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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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Studium weiterzutreiben. Aber ich komme nur langsam voran. Meine Gabe ist nicht so fein, dass ich alle Einzelheiten erfassen könnte, die in den paar Sekunden vor dem Absturz passieren.«
    »Verstehe«, sagte Bitterblue. »Und wozu machst du das?«
    Er stützte die Ellbogen auf die Mauer. »Katsa hat überlegt, ob man Flügel bauen könnte, mit denen man fliegen kann.«
    »Was soll das heißen, mit denen man fliegen kann?«, fragte Bitterblue plötzlich erzürnt.
    »Du weißt, was das heißen soll.«
    »Du bestärkst sie nur in ihrem Glauben, dass es möglich ist.«
    »Ich zweifle nicht daran, dass es möglich ist.«
    »Und zu welchem Zweck?«, fuhr Bitterblue ihn an.
    Bo hob die Augenbrauen. »Fliegen wäre ein Selbstzweck, Biber. Keine Sorge, niemand wird je von der Königin verlangen, es zu tun.«
    Nein, mir überlässt man die Ehre, die Bestattungen zu organisieren.
    Ein leises Grinsen ließ Bos Gesicht erstrahlen, als er sagte: »Du bist dran. Was bringst du mir da?«
    »Ich wollte dir die Namen auf dieser Liste vorlesen«, sagte sie und schüttelte mit einer Hand das Papier auf, »damit du mir sagen kannst, wenn du je etwas über einen davon erfährst.«
    »Ich höre«, sagte er.
    »Ein Lord Stanpost, der zwei Tagesritte südlich der Stadt lebt, hat Leck mehr Mädchen aus seiner Stadt zur Verfügung gestellt als jeder andere«, sagte Bitterblue. »Eine Lady Hood lag an zweiter Stelle, aber sie ist inzwischen gestorben. Im Zentrum Monseas sind Menschen verhungert, in einer Stadt, die von einem Lord namens Markam regiert wurde, der sie grausam besteuert hat. Hier stehen noch ein paar mehr Lords« – Bitterblue zählte sie auf –, »aber die Hälfte davon ist tot, Bo, und ich kenne keinen davon, abgesehen von den nutzlosen Angaben meiner Ratgeber.«
    »Mir kommt auch keiner der Namen bekannt vor«, sagte Bo, »aber ich höre mich ein wenig um, wenn ich kann. Mit wem hast du über die Liste gesprochen?«
    »Mit Hauptmann Smit von der Monsea-Wache. Ich habe ihn gebeten, nach Verbindungen zwischen Runnemood und diesen Namen zu forschen und herauszufinden, ob Runnemood Ivans Ermordung arrangiert oder nur Saf deswegen angeschwärzt hat.«
    »Ivan?«
    »Der Ingenieur, von dem Runnemood behauptet hat, Saf hätte ihn umgebracht. Ich habe auch mit meinen Spionen darüber geredet, um zu sehen, ob die Informationen, die sie einholen, zu Smits passen.«
    »Traust du Smit nicht?«
    »Ich weiß nicht, ob ich überhaupt irgendwem traue, Bo.« Bitterblue seufzte. »Obwohl es eine Erleichterung ist, mit der Monsea-Wache über die Morde an den Wahrheitssuchern reden zu können und mir von ihnen helfen zu lassen.«
    »Gib die Liste auch Giddon, wenn er aus Estill zurückkommt. Er ist jetzt seit fast drei Wochen weg und müsste demnächst wieder hier sein.«
    »Ja«, sagte Bitterblue, »Giddon vertraue ich.«
    Bo schwieg. »Ja«, entgegnete er dann düster.
    »Was ist los, Bo?«, fragte Bitterblue mit sanfter Stimme. »Du weißt doch, dass er dir bald vergeben wird.«
    Bo schnaubte. »Oh, Biber«, sagte er. »Ich habe fürchterliche Angst davor, meinem Vater und meinen Brüdern davon zu erzählen. Sie werden noch wütender sein als Giddon.«
    »Hm«, sagte Bitterblue. »Hast du dich denn schon endgültig entschieden, es zu tun?«
    »Nein. Ich möchte erst noch mit Katsa darüber reden.«
    Bitterblue nahm sich einen Moment Zeit, all die Meinungen und Ängste, die sie an ihn aussandte, besser unter Kontrolle zu bringen – einschließlich ihrer Sorgen darüber, wie so ein Gespräch wohl verlaufen würde und warum Katsa noch nicht zurückgekehrt war, wo sie doch nichts weiter tat, als irgendwo einen Tunnel zu erforschen. »Na ja, Ror weiß zumindest über dich und den Rat Bescheid, oder?«
    »Ja.«
    »Und er hat von Skyes Vorliebe für Männer erfahren. Hat er mit diesen Überraschungen nicht seinen Frieden geschlossen?«
    »Es war in beiden Fällen nicht leicht«, sagte Bo. »Es wurde eine Menge gebrüllt.«
    »Du scheinst mir jemand zu sein, der ein bisschen Gebrüll vertragen kann«, sagte sie leichthin.
    Sein Lächeln war resigniert und traurig. »Wenn Ror und ich uns anschreien, ist das etwas völlig anderes, als wenn Katsa und ich uns anschreien«, sagte er. »Er ist mein Vater und König. Und ich habe ihn mein ganzes Leben lang belogen. Er ist so stolz auf mich, Bitterblue. Seine Enttäuschung wird erdrückend sein und ich werde sie in jedem seiner Atemzüge spüren.«
    »Bo?«
    »Ja?«
    »Als meine Mutter achtzehn war und

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