Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
schmeiße ich als eure Königin den Laden so lange, bis er wieder rauskommt.‹ Weibliche Herrscher sind in diesem Teil Krishnas nichts Außergewöhnliches. Nein, ich glaube, mein Plan ist der einzige, auf den ich mich verlassen kann.«
    »Wie wollen Sie die Sache bewerkstelligen?«
    »Ich habe noch keinen fertig ausgearbeiteten Plan, aber eine Idee. Ich bin sicher, dass wir die Sache mit Ihrer Hilfe geregelt kriegen.«
    Im Schein der flackernden Kerze schauten sie sich eine volle Minute schweigend an. Hasselborg hoffte nur, dass Chuen einwilligen und keine Streitfrage aus der Sache machen würde. Chuen war ein Mann, mit dem es sich gut zusammenarbeiten ließ, aber auch einer, der unter anderen Vorzeichen ein ebenso gefährlicher Gegner wäre. Hasselborg hoffte inbrünstig, dass er keine Zuflucht zu Drohungen nehmen musste, um ihn zu weiterer Zusammenarbeit zu bringen.
    Schließlich brach Chuen das Schweigen: »Ich – eh – ich schlage Handel vor. Ich helfe Ihnen, Fallon zu schnappen, wie Sie gesagt haben. Sobald ich dann Zeugenaussage von ihm gegen Góis habe, lasse ich ihn in eigenem Saft schmoren. Wenn Behörden in Novorecife ihn haben wollen, versuche ich, sie davon abzubringen, indem ich ihnen sage, sie würden ganze Armee brauchen, um ihn zu fangen, und außerdem wäre er sowieso Kronzeuge und so was. Wenn Sie trotzdem darauf bestehen, dass ich ihn bringe, werde ich es versuchen müssen. Sie verstehen?«
    Hasselborg überlegte eine Weile. Dann sagte er: »Okay. Gehen wir an die Arbeit.«
    Während Hasselborg dem Bootsmann seine Trancepille eintrichterte, hob Chuen den Krummsäbel auf. »Ich dachte, ich würde nie in meinem Leben solches Ding benutzen, aber seit ich Hieb mit Brecheisen pariert habe, fange ich an zu glauben, dass ich der geborene Schwertkämpfer bin. Wie sagt ihr so schön in altem Englisch? Ha, Schurke, nimm dies!« Er machte einen Ausfallsschritt und ließ die Klinge in elegantem Schwung durch die Luft sausen.

 
13
     
    D ie Torwächter in Hershid, die Hasselborg als den Retter ihrer Lady Fouri kannten, winkten ihn ohne Formalitäten durch. Es hatte fast ununterbrochen geregnet, seit er Majbur verlassen hatte, und die paar Nieser, die unterwegs seiner Nase entfleucht waren, hatten ihm mehr Angst eingejagt als alle Recken Krishnas zusammen. Obwohl er im Moment nichts lieber getan hätte, als sich mit einer geballten Ladung Pillen unter der Bettdecke zu verkriechen, bis die Gefahr einer Erkältung endgültig gebannt war, fuhr er auf schnellstem Wege zu Hastés Palast und stürzte hinein.
    »Euer Hochwürden«, sagte er zu dem Hohepriester, »als ich hier ankam, sagtet Ihr mir, dass Ihr alles in Eurer Macht Stehende für mich tun würdet als Gegenleistung für den kleinen Dienst, den ich Eurer Nichte erwiesen habe. Ist das richtig?«
    »Ja, mein Sohn.«
    »Dann bitte ich Euch um folgende Gefälligkeiten.« Er setzte ein entwaffnendes Lächeln auf. »Es ist nichts Schlimmes, und es ist auch nichts, was den Wahren Glauben in Gefahr bringt. Als erstes möchte ich Euch bitten, einen Eurer Lakaien in den Königspalast hinüberzuschicken. Er soll Ferzao bad-Qé, dem Anführer meiner Bewaffneten, sagen, dass der ganze Trupp sich sofort hier bei mir einfinden soll, und zwar mit Waffen und allen verfügbaren Ayas.«
    »Aber Meister Kavir, der König hat schon nach Euch gefragt. Wäre es nicht vielleicht besser, Ihr machtet ihm erst einmal Eure Aufwartung? Er ist schon ungeduldig …«
    »Genau darum geht’s ja! Der König darf nicht wissen, dass ich in der Stadt bin. Sobald er das erfährt, fängt er sofort wieder mit seinem Porträt an, und ich habe im Moment Wichtigeres zu tun. Zweitens: Würdet Ihr bitte jemanden losschicken, der mir ein paar Feuerwerke kauft? Von der Sorte, die man anzündet und die dann bunte Feuerbälle ausspeien.«
    »Ich werde es veranlassen, mein Sohn.«
    »Danke. Und drittens: Würdet Ihr bitte eine Zelle in Eurem Keller für einen unfreiwilligen Gast fertig machen?«
    »Meister Kavir! Was habt Ihr im Sinn! Ich hoffe, Ihr habt nicht vor, mich unter dem Deckmantel der Dankbarkeit zu sündigen Handlungen zu verleiten!«
    Der Bursche fängt an, sich zu winden, dachte Hasselborg, dem die Bemerkung König Eqrars wieder einfiel, dass nämlich Hasté alles verspräche und nichts hielte. Er entschied, dass die beste Methode, mit Hasté zu verhandeln, freches und herrisches Auftreten war. »Ihr werdet sehen! Nichts, was gegen die Interessen Gozashtands verstößt. Und es ist absolut

Weitere Kostenlose Bücher