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Die Köchin und der Kardinal

Die Köchin und der Kardinal

Titel: Die Köchin und der Kardinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa S. Lotz
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fragte Bernhard mit einem Mal. Jakob hatte soetwas befürchtet. »Wenn ich nicht zurückkomme, wird der Kommandant vielleicht die Frauen nicht ziehen lassen«, gab er zurück.
    »Wollt Ihr langsam verhungern in der Festung Breisach?« Bernhard schaute Jakob offen ins Gesicht.
    »Ich muss auf dem Platz bleiben, den Gott mir zugedacht hat.« Aber wie lange werde ich das noch aushalten, dachte er bei sich, wie lange einem Kommandanten die Treue halten, der sich aufführt wie der Teufel in Person?
    »Und merkt Euch eines, Jakob Gruber«, trumpfte Bernhard auf. »Wann immer ich höre, dass Lebensmittel in die Festung Breisach geschmuggelt werden, gebe ich höchstpersönlich den Befehl, denjenigen aufzuhängen, und zwar weithin und für jeden sichtbar! Ihr habt Euch entschieden, das muss ich respektieren.«
    Damit war Jakob entlassen. Der Zahlmeister händigte ihm das Geld in einem Beutel aus, eine Dienerin gab ihm Wegzehrung mit. Draußen warteten die beiden bewaffneten Reiter, die ihn nach Breisach begleiten sollten. Inzwischen war es Nacht geworden.
    Elisabeth hätte Agnes am liebsten zugerufen: Halt ein, du richtest dich noch zugrunde mit deinem Benehmen! Doch ihr Einfluss auf die Schwester war vergangen wie die Zeit, in der sie jetzt unterwegs waren. Wenn das unsere Eltern wüssten!, dachte Elisabeth verzweifelt. Agnes benahm sich wieder wie eine Dirne, so, wie sie es schon im Lager im Burgund getan hatte. Dachte sie, damit ihr Leben retten zu können? Elisabeth glaubte nicht, dass sie auf diese Weise überleben konnten. Es herrschte Krieg, diese Festung wurde seit kurzem belagert, es gab keine Hoffnung mehr. Sie würden schließlich mit den anderen verhungern müssen, wenn man sie nicht schon vorher hinrichtete. Aber Elisabeth war nicht bereit, sich dem Willen des Kommandanten zu beugen. Lieber würde sie sterben, als sich einer solchenSchmach auszusetzen. Hans Heinrich von Reinach umfasste mit einer Hand die Taille von Agnes, mit der anderen griff er ihr an die Brust. Ein wollüstiges Stöhnen kam von den Offizieren, die mit ihren Mädchen beschäftigt waren. Reinach zerriss das Leibchen von Agnes, so dass ihre kleinen weißen Brüste zu sehen waren. Elisabeth schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, sah sie einen Glanz in den Augen ihrer Schwester, den sie noch nie bei ihr bemerkt hatte.
    »Dich mache ich zu meiner Geliebten!«, rief von Reinach heiser und drückte sie an sich. Willenlos ließ sie sich von ihm in eines der Gemächer geleiten. In Elisabeths Kopf drehte sich alles. Die Musiker, die inzwischen aufgehört hatten zu spielen, setzten wieder ein. Elisabeth hätte sich am liebsten unsichtbar gemacht. Doch wohin sollte sie fliehen, wo hätte sie sich verstecken können? Einer der Offiziere, der keine der Frauen abbekommen hatte, stierte sie an. Er grinste, holte eine Handvoll Kirschen vom Tisch und näherte sich ihr. Als er direkt vor ihr stand, roch sie seinen säuerlichen Atem. Bitte nicht, dachte Elisabeth, nicht schon wieder.
    »Diese Früchte sind so süß wie das kleine Geheimnis zwischen deinen Schenkeln«, sagte er. Er strich ihr Haar zurück und versuchte, ein Kirschenpaar an ihre Ohren zu hängen. Elisabeth wich zurück.
    »Fasst mich nicht an!«, zischte sie.
    »Du hast hier gar nichts zu sagen!«, kam es von dem Mann.
    »Sollen wir dir helfen, diese widerspenstige Henne zu besteigen?«, riefen zwei weitere Offiziere vom Tisch herüber. Schon waren sie da. Elisabeth wurde von starken Händen ergriffen und zu Boden gedrängt. Sie schrie nicht, denn hier würde ihr niemand helfen, auch ihre Schwester Agnes nicht. Wenn nur Jakob da gewesen wäre, er hätte das bestimmt verhindert! Jetzt konnte sie nur noch auf sich und auf Gott vertrauen. Verschwommen nahm sie wahr, dass der Kommandant und Agnes inzwischen aus dem Gemach zurückgekehrt waren. Agnes war nackt,der Kommandant hatte nur seine Hose an. Die Musiker spielten einen wilden Bauerntanz. Agnes kletterte auf den Tisch, zwischen all die Speisereste, und begann sich im Takt der Musik zu wiegen. Das heizte die drei Männer so an, dass sie Elisabeths Oberteil zerrissen und nach ihren Brüsten grapschten. Elisabeth wehrte sich, kratzte und biss, doch sie wurde von eisernen Fäusten niedergehalten. Andere lehnten sich an den Tisch, klatschten zu den Bewegungen von Agnes, starrten auf die rosa Brustwarzen und den dunklen Schoß. Elisabeth glaubte, ohnmächtig zu werden.
    Mit einem Mal hörte sie einen Knall wie von einem Schuss. Frauen

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