Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knochenfrau

Die Knochenfrau

Titel: Die Knochenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Susami
Vom Netzwerk:
Nadine da gerade getan hatte. Er lag einfach da, mit noch immer klopfendem Herzen, und starrte auf die ineinanderfließenden Lichter und Schatten an der Zimmerdecke. Plötzlich richtete Lukas sich auf, trat die Wolldecken weg, zog sich die Shorts über die Füße und sprang vom Sofa auf. Schwer atmend nahm er die Treppe ins Obergeschoss, die Tür zum Gästezimmer stand offen.
    Nadine lag nackt auf dem schmalen Bett. Sie hatte die Beine gespreizt und streichelte sich. Kurz nur sah Lukas ihr zu, dann setzte er sich zwischen ihre Schenkel, schob ihre Hand weg und beugte sich hinunter zu dieser glänzenden, warmen Stelle, die tatsächlich wie ein glatter, aufgeplatzter Pfirsich aussah. Früher – vor Jahrzehnten – da hatte er hier unten immer einen dichten, nach Shampoo duftenden Urwald vorgefunden. Es kam ihm ein wenig komisch vor, dass sie sich mittlerweile rasierte.
    Lukas küsste Nadines Schenkel, er küsste den schmalen Streifen kurzen Schamhaares, das sie stehen gelassen hatte, er küsste auch die kleinen Pickel, die sich vom Rasieren gebildet hatten … und dann versenkte er sein Gesicht in der weichen, schleimigen Frucht, die ihm Nadine so offen darbot. Als es ihr kam, da umschlang sie mit ihren Beinen seinen Hals. Ihre Zuckungen waren so heftig, dass Lukas dachte, sie bräche ihm das Genick.
    Er ließ ihr zwei Minuten Zeit, bevor er in sie eindrang. „Zieh ihn raus, bevor du kommst”, keuchte Nadine, als Lukas kurz davor war. Er zog ihn raus, spritzte ihr auf den Bauch, verlor das Gleichgewicht und fiel auf sie. Sie umschlang ihn mit Armen und Beinen und diesmal war es ihm, als wolle sie ihn zerquetschen. Es war erstaunlich, welche Kraft diese Frau hatte. Sie ließ ihn erst gehen, als er ihr ins Ohrläppchen biss.
    Lukas stieg herunter von Nadine, holte ein Handtuch und wischte sich und ihr den Samen ab. Als er das Handtuch ins Badezimmer gebracht hatte und wieder ins Gästezimmer trat, da lag Nadine auf der Seite, mit dem Rücken zur Wand, die Augen geschlossen und der Mund ganz leicht geöffnet. Lukas kniete sich vor das Bett und betrachtete ihren Körper. Sie war immer noch schön. Ihre Brüste waren größer als damals, die Brustwarzen dunkler. Ein klein wenig hing ihr Bauch herunter, aber das machte nichts. Lukas lehnte sich nach vorne und küsste Nadines linke Brust, dann ihre Wange. Er stieg am Fußende ins Bett, legte sich hinter sie und schmiegte sich an den warmen Frauenkörper.
     
    *
     
    Zehn Minuten nach sieben wachte Lukas auf. Immer noch prasselte der Regen gegen die Fenster und es war dunkler als es zu dieser Tageszeit hätte sein sollen. Lukas hatte geträumt, dass ein Mann mit einer Axt vor dem Bett stand. Und als er den Kopf hob und über Nadines Haar hinwegschaute, da war es ihm tatsächlich einen Moment so, als stünde im Halbdunkel des Dachzimmers ein breiter Mann mit einer langstieligen Axt in beiden Händen. Allerdings dauerte dieser Moment nur den Bruchteil einer Sekunde.
    Vorsichtig löste sich Lukas von Nadine und schlüpfte am Fußende aus dem Bett. Wo er schon einmal auf war, konnte er auch gleich ins Bad. Außerdem war es doch ein wenig eng, zu zweit in dem Einmeterbett.
    Als Lukas vor dem Waschbecken stand und sich gerade die Hände an einem der letzten sauberen Handtücher abtrocknete, da hörte er etwas. War das eine Tür? Es hörte sich an, als fiele unten eine Tür ins Schloss. Lukas legte das Handtuch über den Rand des Waschbeckens und ging nackt zur Treppe. Jetzt war es völlig ruhig, nur das gleichmäßige Prasseln des Regens. Er stand einige Sekunden nur da und lauschte, auf einmal war es ihm als hätte unten jemand „hmmm” gemacht, ein leises, langgezogenes Stöhnen.
    Lukas hielt sich am Geländer fest und stieg leise die Treppe hinunter. Vielleicht hatte er sich ja getäuscht. Vielleicht hatte er nur eines der Geräusche gehört, die so ein altes Haus eben macht, wenn der Wind weht. Ober aber – Lukas merkte, wie sich sein Atem beschleunigte – oder aber sie war das, dieses kindermordende Mistvieh. Vielleicht wieder irgendeine Horrorshow: Fliegende Spinnen, Katzen, die Vögel hervorwürgen, der große Ameisenbär … Was immer es auch war, Lukas würde sich nicht fürchten. Er würde einfach verdammt nochmal hineinlaufen in ihre blöde Show, da war nichts, das ihm gefährlich werden konnte. Sie hat damals nicht einmal meinen kleinen Bruder überwältigen können, sie ist nicht stark … sie kommt nicht gegen einen erwachsenen Mann an, das schafft sie

Weitere Kostenlose Bücher