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Die Koenigin der Wolle

Die Koenigin der Wolle

Titel: Die Koenigin der Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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genau genug sein. Ich möchte nicht, dass Rosalind im Geschäft ist, wenn du aufkreuzt.” Danach legte sie ohne Verabschiedung auf.
    Er sollte ihr also nicht begegnen. Wie umsichtig von Janice. Alexander seufzte. Wahrscheinlich war das auch für ihn besser. Er musste einen Flug buchen, der Zwölfte war schon in einer Woche.
     
    ***
     
    Janice schaute zum x-ten Mal auf ihre Armbanduhr. Vor einer Stunde war Rosie gegangen, um ein paar Besorgungen zu erledigen und für sie beide etwas zum Mittagessen zu besorgen. Wo blieb dieser verdammte Kerl? Sie riet ihm, sie nicht zu versetzen. Es war kurz vor ein Uhr mittags am zwölften Juli. Ihre Ansage war deutlich genug gewesen. Er verspätete sich, und zwar nicht zu knapp. Als die Türglocke endlich läutete, war sie gerade im Hinterzimmer, um sich einen Tee zu genehmigen.
     
    Alexander hatte ein paar Minuten vor dem Geschäft gestanden und sich nicht getraut, einzutreten. Davor hatte der Taxifahrer im Stau gestanden und somit den Großteil seiner Verspätung zu verantworten. Nachdem er sich überwunden und den Laden betreten hatte, stand er mit klopfendem Herzen da und wartete darauf, von Janice zur Schnecke gemacht zu werden. Während er sich innerlich rüstete, fielen ihm die Veränderungen auf. Über seinem Kopf war eine Wäscheleine gespannt, die von vorn bis hinten mit Hosen, Jäckchen, Schuhen, Strümpfen in Säuglingsgröße und sogar Plüschtieren bestückt war. In der Sitzecke stand eine altmodische Babykrippe aus weiß lackiertem Holz. Hatten sich die beiden Damen eine neue Aktion ausgedacht?
    „Alexander! Du bist spät dran.” Janice war unvermittelt aufgetaucht und baute sich vor ihm auf.
    „Guten Tag, Janice. Das Taxi stand im Stau.” Er bemühte sich um einen möglichst neutralen Tonfall.
    Sie zuckte mit den Schultern. „Egal. Ich bringe dir deine Sachen, dann verschwindest du wieder.” Der Ankündigung folgten sofort Taten. Sie verschwand im Lager und suchte nach dem schäbigen Karton, in dem Rosalind Alexanders vergessene Habseligkeiten verstaut hatte. In der Zwischenzeit suchte Alexander in einem der Regale nach der besonders kratzigen Wolle, die er bei seiner ersten Begegnung mit Duncan Fielding so genau inspiziert hatte.
    „Jan, ich bin wieder da! Keine Sorge, für dich gibt’s was Anständiges zum Lunch, keinen Tofu.”
    Die fröhliche Stimme ließ beiden, Alexander und Janice, das Blut in den Adern gefrieren. Beide hatten verhindern wollen, dass dieser Moment je stattfand.
    Alex trat zwischen den Regalen hervor und beobachtete, wie Rosalind zur Ladentheke lief, um die braune Papiertüte, die sie vor ihrem Körper trug, abzustellen. Sie war noch schöner geworden, strahlte geradezu von innen heraus. Das lange weiße Leinenkleid sah bezaubernd an ihr aus. Ihm fiel ein, dass er sie noch nie zuvor in Sommerkleidung gesehen hatte.
    Rose nahm eine Bewegung aus dem Augenwinkel heraus wahr und wandte ihren Kopf. Hätte sie ihre Einkäufe nicht eine Sekunde zuvor auf dem Tresen abgestellt, wäre alles auf dem Boden gelandet. Alexander stand da und starrte sie mit halboffenem Mund an.
    „Alex. Welchem Umstand verdanke ich deinen Besuch?” Sie klang kühl und zurückhaltend.
    „Janice hat mich angerufen und aufgefordert, meine Sachen abzuholen. Ich scheine hier Einiges vergessen zu haben.” Seine Augen wanderten unablässig über ihren Körper. Sie war nicht mehr schlank. Unter dem angeknitterten Leinen ließ sich deutlich der gerundete Bauch erkennen. Die ganzen Sachen im Laden waren für sie, für ihr Kind. Rose war schwanger. Die Erkenntnis begann, in Alexander Sterlings Kopf zu kreisen. Er trat einen Schritt auf sie zu und nickte in ihre Richtung. „Meinen Glückwunsch.”
    „Vielen Dank.” Sie verschränkte schützend die Arme vor ihrem Babybauch. Nachdem sich die Muttergefühle endlich eingestellt hatten, hatte sie sich geschworen, dieses Kind um jeden Preis zu beschützen.
    „Rosie, ich habe dich gar nicht gehört.” Janice stürmte an ihr vorbei und drückte Alexander einen gammeligen, muffig riechenden Karton in die Hand. „Mach’s gut, Alexander.”
    Er beachtete die schwarze Frau nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Rosalind.
    „Wann...?” Es ging ihn nichts an, deshalb brach er ab und schüttelte kurz den Kopf.
    „In ein paar Wochen, Ende August. Auf Wiedersehen, Alexander. Danke, dass du deine Sachen abgeholt hast.”
    Die Aufforderung zum Gehen war deutlich. Alexander trat den Rückzug an. „Auf Wiedersehen, Rosalind. Viel

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