der tropischen Wärme wurde den Knickerbockern kalt. Eiskalt. Noch immer trieben sie auf dem Meer dahin und waren schutzlos dem Wind und den Wellen ausgeliefert. An die drohenden Gefahren des Bermuda-Dreiecks wollten sie gar nicht denken.
Axel kletterte in das Krähennest hinauf, wie der Ausguck an der höchsten Mastspitze genannt wird. Er schwang sich in den Korb, in dem bequem für drei Platz war, und hielt in alle Himmelsrichtungen Ausschau. Wasser, rundherum gab es nur Wasser, Wasser und... Axel traute seinen Augen nicht. „Land!“ brüllte er aus Leibeskräften. „Land! Vor uns liegt Land!“ Am Horizont war ein hauchdünner, heller Küstenstreifen aufgetaucht. „Lilo, bring das Fernglas aus Christophs Kabine.“ Das Mädchen stürzte die enge, steile Treppe nach unten und stöberte wild in den Fächern von Christophs Schrank. Lilo fetzte alle Kleidungsstücke heraus, bis sie bemerkte, daß das Fernglas ohnehin auf dem Bett lag.
Wie eine Wiesel raste sie zum Mast und turnte geschickt über die Seile und Sprossen der herabhängenden Strickleiter zu ihrem Kumpel. Sie setzte sich neben ihn in das Krähennest und begutachtete das Wunder. „Das ist eine Insel!“ meldete sie den beiden anderen, die unten auf dem Deck standen und gespannt nach oben blickten. „Eine Insel mit einem weißen Sandstrand und Palmen. Ich kann sie genau erkennen!“ Im Blitztempo schmiedete das Superhirn nun einige Pläne. „Der Wind weht genau in die richtige Richtung. Wir versuchen nun, so viele Segel wie möglich zu setzen, damit wir nahe an die Insel herankommen. Über Nacht müssen wir die Segel wieder einholen, um nicht auf ein Riff aufzulaufen. Wir lassen den Anker hinunter und in der Früh nehmen wir das Motorboot und fahren zum Strand. Es werden uns schon keine Kannibalen empfangen und auf dem Spieß braten!“
Wie ein alter Admiral befehligte das Superhirn nun seine Freunde und auch sich selbst. Jeder Handgriff mußte sitzen, denn dann blieben noch immer genügend Möglichkeiten, Fehler zu machen. Dominik zum Beispiel löste falsche Taue, worauf zwei Segelstangen herunter krachten, die Poppi um ein Haar auf den Kopf gedonnert wären. Axel warf dafür ein kleines Segel ins Meer.
Auf jeden Fall waren die gelblich-weißen Segel noch nie so schief und flatterig in die Höhe gezogen worden. Der Wind hatte aber Erbarmen und bauschte sie trotzdem. An der Bugwelle konnten die Junior-Detektive erkennen, daß sie mit nicht geringer Geschwindigkeit durch das Wasser pflügten.
Dominik runzelte allerdings immer wieder die Stirn und schien nicht sehr glücklich zu sein. „Was ist denn los?“ erkundigte sich Lieselotte. Der
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