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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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allen vieren weiter, über weichen Boden und durch dichtes Gebüsch.
    Schließlich merkte Dag, dass die anderen langsamer wurden. Er hielt inne und wartete, bis eine kräftige Hand – vermutlich Ferghas’ – ihn packte und emporzog. Seine Hände fassten die Borke eines offenbar umgestürzten Baumes, hinter dem sich die Gefährten verschanzten. Der Brise nach zu urteilen, die über den Stamm hinwegstrich, befanden sie sich auf einer Art Grat, auf dessen anderer Seite das Gelände steil abzufallen schien und sich ein weiter Ausblick öffnete – und dieser Ausblick schien seinen Gefährten für einen Moment die Sprache zu verschlagen.
    »Verdammt«, hörte er Ferghas nur knurren.
    »Was ist? Was seht ihr?«, verlangte Dag zu wissen, der sich weiter hinter den Stamm duckte – schließlich konnte er nicht wissen, wie weit er sich hinauswagen durfte.
    »Die alte Nordstraße«, berichtete Ferghas, der als Erster die Sprache wiedergefunden zu haben schien. »Sie verläuft direkt vor uns, am Fuß eines Abhangs.«
    »Und?«, fragte Dag.
    »Zwerge«, erwiderte der Clansmann düster. »Hunderte. Ein verdammter Heereszug.«
    »Ein Heereszug? Seid ihr sicher?« Dag hob den Kopf ein wenig und lauschte in den Wind. Vereinzelte Rufe waren zu hören, dazu dumpfer Hufschlag und hin und wieder das Wiehern eines Pferdes. Und dazwischen hörte Dag das kalte Rasseln und Stampfen der Kaldronen, jener furchtbaren kugelförmigen Kampfmaschinen, die auf dem Schlachtfeld Angst und Schrecken verbreiteten.
    »Da sind mindestens zwei Dutzend Kaldronen«, bestätigte Alured in diesem Moment, »außerdem mehrere Einheiten von Zwergenkämpfern mit geschulterten Äxten. Und eine endlose Reihe gepanzerter Wagen.«
    »Was ist mit Ork-Söldnern?«, fragte Dag.
    »Keine«, gab Ferghas zur Antwort.
    »Gnomen?«
    »Ebenfalls nicht.«
    »Seltsam«, überlegte Dag. »Während des Krieges hat es nicht einen Feldzug gegeben, den die Zwerge ohne ihre Söldner unternommen hätten.«
    »Vielleicht hattest du recht und ihr Heer ist einfach ausgedünnt«, gab Cailan flüsternd zu bedenken.
    »Was wohl ihr Ziel sein mag?«, rätselte Alured. »Sie marschieren Richtung Südosten.«
    »Vielleicht handelt es sich um Verstärkung für die Grenzbefestigungen«, schlug Dag vor. »Oder für die Garnisonen in Ansun.«
    »Vielleicht«, stimmte Ferghas zu. »Aber warum haben sie Schatzwagen dabei?«
    »Was bringt dich auf den Gedanken, dass es Schatzwagen sind?«, fragte Alured.
    »Zum einen die schwere Panzerung«, erwiderte der Clansmann, »und sieh dir an, welch tiefe Spuren sie hinterlassen – die Dinger sind schwer beladen. Und ist dir nicht aufgefallen, dass sich die Kaldronen um die Wagen herum fast auf die Füße treten? Irgendetwas verdammt Wertvolles scheint sich dort drin zu befinden.«
    »Das würde auch erklären, warum keine Söldner dabei sind«, fügte Cailan hinzu.
    »Weil Winmar ihnen nicht über den Weg traut«, folgerte Dag.
    »Da kommen immer noch mehr Wagen«, berichtete Alured, »es will gar nicht enden. Und sie tragen das Zeichen des Zwergenkönigs!«
    »Was? Gib mir das Fernrohr!«, zischte Ferghas. »Tatsächlich«, ließ er sich kurz darauf vernehmen. »Einige der Wagen sind mit dem Axtsymbol versehen.«
    »Vielleicht verlegt Winmar den Kronschatz an einen anderen Ort«, überlegte Alured.
    »Entweder das«, räumte Dag ein, der den Zug im Tal zwar nicht sehen konnte, ihn aber dennoch klar vor Augen hatte. »Oder er ist es selbst, der an einen anderen Ort gebracht wird.«
    »Was? Glaubst du?« Ferghas hob erneut das Fernrohr an. »Möglich wär’s immerhin.«
    »Dann sollten wir erwägen, den Zug zu überfallen«, schlug Cailan vor. »Wenn es uns gelänge, an Winmar heranzukommen …«
    »Du wärst tot, ehe du auch nur in die Nähe der Wagen kommen würdest«, fiel Ferghas ihm barsch ins Wort. »Außerdem sind es mindestens zwei Dutzend Wagen, und wir wissen nicht, in welchem davon sich Winmar befindet. Wenn er überhaupt dabei ist.«
    »Zugegeben«, stimmte der Jüngere zu. »Dennoch müssen wir etwas unternehmen.«
    »Was meinst du?«
    »Wir müssen herausfinden, was es mit diesem Zug auf sich hat«, sagte Cailan mit einer Entschlossenheit, die das Erbe seines Vaters Anghas erkennen ließ. »Und wir müssen den Clan darüber in Kenntnis setzen!«
    »Das hast du nicht zu entscheiden«, beschied ihm Ferghas. »Der Sohn des Herzogs entscheidet.«
    »Dag?«, fragte Cailan. Er klang unverhohlen besorgt.
    Dag biss sich auf die Lippen. Dies

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