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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Regentschaft. Ein sauertöpfisches Frauenzimmer, sag ich Euch, so geizig, wie der Dasht freigebig war, und bestimmt fängt sie gleich damit an, dass sie die Hälfte von uns rauswirft und dem Rest den Sold kürzt.
    Und da haben wir uns gefragt, ob nicht vielleicht Ihr uns gemäß der alten Sitte als Eure Männer in Dienst nehmen wollt. Wir sind alle wackere Kämpfer, es gibt keine, die tapferer und grimmiger sind, und Ihr braucht uns bloß ein Wort zu sagen, dann erobern wir Euch eine Insel in der Sabadao-See und machen Euch zum Meereskönig, so wie dieser eine Bursche auf Zamba. Nun, was sagt Ihr denn dazu?«
    Ein ganz neues Problem, das da auf ihn zukam. »Wie viel hat der Dasht euch bezahlt?« fragte er.
    »Oh, was das anbetrifft, das hing vom Rang, vom Dienstalter und solchen Dingen ab. Alles zusammengerechnet, kam man etwa auf vierzig Karda pro Zehn-Nacht.«
    Nicht schlecht für eine bewaffnete Bande, dachte Hasselborg und überschlug im Geist rasch die Kosten, die da auf ihn zukämen. Aber vielleicht würde er diese Burschen noch gut gebrauchen können … man konnte nie wissen … und mit dem Geld, das er von Hasté bekommen hatte, konnte er sie eine ganze Weile bezahlen, ohne eigens nach Novorecife zu müssen, um Nachschub zu holen.
    »Okay, ich mach’s!« sagte er.
    Wie sich rasch herausstellte, wollten nicht alle von Jáms Leuten in Hasselborgs Dienste eintreten; lediglich neunundzwanzig erklärten sich sofort dazu bereit. Ein paar von den anderen sagten, sie wollten es sich erst noch überlegen und erst einmal nach Rosíd zum Begräbnis ihres früheren Bosses zurückkehren. Tant mieux; dann würde er mit dem Geld um so länger auskommen.
    Hasselborg schloss sich in seinem Gemach ein, nahm eine Handvoll Pillen gegen seine Kopfschmerzen und versuchte, seine Wunde zu untersuchen. Unglücklicherweise befand sich diese genau in der Mitte des Schädels, so dass ein einziger Spiegel nicht reichte. Nachdem er eine halbe Stunde mit einem zweiten Spiegel herumexperimentiert hatte, gelang es ihm schließlich, sich von oben zu betrachten.
    Die Wunde hatte aufgehört zu bluten, und das Haar rings herum war blutverkrustet. Er wusch ein wenig von dem Blut ab, schnitt mit der kleinen Schere aus seinem Nähzeug die Haare rings um die Wunde ab, strich Desinfektionssalbe darüber und verschloss die Wunde mit einem Stück Klebeband. Nicht gerade professionell, aber es würde schon reichen.
    Während er sich verarztete, bemerkte er, dass sein Haar an den Wurzeln allmählich schon wieder braun zu werden begann. Er nahm den kleinen Pinsel und trug auf die betreffenden Stellen ein wenig von dem Haarfärbemittel auf, das ihm der Friseur in Novorecife verkauft hatte. Die Antennen saßen noch immer bombenfest. Eine der Spitzen auf seinen Ohren hatte sich jedoch ein wenig verschoben, und er klebte sie bei der Gelegenheit wieder fest.
    Er verbrachte den größten Teil des Tages mit Schlafen. Danach machte er sich auf den Weg zu Hastés Palast; er hatte dem Hohepriester mit einigen Bedenken versprochen, dass er mit ihm und Fouri zu Abend essen würde, um seinen Sieg zu feiern. Dieses Mal hatte er jedoch eine legitime Entschuldigung, Hastés Cocktails auszuschlagen, indem er ganz einfach Kopfschmerzen vorschützte. Er hatte nicht ohne Besorgnis festgestellt, dass er auf dem besten Wege war, sich an diese Drinks zu gewöhnen.
    »Erzählt mir etwas über Zamba und seinen neuen Dour!« bat er Hasté.
    Der Priester richtete seine Antennen auf. »Warum seid Ihr daran interessiert, mein Sohn? Ich dachte, nachdem Ihr Euer Honorar für Altanés Porträt erhalten habt, wäre Eure Neugier befriedigt.«
    »Ach, nun … ich habe mich bloß gewundert, wie Antané es in so kurzer Zeit so weit bringen konnte. Ich fand ihn nämlich so beeindruckend nicht, als ich ihn kennen lernte. Außerdem interessiert mich, was er als nächstes vorhat, nun, da er zu seinem Königreich gekommen ist.«
    »Nun, was das anbetrifft, das wissen nur die Sterne … ja, was ist?«
    Ein junger Priester – derselbe, den Hasselborg schon bei früheren Gelegenheiten gesehen hatte – war hereingekommen, um Hasté etwas ins Ohr zu flüstern. »Das ist ja bald genauso schlimm, als wäre ich Arzt«, jammerte Hasté. Und an Hasselborg und Fouri gewandt: »Ich muss mich leider für einen Augenblick entschuldigen. Es dreht sich um den Sonnenuntergang von Rayord, ich muss da was überprüfen. Fouri, sei du bitte so nett und sag dem Koch, er soll mit dem Abendessen noch einen

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