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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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notwendig; ich habe Euer Versprechen, vergesst das nicht!«
    Fouri kam heraus und begrüßte ihn förmlich. Als Hasté damit beschäftigt war, seinen Lakaien die nötigen Anweisungen zur Erledigung von Hasselborgs Aufträgen zu geben, flüsterte sie: »Wann kann ich meinen Helden unter vier Augen sprechen? Ich verzehre mich vor Sehnsucht nach ihm! Ich kann nicht mehr schlafen …«
    Das hatten wir doch schon mal, dachte Hasselborg. Er schaffte es, die halbe Stunde bis zur Erledigung seiner Aufträge mit wortreich galanter und gleichzeitig völlig inhaltsloser Konversation über die Runden zu bringen.
    »Wenn der König nach mir fragt«, sagte er zum Abschied, »dann sagt ihm, ich wäre mit meinen Männern auf die Jagd gegangen. Das entspricht sogar der Wahrheit.« Und schon schwang er sich auf seinen Karren und holperte davon.
     
    Im Eiltempo ging’s zurück nach Majbur. Die Sonne begann bereits zu sinken, und Hasselborg hoffte inbrünstig, dass sie die Invasoren noch vor Sonnenuntergang erwischten. Er hatte einen der Ayas eingespannt, die er für seine kleine Armee gekauft hatte, den armen Avváu hatte er fast zuschanden geritten, um noch vor Fallon in Hershid einzutreffen. Sie konnten dem Zug jeden Moment begegnen. Zwar war Hasselborg gefahren wie der Teufel, aber auf der langen Distanz war der Bishtar jedem anderen Reit- oder Zugtier Krishnas weit überlegen.
    Kurz darauf kam Ferzao bad-Qé in leichtem Galopp zu ihm geritten. »Meister Kavir!« rief er. »Mich deucht, ich hätte dort hinten, auf der Gegenspur, etwas gesehen.«
    Hasselborg verengte die Augen zu Schlitzen. Kein Zweifel, das Gleis, das zu ihrer Linken lief, parallel zur Straße, endete in einem kleinen dunklen Fleck. Als sie näher kamen, wurde der Fleck größer und entpuppte sich als ein Paar Bishtars, das ein Dutzend kleine Waggons hinter sich herschleppte.
    »Ihr habt Eure Instruktionen«, sagte Hasselborg. »Und nun an die Arbeit!«
    Ferzao hielt an und ließ seine Männer aufmarschieren. Einer von ihnen reichte ihm eine Römische Kerze, die er mit Feuerstein und Stahl in Brand steckte. Als die Lunte mit leisem Zischen brannte, galoppierte der Sergeant zu dem vorderen Bishtar und hielt ihm das Feuerwerk wie eine Lanze vor den Körper. Im selben Moment stießen die anderen achtundzwanzig einen gellenden Schrei aus und trommelten mit den Fäusten auf ihre blechernen Schilde, um den Lärm noch zu verstärken.
    Das Feuerwerk spie Flammenbälle gegen den Bishtar. Ein paar prallten an seiner dicken Haut ab, andere sausten zischend an dem Treiber auf seinem Rücken vorbei, der in panischem Entsetzen aufschrie. Das Tier brüllte und trabte aus der Spur, seinen Gefährten mit sich zerrend. Der erste Waggon hinter den Zugtieren sprang aus den Gleisen, der zweite neigte sich zur Seite und kippte um.
    Ein vielstimmiges Gebrüll erhob sich aus dem Zug, und zwei Dutzend Männer mit Matrosenanzügen und Colt-Thompson-Maschinenpistolen quollen aus den Waggons. Mit einer Disziplin, die lange Übung verriet, schwärmten sie blitzartig aus und warfen sich in breiter Front auf die Erde.
    Hasselborgs Männer galoppierten mit eingelegten Lanzen auf sie zu, die Bogen schussbereit gespannt. Zwei Dutzend MP-Mündungen hoben sich.
    »Pazzoi!« schrie eine Stimme aus dem Zug. Ein vierundzwanzigfaches Klick ertönte.
    »Ergebt euch!« brüllte Ferzao. »Die Dinger funktionieren nicht!«
    Er ritt bis auf ein paar Meter an sie heran. Ein paar von ihnen probierten es erneut, doch auch diesmal ohne Erfolg. Die anderen warfen angesichts der Lanzen und gespannten Bogen ihre Waffen zu Boden und standen mit erhobenen Händen auf.
    »Was geht hier vor?« schrie eine Stimme. Sie gehörte einer großgewachsenen, stutzerhaft gekleideten Mannsperson, die soeben einem der Waggons entstiegen war und auf sie zukam.
    Unter dem krishnanischen Putz erkannte Hasselborg sofort den hübschen Herzensbrecher von den Fotografien. Einen Schritt hinter ihm kam ein prächtig aussehendes dunkelhaariges Mädchen, und vervollkommnet wurde das Trio von der massigen Gestalt Chuens. »Welch ein Empfang …«
    »Hallo, Mister Fallon!« rief Hasselborg, der inzwischen abgesessen war und wie Fallon seiner Streitmacht zu Fuß zum Schauplatz der Schlacht folgte.
    »Wer spricht da Englisch? Sie? Sind Sie …«
    »Vorsicht, Sportsfreund! Wenn Sie mich nicht verraten, verrate ich Sie auch nicht. Offiziell bin ich Kavir bad-Ma’lum, Porträtmaler am Hof seiner Erlauchtheit König Eqrars von Gozashtand.

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