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Die Königin von Theben

Die Königin von Theben

Titel: Die Königin von Theben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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und offensichtlich ebenfalls immenses Vergnügen an dieser Tätigkeit fand.
    Und dieser Mann war nicht irgendjemand.
    »Ihr seid … der Großschatzmeister?«
    Khamudi schien seelenruhig. »Derselbe. Und das ist meine Gattin, Yima.«
    Die Blonde wiegte den Kopf, als ob sie den Admiral verführen wollte.
    »Ihr verhört verdächtige Personen, nehme ich an?«
    »Verdächtige Personen? Keineswegs, Admiral! Meine Frau und ich haben unseren ganz persönlichen Spaß mit Sklavinnen vom Land. Mein Verwalter hat alte Bronzestempel in Form von Gänsen gefunden, den heiligen Tieren Amuns, oder von Löwinnenköpfen. Ich habe einmal sehen wollen, ob sie noch wirken, und sie an diesen Bauernmädchen ausprobiert. Sie schreien ziemlich, aber das macht das Spiel ja gerade so interessant.«
    »Weiß der König über diese Praktiken Bescheid?«
    »Schickt Eure Männer hinaus, Admiral.«
    Auf Jannas' Zeichen hin verschwanden die Matrosen.
    »Unser geliebter Apophis weiß über alles Bescheid, was ich tue«, erklärte Khamudi bissig.
    »Die Folter ist unumgänglich, um die Aufrührer zum Reden zu bringen«, sagte der Admiral einlenkend, »aber Ihr habt selbst gesagt, dass diese Mädchen …«
    »Ich habe ganz privat ein bisschen Spaß, Jannas. Verstanden?«
    »Jawohl, Großschatzmeister.«
    »Ob Ihr das schockierend findet oder nicht, ist mir egal. Versucht nur nicht, das, was Ihr seht, gegen mich zu verwenden, Ihr würdet Euch die Finger daran verbrennen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Jannas nickte bestätigend.
    »Mach weiter, Liebling«, sagte Khamudi zu seiner Gattin. »Ich muss erst noch den Bericht des Admirals entgegennehmen.«
    Yima drückte den Stempel, der geformt war wie das Haupt einer Löwin, auf das Gesäß der jüngsten Bäuerin, und die Schreie des Mädchens dröhnten in Jannas' Ohren.
    »Gehen wir zum Kai«, schlug er vor.
    Khamudi zog sich ohne Hast an.
    »Wie steht es um unseren Stützpunkt in Palästina, Admiral?«
    »Die Stadt Sharuhen ist völlig befestigt. Da sie an der Mündung von Flüssen und Wadis gelegen ist, kontrollieren wir von dort aus die ganze Region, die sich uns schon ergeben hat. Die Garnison besteht aus Elitesoldaten, und ich habe große Hafenanlagen bauen lassen, damit unsere Kriegsschiffe anlegen können, die jederzeit bereit sind zum Eingreifen. Mit Eurer Erlaubnis wird die von mir ausgerüstete Werft beginnen, weitere Kriegsschiffe zu bauen.«
    »Die Erlaubnis habt Ihr. Und Eure Beziehungen zum Kommandeur der Garnison sind gut?«
    »Ausgezeichnet. Es ist ein Kanaanäer mit unbezweifelbaren Fertigkeiten. Er steht treu zu uns.«
    »Wen habt Ihr zum Befehlshaber der lokalen Flotte ernannt?«
    »Einen meiner Stellvertreter, der nichts unternehmen wird ohne meinen … und Euren ausdrücklichen Befehl.«
    »Ihr könnt also die Verlässlichkeit Sharuhens garantieren?«
    »Diese Stadt ist eine unzerstörbare Säule des Reiches«, versicherte Jannas.
    »Sprechen wir über Memphis.«
    »Was diese alte Hauptstadt der Pharaonen betrifft – für sie kann ich meine Hand nicht ins Feuer legen.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Sharuhen ist eine Stadt, die wir selbst gestaltet haben, und die Kanaanäer sind uralte Feinde der Ägypter. Der Fall Memphis liegt völlig anders.«
    »Kritisiert Ihr die Maßnahmen, die ich ergriffen habe?«
    »Selbstverständlich nicht, Großschatzmeister. Sie sind durchaus wirkungsvoll. Die Verwaltung arbeitet, die Ordnungshüter durchstreifen alle Viertel, das Arsenal liefert Waffen von erstklassiger Qualität, und meine Flotte kontrolliert die Bewegungen noch des allerkleinsten Schiffes.«
    »Was kann man mehr verlangen?«
    »Was mir Sorge bereitet, sind die Dinge, von denen uns unsere Informanten in Kenntnis setzen. Es vergeht kein Tag, an dem man nicht einen oder mehrere Aufständische festnimmt.«
    »Leute aus dem Widerstand?«, fragte Khamudi.
    »Nein, einfache Männer und Frauen, die sich weigern, die Tatsachen anzuerkennen und die es immer noch wagen, gegen die ›Besatzung‹, wie sie es nennen, zu protestieren.«
    »Warum weigern sich diese Dummköpfe zu verstehen?«
    »Nichts kann sie davon überzeugen, dass ihr Ägypten tot ist und dass sie von jetzt an Untertanen des Pharaos Apophis sind.«
    »Du lässt sie hinrichten, hoffe ich.«
    »Die Hinrichtungen finden öffentlich statt, und die Armee zwingt die Bewohner von Memphis, ihnen beizuwohnen. Leider haben wir dennoch das Feuer nicht austreten können.«
    Khamudi nahm den Bericht des Admirals sehr ernst. Da er mit

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